Erste Runde im DFB-Pokal:Nöttingens Trick mit dem Mini-Tor

Endlich wieder Pokal: Toni Schumacher darf nach Meppen, Nöttingen hat große Pläne gegen den FC Bayern. Und ein Ingolstädter will zu Fuß ins Stadion.

Von Christopher Gerards und Johannes Kirchmeier

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SV Meppen - 1. FC Köln

Harald Schumacher

Quelle: dpa

Die Reisepläne von Harald Schumacher sind ein großes Thema in diesen Tagen, mal wieder. "Ich spiele doch nicht in Meppen, da gehe ich lieber in die Türkei." Diesen Satz hat Schumacher 1988 gesagt, er war Torhüter des FC Schalke und kurz davor, in die zweite Liga abzusteigen - und zweite Liga bedeutete damals: Meppen. Vor Schumachers Haus in Köln hat später ein beschrifteter Lkw geparkt, mit lieben Grüßen aus dem Emsland: "Das Fußballerlebnis SV Meppen 2. Bundesliga". Der SV Meppen spielt inzwischen in der Regionalliga Nord und am Samstag im Pokal gegen den 1. FC Köln. Dessen Vizepräsident ist: Harald Schumacher, genannt Toni. Natürlich wolle er diesmal nach Meppen fahren, hat er via Express verkündet, er wolle sich das "nicht entgehen lassen".

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FC Nöttingen - FC Bayern

FC Nöttingen

Quelle: dpa

Der FC Nöttingen hat neulich vier Videos auf seiner Homepage platziert. Er hat sie dort platziert, nachdem feststand, dass im Pokal der FC Bayern kommt. Nochmal: Bayern, Rekordmeister, gegen Nöttingen, Oberligist. Ein Video zeigt Nöttingens Fans und Spieler beim Singen. Drei Videos zeigen, wie Nöttingen Bayerns Tore verhindern möchte, und prinzipiell ist die Taktik nicht schlecht. Sie geht so: ein Mini-Tor aufstellen, eine Mauer bauen oder einen Traktor mit Anhänger vorm Tor parken. Das ist alles ziemlich effektiv, leider ist es aber auch: regelwidrig. Sollte ein Wunder geschehen und der Außenseiter den FC Bayern tatsächlich besiegen, würde Nöttingen wohl ein Jahr lang betrunken sein.

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SpVgg Unterhaching - FC Ingolstadt 04

FC Ingolstadt 04 - Eintracht Braunschweig

Quelle: dpa

Lukas Hinterseer hat nicht erklärt, wie die Begegnungen in seinem Garten ausgegangen sind. Dem Donau-Kurier hat er nur gesagt, dass er gegen seinen Bruder Nicolas im Garten Fußball gespielt hat - und sonst noch nirgends, zumindest bislang. Lukas Hinterseer, 24, Neffe des Schlagersängers Hansi Hinterseer, ist Mittelstürmer, er spielt für den FC Ingolstadt, bald sogar in der Bundesliga. Nicolas Hinterseer, 20, Neffe des Schlagersängers Hansi Hinterseer, ist Mittelstürmer, er spielt für Unterhaching. Und am Wochenende spielen: der FC Ingolstadt gegen Unterhaching, Lukas Hinterseer gegen Nicolas Hinterseer. Ein Traum!

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SpVgg Unterhaching - FC Ingolstadt 04

FC Ingolstadt 04 - RB Leipzig

Quelle: dpa

Und noch einmal Ingolstadt gegen Unterhaching: FCI-Coach Ralph Hasenhüttl kennt den Hachinger Sportpark sehr gut. Er begann in Unterhaching seine Trainerlaufbahn, wohnt immer noch dort. "Theoretisch könnte ich zu Fuß gehen", sagte er. Er wird natürlich nicht zu Fuß gehen, sondern mit seinem Team anreisen. Zudem steht für ihn sein 48. Geburtstag am Sonntag an. Mit dem Geschenk wird es allerdings schwer: Er gewann bisher nur eines von sechs Pokalspielen als Coach. Vor drei Jahren als Aalener Trainer gegen seinen jetzigen Klub, mit dem er letztes Jahr am Viertligisten Offenbach scheiterte. Jetzt will er auch mit Ingolstadt einen Sieg. Damit er nach dem Spiel stolz nach Hause gehen kann.

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MSV Duisburg - FC Schalke 04

DFB-Pokalfinale - MSV Duisburg - FC Schalke 04 0:5

Quelle: dpa

Julian Draxler nahm den Ball mit links an, er ließ ihn hochspringen, dann schoss er aufs Tor. Volley, in den Winkel, 1:0. MSV Duisburg gegen den FC Schalke 04 - so hieß das DFB-Pokalfinale 2011, Schalke hat es gewonnen, Fünf zu null. Julian Draxler war präzise 17 Jahre und 243 Tage alt an diesem 21. Mai 2011, das haben schlaue Menschen errechnet. Er war der jüngste Torschütze in einem DFB-Pokalfinale und der jüngster DFB-Pokalsieger überhaupt. Und 2015? Ist Draxler 21 und spielt mit Schalke wieder gegen den MSV Duisburg, wieder im DFB-Pokal, diesmal in der ersten Runde.

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Stuttgarter Kickers - VfL Wolfsburg

Stuttgarter Kickers v Fortuna Koeln  - 3. Liga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Der Trainer der Stuttgarter Kickers heißt Horst Steffen, und Horst Steffen hat ein Problem, das eigentlich kein Problem ist. Seine Torhüter können alle sehr seriös Fußbälle fangen, das gilt für Korbinian Müller wie für Rouven Sattelmaier wie für Carl Klaus. Steffen hat sich also vor dem Ligastart entscheiden müssen, er darf ja nur einen Spieler ins Tor stellen. Er hat sich entschieden: Carl Klaus steht im Tor. Er steht dort auch am Samstagnachmittag, in seinem dritten Pflichtspiel für Stuttgart, gegen den VfL Wolfsburg. Und was soll man sagen? Vergangene Saison hat Carl Klaus noch für den VfL Wolfsburg gearbeitet, genau genommen für dessen zweite Mannschaft - klarer Fall von "ausgerechnet".

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Bremer SV - Eintracht Frankfurt

GER Bremer SV vs VfV Hildesheim 31 05 2015 Stadion am Panzenberg Bremen GER Relegationsspiel B

Quelle: imago/nph

Der Bremer SV hat neulich eine Pressekonferenz abgehalten, aber es sah mehr nach einem Grillfest aus. Party-Zelt, Bierbänke, gute Laune, nur das Wetter hätte noch ein bisschen schöner sein können. Am Samstag spielt der Bremer SV gegen Eintracht Frankfurt, erste Runde DFB-Pokal. Das Interesse ist daher ein bisschen größer als bei den Heimspielen in der Bremen-Liga, wo die Gegner TuS Schwachhausen (sic!) heißen oder SV Werder Bremen III (ja, nicht II, sondern III). Medienvertreter mussten aus Platzmangel im Clubheim auf Bierbänke; und die Spieler und Zuschauer müssen am Samstag nach Oberneuland - das Stadion des Bremer SV genügt nicht den Pokalauflagen.

© SZ.de/chge/jki/jbe/dd
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