Ermittlungen gegen Fifa:Blatter muss weiter zittern

Fifa-Präsident Sepp Blatter. (Foto: REUTERS)
  • Die schweizerische Bundesanwaltschaft gibt einen Zwischenstand über ihre Ermittlungen gegen den Weltfußball-Verband Fifa.
  • Noch sei es aber zu früh, um über konkrete Namen zu sprechen, sagt US-Justizministerin Loretta Lynch.
  • So muss der scheidende Fifa-Präsident Sepp Blatter weiter zittern.

Das sagt der Bundesanwalt

Die Ermittlungen der Schweizer Bundesanwaltschaft zur Vergabe der umstrittenen Fußball-Weltmeisterschaft an Russland 2018 und Katar 2022 sind noch lange nicht abgeschlossen. "Ganz eindeutig sind wir nicht einmal nahe der Halbzeitpause", sagte Bundesanwalt Michael Lauber am Montag bei einer gemeinsamen Pressekonfernez mit US-Justizministerin Loretta Lynch in Zürich.

Es werde um einiges länger dauern als die "legendären 90 Minuten". Lynch kündigte an, dass die US-Justiz ihre Korruptionsermittlungen ausweiten und weitere Personen anklagen wird. Lynch ging allerdings nicht weiter ins Detail und ließ offen, um welche und um wie viele Personen es sich handeln wird.

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Wohnungen und Häuser wurden durchsucht

Die Ministerin wollte zudem nicht sagen, ob der scheidende Fifa-Präsident Sepp Blatter eine Anklage fürchten muss. Im Zuge der Untersuchungen seien aber Wohnungen und Häuser in den Schweizer Alpen durchsucht worden.

Lynch, kraft ihres Amtes in Personalunion auch Generalbundesanwältin der USA, hatte Ende Mai nach der Verhaftung von sieben Fifa-Funktionären vor dem Verbandskongress in Zürich die Anklage der US-Justiz gegen insgesamt 14 Beschuldigte aus dem Fußballgeschäft wegen korrupter Machenschaften in 47 Fällen öffentlich gemacht.

Während die USA umfassend wegen Betrugs, Bestechung, Geldwäsche und Steuerhinterziehung in Zusammenhang mit Fußball-Deals der amerikanischen Kontinentalverbände Conmebol (Südamerika) und Concacaf (Nord- und Mittelamerika sowie Karibik) ermitteln, untersucht die Schweizer Justiz auf Anzeige der Fifa gegen unbekannt gezielt den Verdacht von Manipulationen bei der Vergabe der WM-Endrunde 2018 an Russland und 2022 an Katar.

© Süddeutsche.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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