Erste Runde im DFB-Pokal:Bayer erstrahlt durch Sidney Sam

SV Lippstadt 08 - Bayer Leverkusen

Leverkusens Sidney Sam (re): Torschützenjubel mit Stefan Kießling

(Foto: dpa)

Favoritensiege in der ersten Runde des DFB-Pokals: Bayer Leverkusen kommt durch einen starken Sidney Sam zu einem lockeren Erfolg. Der VfL Wolfsburg spielt gegen Karlsruhe 3:1. Am meisten wackelt der SC Freiburg, der nach einem Platzverweis erst in der Verlängerung gewinnt.

Bayer Leverkusen hatte beim 6:1 (3:1) gegen den SV Lippstadt 08 von Anfang an keine Probleme. Den höchsten Sieg des Tages feierte die TSG 1899 Hoffenheim mit einem 9:0 (0:0) bei Oberligist SG Aumund-Vegesack. Bis in die Schlussphase zittern musste dagegen der FSV Mainz 05 beim 2:1 (1:1) bei Fortuna Köln.

Bei großer Hitze taten sich die Mainzer lange Zeit schwer. Erst ein entschlossener Schuss des zur Halbzeit eingewechselten Eric Maxim Choupo-Moting (87.) bewahrte die Elf von Trainer Thomas Tuchel vor der Verlängerung.

Zweitligist 1. FC Kaiserslautern machte mit der Neckarsulmer Sport-Union mit 7:0 (2:0) kurzen Prozess. Gut eine halbe Stunde lang konnte der Sechstligist, der nur dank des Pokal-Ausschlusses von Dynamo Dresden in die erste Hauptrunde gerutscht war, mithalten. Dann brach Mohamadou Idrissou per Foulelfmeter (28.) den Bann, die Neuzugänge Marcel Gaus (37./67.), Karim Matmour (47.) und Olivier Occean (76./77.) erhöhten standesgemäß. Idrissou (84.) setzte den Schlusspunkt.

In Lippstadt geriet Leverkusen nur nach dem Führungstreffer durch Lars Bender (5.) kurzzeitig in Bedrängnis. Quasi im Gegenzug gelang Benjamin Kolodzig der Ausgleich (6.) für den Regionalliga-Aufsteiger, sein Schuss wurde von Bayer-Zugang Giulio Donati noch entscheidend abgefälscht. Doch der starke Sidney Sam erzielte aus 25 Metern per Freistoß das 2:1 (24.), Bundesliga-Torschützenkönig Stefan Kießling (41.) sorgte noch vor der Pause für klare Verhältnisse, Zugang Heung-Min Son (63.) sowie erneut Sam (81.) und Kießling (86.) machten das halbe Dutzend voll.

Neun Tore für Hoffenheim

Hoffenheim hat sich ein Jahr nach dem Erstrunden-Debakel beim Regionalligisten Berliner AK eindrucksvoll rehabilitiert. Nach einer mühevollen ersten Halbzeit trafen Roberto Firmino (52./67.) und Sturm-Neuzugang Anthony Modeste (56./58.) jeweils doppelt. Gegen die schlussendlich überforderten Amateure legten David Abraham (70.), Sven Schipplock (80./81.) sowie Youngster Kai Herdling (85./86.) nach Belieben nach.

Der VfL Wolfsburg hat ebenfalls die zweite Runde im DFB-Pokal erreicht. Die Niedersachsen gewannen am Samstagabend durch Treffer von Ivan Perisic (14. Minute), Diego (70.) und Marcel Schäfer (90.+2) bei einem Gegentor von Selcul Alibaz (90.) mit 3:1 (1:0) bei Zweitliga-Aufsteiger Karlsruher SC.

Wenig Probleme hatten zwei Zweitligisten. Der VfL Bochum setzte sich dank eines Doppelpacks von Piotr Cwielong (17./31.) sowie eines Treffers von Danny Latza (63.) gegen Oberligist Bahlinger SC mit 3:1 (2:0) durch. Pierre Göppert (90.+1) gelang in der Nachspielzeit der Ehrentreffer.

Auch der FC Ingolstadt ging in Leverkusen gegen Oberligist SF Baumberg durch die ehemaligen Bundesliga-Profis Tamas Hajnal (15.) und Ümit Korkmaz (43.) in Führung. Uwe Brüggemanns Anschlusstreffer (52.) konterten Caiuby (77.) und Manuel Schäffler (89.) zum 4:1-Endstand.

Zweitligist 1. FC Köln steht nach einem hart erkämpften Sieg bei Eintracht Trier in der zweiten Runde des DFB-Pokals. Die Rheinländer mühten sich am Samstagabend gegen den als Pokalschreck bekannten Regionalligisten zu einem 2:0 (0:0). Im mit 10 494 Zuschauern ausverkauften Moselstadion sorgten Marcel Risse per Foulelfmeter (48. Minute) und der eingewechselte Marco Thiel (87.) für die Kölner Treffer.

Energie Cottbus kam im Ostderby beim 1. FC Magdeburg dank eines späten Treffers von Erik Jendrisek (84.) zu einem schmeichelhaften 1:0 (0:0).

Freiburg mit sehr späten Toren

Der SC Freiburg entkam der großen Blamage in der ersten Runde des DFB-Pokals nur knapp. Der Bundesligist zitterte sich beim vom ehemaligen Bundesliga-Profi Thomas Brdaric betreuten Regionalligisten TSG Neustrelitz nach Verlängerung zu einem mühsamen 2:0 (0:0). Hendrick Zuck (113./118.) erlöste den dezimierten Favoriten - in der 80. Minute hatte der Freiburger Abwehrspieler Immanuel Höhn wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte gesehen.

Bei sengender Hitze und vor 4479 Zuschauern im nahezu ausverkauften Parkstadion an der Mecklenburgischen Seenplatte tat sich die neu formierte Mannschaft des Sport-Clubs äußerst schwer. In der Offensive hatte Trainer Christian Streich ganz auf seine Neuen gesetzt, doch die fehlende Abstimmung war nicht zu übersehen. Zudem gingen die von Brdaric gut eingestellten Gastgeber äußerst motiviert in die Zweikämpfe, sie kämpften um jeden Ball.

Der Viertligist hatte phasenweise mehr vom Spiel und hätte durch Velimir Jovanovic (18.) und Dino Medjedovic (28.) in Führung gehen können. Freiburgs Coach konnte mit dem Offensivspiel seiner Mannschaft im ersten Durchgang nicht zufrieden sein, er brachte zur zweiten Halbzeit für Francis Coquelin und Admir Mehmedi schließlich Hendrick Zuck und Karim Guede. Doch am Drücker blieb die unterklassige TSG. In der 55. Minute lief Tony Fuchs allein auf Freiburgs Keeper Oliver Baumann zu, doch der Amateur vergab.

Trotz der Hitze "tigerte" der frühere Leverkusener Bundesliga-Profi Brdaric in seiner Coaching-Zone während des Spiels hin und her und trieb seine Mannschaft immer wieder nach vorne. In der Verlängerung erhöhten die Freiburger noch mal den Druck und umlagerten das Tor der TSG. Doch immer wieder befreiten sich die cleveren Hausherren gegen die zehn Bundesliga-Profis. In der 103. Minute tauchte Abiola Collins Folarin von der TSG allein vor Baumann auf, doch auch diesen Ball sicherte sich der Freiburger Keeper. Zuck bestrafte Neustrelitz kurz darauf.

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