Erfolgreiche WM-Biathleten:Ole Uneinholbar Bjørndalen

So viele WM-Medaillen wie er sammelte keiner: Der Norweger Ole Einar Bjørndalen ist der erfolgreichste WM-Biathlet aller Zeiten. In den Top Ten tauchen auch einige deutsche Athleten auf: Magdalena Neuner kann sich immerhin noch Platz zwei der ewigen Bestenliste sichern.

Die WM-Rangliste

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Biathlon-WM 2012

Quelle: dpa

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So viele WM-Medaillen wie er sammelte keiner: Der Norweger Ole Einar Bjørndalen ist der erfolgreichste WM-Biathlet aller Zeiten. In den Top Ten tauchen auch einige deutsche Athleten auf: Magdalena Neuner kann sich immerhin noch Platz zwei der ewigen Bestenliste sichern.

1. Ole Einar Bjørndalen (Norwegen): 19 x Gold, 11 x Silber, 9 x Bronze

Die Konkurrenz nennt ihn den Kannibalen, statistisch ist Ole Einar Björndalen vor allem eines: Der absolute Rekord-Weltmeister. Wäre er sein eigener Staat, er würde in der Wertung der erfolgreichsten WM-Nationen auf Rang fünf liegen - der norwegische Schneeflitzer hat mehr WM-Gold gesammelt als Länder wie Schweden oder Finnland in ihrer ganzen Biathlon-Geschichte. 19 Mal stand er ganz oben und es könnten noch mehr Medaillen werden: Im Alter von 41 Jahren nimmt er auch die WM in Kontiolahti noch mit. Seit 1997 war er stets dabei, nur einmal ohne Medaille.

Magdalena Neuner

Quelle: dpa

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2. Magdalena Neuner (Deutschland): 12 x Gold, 4 x Silber, 1 x Bronze

Miss Biathlon ist, natürlich, Magdalena Neuner. Zwölf Mal Gold in nur fünf Jahren - es war ein Tempo, das nicht mal der Kannibale hinbekommen hat. Wer weiß, welche Rekorde sie aufgestellt hätte, wäre Gold-Lena nicht schon mit 25 Jahren nach der Saison 2012 zurückgetreten. Doch warum sich weiter quälen, wenn man eh schon ganz oben steht? In der WM-Statistik wird sie so schnell niemand übertrumpfen. Und ihre neun Monate alte Tochter muss auch erstmal das Skilaufen lernen.

OLYMPIA 2002 BIATHLON STAFFEL LUCK

Quelle: DPA/DPAWEB

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3. Frank Luck (DDR, Deutschland): 11 x Gold, 5 x Silber, 4 x Bronze

Auf Wortwitze musste sich Frank Luck schon früh in seiner Karriere einstellen, aber es gibt ja schlimmere Beinamen als "Lucky Luck": Schließlich passt der ganz gut zu seiner WM-Bilanz. Ganze elf Goldmedaillen hat der Deutsche bei Weltmeisterschaften eingeheimst, vor allem als Mitglied der deutschen Staffel sammelte er etliche Erfolge: Acht Mal stand er mit ihr ganz oben auf dem Treppchen. Durch Teamgeist zum deutschen Rekord-Weltmeister, das ist der Verdienst von Frank Luck.

Winner Svendsen of Norway reacts after the men's 15 km mass start race at the World Cup Biathlon in the Holmenkollen Ski Arena, Oslo

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4. Emil Hegle Svendsen (Norwegen): 11 x Gold, 4 x Silber, 2 x Bronze

Ole Einar Björndalen hätte noch zwei WM-Titel mehr, wäre da nicht 2008 ein Frechdachs aus den eigenen Reihen aufgetaucht: Emil Hegle Svendsen schnappte ihm nämlich bei der WM in Östersund die Goldenen weg. Im Weltcup-Geschehen spielt Svendsen längst die größere Rolle als Björndalen, seine Spezialität sind aber auch Weltmeisterschaften: Wenn er dominiert, dann richtig. Fünf Medaillen holte er allein in Nove Mesto 2013, davon war nur eine nicht golden. Ist er in Kontiolahti wieder topfit, könnte Svendsen in der Rangliste weiter nach oben klettern.

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Quelle: SZ

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5. Alexander Tichonow (UdSSR): 11x Gold, 4x Silber, 1x Bronze

Wer aus Sibirien stammt, für den ist Wintersport fast schon ganz normaler Zeitvertreib. Alexander Tichinow feierte seine Erfolge, als im Biathlon noch mit dem Großkaliber geschossen wurde und das Sportdress ein bisschen anders aussah als heute: Zwischen 1967 und 1979 wurde er elf Mal Weltmeister - ein bis dahin unerreichter Rekord. Nach seiner aktiven Karriere wurde er Vize-Präsident des Weltverbandes IBU und wohnt heute sogar in der Nähe des Hauptquartiers in Österreich. Vielleicht auch, weil seine Heimat verstimmt ist: 2007 befand ihn ein Gericht in Nowosibirsk für schuldig, an einem Mordkomplott gegen einen sibirischen Gouverneur beteiligt gewesen zu sein.

6. Jelena Golowina (UdSSR): 10x Gold, 1xSilber, 1x Bronze

Schon vor Magdalena Neuner gab es eine Biathletin, die in Rekordzeit Rekordziele erreicht hat: Jelena Golowina aus der ehemaligen UdSSR brachte es zwischen 1985 und 1991 zu zehn Mal WM-Gold. Allerdings waren ihre Erfolge etwas anders zustande gekommen als bei Neuner: Golowina profitierte vor allem von der starken Staffel, nur eine Gold-Medaille gewann sie in einem Einzelrennen. Abseits dessen schaffte sie aber noch ein Novum: 1989 wurde sie zur ersten Gewinnerin des Gesamtweltcups, die nicht aus Skandinavien stammte.

Biathlon-Weltcup - Erster Saisonsieg für Ricco Groß

Quelle: Claudio Onorati/dpa

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7. Ricco Groß (Deutschland): 9x Gold, 5x Silber, 6x Bronze

Im Weltcup-Geschehen stand Ricco Groß selten ganz oben, er war eher ein Mann für ganz großen Ereignisse: Bei Weltmeisterschaften wurde er immer wieder zum Unschlagbaren. Neun Goldmedaillen kamen dabei herum, vor allem seine Schnellschusseinlagen beeindruckten. 2007 trat er nach 16 Jahren WM-Erfahrung zurück, blieb dem Sport aber treu: 2010 wurde er zum Bundestrainer der deutschen Frauen ernannt, erlebte bis zu seiner Ablöse 2014 aber nicht gerade Höhenflüge. Vielleicht kommen die schönen Momente mit seinem Sohn Marco zurück: Der 20-Jährige ist ebenfalls Biathlet und schon Jugend-Vizeweltmeister geworden.

Biathlon-Weltcup - 10 km Sprint - Bundestrainer Frank Ullrich

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8. Frank Ullrich (DDR, Deutschland): 9x Gold, 4x Silber, 1x Bronze

Er war der erste deutsche Olympiasieger im Biathlon (1980), doch auch bei Weltmeisterschaften konnte Frank Ullrich überzeugen: Innerhalb von fünf Jahren (1978 - 1983) holte er 14 Medaillen, neun davon in Gold. Später trainierte er jahrelang die deutschen Biathlon-Männer, heute ist er Bundestrainer der Langläufer. Vom Wintersport kommt Ullrich einfach nicht los.

NAGANO BIATHLON DEUTSCHE STAFFEL

Quelle: DPA

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9. Petra Behle (Deutschland): 9x Gold, 2x Silber, 2x Bronze

Als Pionierin des Biathlons kann man Petra Behle (2. v.l. - hier mit der Staffel) zweifelsfrei bezeichnen, sie wurde eine der ersten Weltmeisterinnen des damals noch jungen Sports. 1984 die erste WM, 1988 holte Behle Gold im Sprint. Damals war sie gerade erst 19 Jahre alt, es sollten noch acht Gold-Medaillen folgen. Nach ihrem Karriereende 1998 wurde sie Expertin beim ZDF - jener Job, den nun Sven Fischer erfüllt.

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Quelle: AFP

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10. Uschi Disl (Deutschland): 8x Gold, 8x Silber, 3x Bronze

Bis heute hat keine Biathletin mehr WM-Medaillen gewonnen als Uschi Disl - 19 Stück sammelte sie in ihrer Karriere. Acht mal waren die golden, sehr lange musste Disl aber auf ein Einzel-Gold warten: Erst bei ihrer letzten WM 2005 in Hochfilzen gelang ihr das, sie stand in Sprint und Verfolgung ganz oben. 14 Jahre nach ihrer ersten WM-Teilnahme.

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