Erneut Knieverletzung bei Tennisprofi:Andrea Petkovic erleidet Meniskusriss

Hopman Cup - Day 1

Behandlung unter Tränen: Meniskusriss bei Petkovic 

(Foto: Getty Images)

Erneuter Rückschlag für Andrea Petkovic: Die Tennisspielerin hat sich beim Mixed-Turnier im australischen Perth einen Meniskusriss zugezogen. Die Australian Open wird die ehemalige Weltranglisten-Neunte wohl verpassen - im schlimmsten Fall droht schon wieder eine mehrmonatige Auszeit.

Die neue Tennis-Saison beginnt für Andrea Petkovic wieder mit einem Rückschlag. In ihrem ersten Spiel beim Hopman Cup in Perth hat sich die 25-Jährige einen Meniskusriss zugezogen und muss erneut längere Zeit pausieren. "Ich werde sobald wie möglich nach Deutschland zurückfliegen, um eine Arthroskopie machen zu lassen. Erleichtert, dass es kein Kreuzbandriss ist", schrieb die 25 Jahre alte Tennisspielerin aus Darmstadt am Sonntag nach einer Kernspinuntersuchung im Kurznachrichtendienst Twitter.

"Es wäre toll, wenn ich schon nach drei oder vier Wochen wieder auf dem Platz stehen könnte", sagte sie auf einer Pressekonferenz. Wie lange sie pausieren muss, hängt auch von der Art der Behandlung ihres Knies ab: "Wenn sie den Meniskus wieder zusammennähen müssen, dauert es sogar zwei bis drei Monate."

In jedem Fall wird sie das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres verpassen. Die Australian Open in Melbourne beginnen am 14. Januar. Petkovic hatte am Samstag bei der inoffiziellen Mixed-WM in Perth den ersten Satz gegen die Australierin Ashleigh Barty gewonnen, musste sich dann aber am rechten Knie behandeln lassen und unter Tränen aufgeben.

"Fühl dich gedrückt, Petko"

"Es tut mir einfach nur leid", sagte Bundestrainerin Barbara Rittner am Sonntagmorgen. Von einem Comeback des Tennis-Stars ist Rittner jedoch "100 Prozent" überzeugt. Allerdings wird Petkovic voraussichtlich auch die Erstrundenpartie der Weltgruppe II im Fed Cup gegen Frankreich (9. bis 10. Februar) verpassen. "Das ist natürlich traurig. Sie wird uns absolut fehlen, denn sie ist ein echter Teamleader", sagte Rittner. Sie hofft, dass Petkovic angesichts der nicht ganz so schweren Verletzung "ruhig bleibt und nicht den Kopf in den Sand steckt".

Aufmunternde Worte für Petkovic gab es auch von ihren Kolleginnen. "Ich weiß gar nicht, was ich schreiben soll. Du weißt, in Gedanken bin ich bei dir und es wird alles gut! Kopf hoch!", twitterte Angelique Kerber. "Fühl dich gedrückt, Petko. Das wird alles wieder!", übermittelte Sabine Lisicki via Kurznachrichtendienst.

Dass Petkovic ihr Comeback auf der Tennis-Bühne zu früh forciert haben könnte, wies Rittner zurück. "Sie hat dazugelernt. Sie hat das Training langsam aufgebaut und war muskulär topfit", sagte die 39-Jährige, fügte aber hinzu: "Das Knie hat immer mal wieder gezwickt, vielleicht hätte man das früher beheben müssen."

Schwieriges Jahr der Schmerzen

Für die ehemalige Nummer neun der Welt ist die Knieverletzung ein neuerlicher Rückschlag in 2012. Im Januar hatte sie nach dem Turnier in Brisbane über Rückenprobleme geklagt, eine Untersuchung ergab einen Ermüdungsbruch im Iliosakralgelenk.

Bereits im dritten Match nach ihrem Comeback rissen bei Petkovic im April beim WTA-Turnier in Stuttgart die Bänder im rechten Sprunggelenk. Es folgte das Aus für die French Open, Wimbledon und Olympia in London. Insgesamt fast acht Monate musste sie während der zurückliegenden Saison aussetzen. Schon Ende 2011 hatte Petkovic wegen eines Meniskuseinrisses im Knie pausieren müssen. 2008 hatte sie einen Kreuzbandriss im nun wieder lädierten rechten Knie erlitten.

Beim Hopman Cup wollte die auf Platz 126 der Weltrangliste abgerutschte Petkovic gemeinsam mit Tommy Haas ihr "schwieriges Jahr", wie sie es nannte, hinter sich lassen und einen erfolgreichen Saisonstart feiern. Doch nun muss die ehrgeizige Fed-Cup-Spielerin wieder eine Zwangspause einlegen.

Turnierveranstalter suchen nach Ersatz

Nach der Knie-Verletzung von Petkovic sorgten die Organisatoren des Hopman Cups für kurzzeitige Verwirrung, als sie zunächst die 16 Jahre alte Kroatin Donna Vekic als Ersatzspielerin vermeldeten. Das wäre ein Novum in der 25-jährigen Turniergeschichte gewesen. Stattdessen wird jetzt in Malek (Bad Saulgau) doch eine deutsche Spielerin an der Seite von Tommy Haas in die Partien am 2. Januar gegen Italien und am 4. Januar gegen Serbien gehen. "Ich freue mich sehr, mein Land an der Seite von Tommy zu vertreten", sagte die 112. der Weltrangliste, die aus Miami nach Australien reist.

"Das wird schon komisch sein für Tommy, mit einem kroatischen Mädchen zu spielen. Aber ich habe ihr gerade ein paar Worte Deutsch beigebracht", hatte Petkovic nach der ersten Verkündung erklärt. Vekic war ursprünglich als Trainingspartnerin zum Hopman Cup eingeladen worden.

Das Match gegen Gastgeber Australien ging nach der 6:7 (6:8), 6:3, 5:7-Niederlage des 34 Jahre alten Haas gegen den 14 Jahre jüngeren Bernard Tomic, Petkovics Aufgabe gegen Barty und dem nicht mehr gespielten abschließenden Mixed mit 0:3 verloren.

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