Süddeutsche Zeitung

England:Guardiolas Video-Frust

Spätes Tor nicht anerkannt: ManCity hadert nach 2:2 gegen Spurs mit einer Schiedsrichter-Entscheidung. Jürgen Klopp setzt sich mit dem FC Liverpool im Duell früherer Bundesliga-Trainer bei Ralph Hasenhüttls FC Southampton mit 2:1 durch.

Pep Guardiola wirkte nach dem neuerlichen Ärger um den Videobeweis ratlos und enttäuscht: "Es ist hart, weil wir so spät ein Tor geschossen haben", klagte der Trainer von Manchester City nach dem 2:2 (2:1) im Topspiel der Premier League gegen Tottenham Hotspur, bei dem seinem Team wieder einmal der Videoassistent den Sieg verwehrt hatte. "Wir müssen das akzeptieren", sagte Guardiola zur strittigen Schlüsselszene in der Nachspielzeit, als der eingewechselte Gabriel Jesus für City das vermeintliche Siegtor erzielt und für Jubelstürme im Stadion gesorgt hatte. Doch das 3:2 zählte nicht, denn Kollege Aymeric Laporte hatte den Ball vorher leicht mit dem Arm berührt - was nach neuer Regelauslegung zwingend strafbar ist: "Jedes Tor ,das mit der Hand oder dem Arm erzielt oder vorbereitet wird, wird aberkannt, selbst wenn es unabsichtlich war", stellte die Liga in einem Statement nochmals klar.

Für City und Guardiola war es ein bitteres Deja-vu: Im April, beim 4:3-Sieg im Viertelfinale der Champions League, war Manchester ebenfalls gegen Tottenham in der Nachspielzeit ein entscheidendes Tor zum vermeintlichen 5:3 nach Video-Korrektur aberkannt worden. Zuvor hatten die Spurs ein Tor durch Llorente erzielt, das trotz Videoüberprüfung galt, obwohl er den Ball mit der Hand touchiert hatte - damals galt die neue Regel noch nicht so strikt: "Wenn das heute Hand von Laporte war, warum war es dann letzte Saison nicht Hand bei Llorente?", moserte Guadriola.

City-Profi Ilkay Gündogan ging in seiner Kritk sogar noch einen Schritt weiter: "Diese Regel benachteiligt nur die angreifende Mannschaft", haderte der deutsche Nationalspieler, "meiner Meinung nach muss sie wieder geändert werden." Durch das unglückliche 2:2 büßte City schon am zweiten Spieltag die ersten zwei Punkte für die Titelverteidigung ein. Trotz drückender Überlegenheit und 30:3 Torschüssen für City reichten Treffer von Raheem Sterling (20.) und Sergio Agüero (35.) nicht aus, weil Lamela (23.) und der eingewechselte Lucas Moura (56.) für Tottenham zweimal ausglichen. Guardiola schwärmte trotzdem: "Ich weiß nicht, ob man noch besser spielen kann. Wir haben unglaublich gespielt - es war das beste Spiel, das wir in unserer Zeit zusammen gezeigt haben."

Dennoch hat der mutmaßliche Hauptkonkurrent um den Titel, der FC Liverpool, nun zwei Punkte Vorsprung. Jürgen Klopp gewann mit seinem Team das Duell der früheren Bundesliga-Trainer bei Ralph Hasenhüttls FC Southampton mit 2:1 (1:0). Die Stürmer Sadio Mané (45+1) und Roberto Firmino (71.) trafen für den Champions-League-Sieger, das 1:2 für Southampton fiel nach einem dicken Patzer von Liverpools Ersatztorwart Adrian (84.).

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SZ vom 19.08.2019 / sid
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