Erfolg gegen Bremen:Bayerns Reserve kann es auch

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Das vierte Tor: Auch Mario Gomez durfte dann noch (Foto: AFP)

Spaziergang am kalten Februarsamstag: Der FC Bayern schlägt früh dezimierte Bremer klar und deutlich. Der 6:1-Sieg des mit Ersatzspielern gespickten Teams verdeutlicht: Es ist egal, wen Trainer Jupp Heynckes aufstellt, die Bayern finden derzeit keinen ebenbürtigen Gegner.

Bayern gegen Bremen, was waren das Duelle. Kutzop-Elfmeter, Uli Hoeneß gegen Willi Lemke - Erster gegen Zweiter in der ewigen Bundesliga-Tabelle. Und nun, 2013 - lässt der Münchner Trainer Jupp Heynckes die teilweise die zweite Garde auflaufen. Mario Gomez, Arjen Robben, Diego Contento, Luiz Gustavo und Jerome Boateng durften am kalten Februarsamstag wieder von beginn an ran. Vieles neu also bei den Bayern - außer das Ergebnis.

Im 1000. Bundesligaspiel seines Traines fertigten die Bayern Werder Bremen 6:1 (2:0) ab. Der starke Arjen Robben (25. Minute), Javi Martínez (28.), Theodor Gebre Selassie (49./Eigentor), Mario Gomez mit einem Doppelpack (51./89.) und Franck Ribéry (86.) erzielten vor 71.000 Zuschauern in der ausverkauften Münchner Fußball-Arena die Treffer für den FC Bayern, der ungefährdet seinem 23. Meistertitel entgegenstrebt.

Für die chancenlosen Bremer, die nach der Roten Karte für Abwehrspieler Sebastian Prödl nach einer Notbremse gegen Gomez ab der 44. Minute auch noch in Unterzahl agieren mussten, war Kevin de Bruyne zum 4:1-Zwischenstand erfolgreich. Die Bayern bauten ihre Tabellenführung zumindest bis Sonntag auf 18 Punkte aus.

"Nachdem wir die Mannschaft auf sechs Positionen verändert hatten, haben wir 20 Minuten gebraucht, um unseren Rhythmus zu finden", sagte Heynckes. "Wir haben schöne Tore gesehen, das Gegentor hatten wir nicht auf der Rechnung, darüber sind wir auch ein bisschen verärgert. Aber bei bei einem so opulenten Sieg kann man ein solches Gegentor verschmerzen."

Vier Tage vor dem DFB-Pokal-Knüller gegen Borussia Dortmund hatte Jubilar Heynckes sein Team gleich auf sechs Positionen im Vergleich zum 3:1-Sieg in der Champions League beim FC Arsenal umgebaut. Seine Chance in der Startelf konnte von den Reservisten besonders Robben nutzen. Das 1:0 erzielte der Niederländer selbst mit einem Volleyschuss nach einer Flanke von Kapitän Philipp Lahm. Kurz danach servierte Robben nach einem Foul an ihm den fälligen Freistoß maßgerecht auf den Kopf von Martínez.

FC Bayern in der Einzelkritik
:Viel mehr als Pausenclowns

Frank Ribéry funktioniert wie eine Kreissäge, Arjen Robben überzeugt durch Engagement und Mario Gomez trifft auch aus der Versenkung heraus. Bei seinem Jubiläum blickt Jupp Heynckes trotzdem missmutig drein. Der FC Bayern beim 6:1 gegen Werder Bremen in der Einzelkritik.

Aus dem Stadion von Jürgen Schmieder

Neben dem Spanier glänzte im defensiven Mittelfeld Luiz Gustavo als zweikampfstarker Abräumer vor der Abwehr. Bastian Schweinsteiger wurde komplett für Dortmund geschont, der Nationalspieler saß nicht einmal auf der Bank. Nach etwas zähem Beginn hatten die Bayern insgesamt leichtes Spiel. Bremen war nur ein Sparringspartner, vorne insgesamt harmlos und hinten anfällig. Ein Distanzschuss von Marko Arnautovic (21.) war anfangs die einzige Prüfung für Nationaltorwart Manuel Neuer, der später nach einer Nachlässigkeit seiner Vorderspieler durch de Bruyne sein erstes Gegentor nach 586 Bundesliga-Minuten hinnehmen musste.

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:Viel mehr als Pausenclowns

Frank Ribéry funktioniert wie eine Kreissäge, Arjen Robben überzeugt durch Engagement und Mario Gomez trifft auch aus der Versenkung heraus. Bei seinem Jubiläum blickt Jupp Heynckes trotzdem missmutig drein. Der FC Bayern beim 6:1 gegen Werder Bremen in der Einzelkritik.

Aus dem Stadion von Jürgen Schmieder

Der engagierte und effektive Robben konnte sich als bester Mann auf dem Platz als adäquater Ersatz für den im Pokal gegen Dortmund gesperrten Franck Ribéry empfehlen. Nationalstürmer Gomez, der aktuell nur Stürmer Nummer 2 hinter Mario Mandzukic ist, benötigte einige Anlaufzeit. Dann aber schloss der Torjäger eine feine Kombination über Xherdan Shaqiri und Ribéry mit seinem vierten Saisontor ab. Zudem führte seine Flanke zum Eigentor von Gebre Selassie. Und Prödl flog nach Notbremse an Gomez, der nach schönem Pass von Martínez frei dem Tor entgegenlief, die Rote Karte.

Nach dem schnellen Doppelschlag zum 4:0 nach der Pause nahmen die Bayern im Gefühl des sicheren Sieges vorübergehend einen Gang raus. Die Nachlässigkeiten in der Defensivarbeit bestrafte der Belgier de Bruyne, der völlig frei vor Neuer auftauchte und aus halblinker Position treffen durfte. Kurz vor Schluss hatten die Bayern dann noch mal Lust: Ribéry und Gomez sorgten für den letzten Doppelschlag des Tages.

Nun gilt alle Konzentration dem DFB-Pokal-Viertelfinale. Heynckes wird ungewohnt euphorisch beim Gedanken daran: "Mittwoch gegen Dortmund wird ein riesiger Pokalfight."

© SZ.de/dpa/sid/fred - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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