Joel Campbell: Mit Fußballprofis sollte man nicht zu viel Mitleid haben, doch Joel Campbell ist um seine unstete Karriere nicht zu beneiden. Mit 19 Jahren wechselte der Angreifer aus seiner Heimat Costa Rica in die Premier League zum FC Arsenal, und seither haben ihn die Engländer jedes Jahr auf Leihbasis zu einem anderen Verein geschickt: zuerst nach Frankreich zum FC Lorient, dann nach Spanien zu Betis Sevilla, und schließlich nach Griechenland zu Olympiakos Piräus, wo Campbell in der abgelaufenen Saison immerhin acht Tore schoss und Meister wurde.
Nach dieser Weltmeisterschaft dürfte der FC Arsenal sein costa-ricanisches Juwel indes wieder mehr zu schätzen wissen. Campbell überzeugte nicht nur in den Vorrundenspielen - wie beim 3:1-Erfolg gegen Uruguay, bei dem er ein Tor auflegte und eines selbst erzielte. Auch im Achtelfinale gegen Griechenland machte der Stürmer eine überragende Partie, wenngleich er sich am Ende, als 120 Minuten gespielt und Costa Rica längst in Unterzahl war, nur noch mit letzter Kraft über den Platz schleppte. Beim Elfmeterschießen war er indes wieder zur Stelle, traf zum 4:3 und freute sich kurze Zeit später mit seinen Teamkameraden über den Viertelfinaleinzug.
(fued)