England:Keine Zeit zum Jammern

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Knapp vorbei: Evertons Tom Davies gegen den FC Liverpool. (Foto: Jon Super/AP)

"In der Offensive braucht man Momente, die durch den Rhythmus kommen. Das hat gefehlt": Der FC Liverpool kommt im Merseyside-Derby gegen den FC Everton nicht über ein 0:0 hinaus - und ist gegen Crystal Palace gleich wieder gefordert.

Der Restart war alles andere als gelungen, doch Jürgen Klopp wollte nicht lange lamentieren. Dafür war auch kaum Zeit. Schon am kommenden Mittwoch (21.15 Uhr/Sky) müssen seine Reds in der Premier League wieder ran. Zu Hause, in Anfield, will der FC Liverpool dann eben gegen Crystal Palace den nächsten großen Schritt Richtung Meistertitel machen - dem ersten seit 30 Jahren.

"Defensiv haben wir es gut gemacht, in der Offensive braucht man aber Momente, die durch den Rhythmus kommen. Das hat gefehlt", sagte Klopp nach der Nullnummer im 236. Merseyside-Derby beim FC Everton. Klopp wollte den verhaltenen Auftritt seiner Elf aber nicht nur auf die dreieinhalbmonatige Pause schieben, die die Premier League wegen der Corona-Pandemie einlegen musste. Im Goodison Park, betonte Klopp, "sehen die Spiele immer gleich aus". Everton wollte dem Nachbarn das Leben so schwer wie möglich machen, "und das ist ihnen heute gelungen", meinte der 53-Jährige. Das Remis sei letztlich gerecht gewesen, das habe ihm auch Evertons Trainer Carlo Ancelotti geflüstert.

Die Reds kamen nur schwer auf Touren und kreierten wenige Torchancen. In der 80. Minute hatte der noch amtierende Champions-League-Sieger sogar Glück, dass Keeper Alisson gegen Dominic Calvert-Lewin rettete und Tom Davies den Nachschuss an den Pfosten setzte. Stürmer Mohamed Salah saß angeschlagen auf der Bank, während der Partie verletzten sich noch James Milner und Joel Matip.

"Natürlich wollten wir heute die drei Punkte holen, aber wir sind unserem Ziel einen Schritt näher gekommen", sagte Abwehrchef Virgil van Dijk. Europas Fußballer des Jahres versprach, dass sich die Mannschaft nach der langen Pause Stück für Stück verbessern werde. Am Ende "war es einfach gut, wieder da draußen zu sein", sagte der Niederländer.

Klopps Auswahl zeigte in vielen Phasen zwar ihre spielerische Überlegenheit und hatte fast 70 Prozent Ballbesitz. Aber: "Wir kamen einfach zu selten durch. Das wäre wichtig gewesen", sagte van Dijk. Für den weiteren Verlauf im Titelkampf hing nun zunächst viel vom Auftritt des Rivalen Manchester City am Montagabend ab (nach Redaktionsschluss, Anm.). Sollte der Tabellenzweite seine Partie gegen Burnley nicht gewinnen, könnte Liverpool schon gegen Palace sein Meisterstück vollenden.

© SZ vom 23.06.2020 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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