Endspurt in der WM-Qualifikation:Alabas Spiel des Jahres

Deutschland ist fast durch, England muss zittern und die Österreicher mit David Alaba haben es selbst in der Hand. In den kommenden Tagen werden weltweit die letzten Partien der WM-Qualifikation ausgetragen. Wo es spannend wird, und wer sich die Reise nach Brasilien schon fast gesichert hat: Die Entscheidungen im Überblick.

Von Dominik Fürst

Endspurt in der WM-Qualifikation

Deutschland

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(Foto: dpa)

Deutschland ist fast durch, England muss zittern und Österreich hat es selbst in der Hand: In den kommenden Tagen werden weltweit die letzten Partien der WM-Qualifikation ausgetragen. Wo es spannend wird, und wer sich die Reise nach Brasilien schon fast gesichert hat: Die Entscheidungen im Überblick. Für Bundestrainer Joachim Löw (Foto) und die deutsche Nationalmannschaft sieht es gut aus. Wenn in den beiden verbleibenden Qualifikationsspielen gegen Irland (Freitag, 20:45 Uhr in Köln) und Schweden (Dienstag, 20:45 Uhr in Stockholm) nichts Unvorhergesehenes mehr geschieht, fährt das deutsche Team zur Weltmeisterschaft nach Brasilien. Einziger Störfaktor einer sonst souveränen Qualifikation war das schockierende 4:4 gegen Schweden. Mittlerweile hat Löws Mannschaft aber fünf Punkte Vorsprung auf die Konkurrenz - die sollten zum Gruppensieg genügen. Andere Teams hingegen müssen um die WM-Teilnahme noch zittern.

Endspurt in der WM-Qualifikation

Österreich

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Für Österreich wird es zwar eng, aber die Mannschaft von Trainer Marcel Koller hat es selbst in der Hand: Drei Punkte beträgt der Rückstand auf den Zweiten der Gruppe C, Schweden. Am Freitagabend treffen die Teams zum direkten Duell aufeinander (20:45 Uhr). Gewinnen die Österreicher, dann sind sie Gruppenzweiter. Besiegen sie anschließend auch noch die Färöer (Dienstag, 20:45 Uhr), spielen sie in den Playoffs. Entscheidend wird aber das "Spiel des Jahres" (Österreichs Presse) gegen Schweden sein, und David Alaba freut sich schon darauf: "Es ist immer etwas Geiles, wenn man solche Partien hat. Dieses Match könnte für uns ein Türöffner sein", sagt der Österreicher.

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England

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(Foto: Getty Images)

England ist zwar Tabellenführer in Gruppe H, hat aber nur einen hauchdünnen Vorsprung von einem beziehungsweise drei Punkten auf die Verfolger aus der Ukraine, Montenegro und Polen. Für die Mannschaft um Steven Gerrard (Foto) geht es in den Spielen gegen Montenegro (Freitag, 21:00 Uhr) und Polen (Dienstag, 21:00 Uhr) um alles. Sollte es am Ende nur zum zweiten Platz in Gruppe H reichen, geht es in die Relegationsrunde, wo die acht besten Zweitplatzierten aufeinander treffen. Dort wäre übrigens auch ein Elfmeterschießen denkbar - und das mögen die Engländer ja nicht so gern.

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Polen/Ukraine

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(Foto: dpa)

Wie schön hat man es doch als Gastgeber eines großen Turniers - immer die heimischen Fans im Rücken und vor allem: Man braucht keine Qualifikation zu spielen. Doch diese Zeiten sind für Polen und die Ukraine vorbei, von den Ausrichtern der Europameisterschaft 2012 wird nächstes Jahr wohl höchstens einer nach Brasilien fahren. Als Zweiter in Gruppe H hat die Ukraine die bessere Ausgangsposition, Polen liegt mit zwei Punkten Rückstand auf Platz vier. Die Vorentscheidung fällt am Freitagabend, wenn beide Teams im ukrainischen Charkow zum direkten Duell aufeinandertreffen (21:00 Uhr). Mit von der Partie auf polnischer Seite: Die Dortmunder Robert Lewandowski und Jakub Blaszczykowski (Foto).

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Montenegro

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(Foto: Getty Images)

Neben England, der Ukraine und Polen hat in Gruppe H auch Montenegro noch Chancen auf die Teilnahme an der WM 2014. Die Nationalmannschaft des 625.000 Einwohner großen Balkanstaats ist Gruppendritter und liegt nur einen Punkt hinter Tabellenführer England. Am Freitagabend treffen beide Teams aufeinander (21:00 Uhr), ehe Montenegro zum Abschluss der WM-Qualifikation am Dienstag gegen Moldawien (21:00 Uhr) antritt. Sollte Montenegro am Ende erfolgreich sein, wäre es das mit Abstand jüngste Fifa-Mitglied (seit 2007 im Verband) bei der WM in Brasilien.

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Island

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(Foto: imago sportfotodienst)

Große Erfolge hat die isländische Nationalmannschaft bisher noch nicht gefeiert, abgesehen natürlich vom unvergessenen 0:0 gegen Deutschland im September 2003 (das damals nicht nur eine Debatte über die Qualität der deutschen Nationalmannschaft, sondern auch über Weißbier trinkende ARD-Kommentatoren ausgelöst hat). Nun aber haben die Isländer die Chance, den Erfolg von damals zu toppen und sich zum ersten Mal für eine Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Wenn sie in den Partien gegen Zypern (Freitag, 20:45 Uhr) und Norwegen (Dienstag, 20:00 Uhr) ihren zweiten Platz in Gruppe E verteidigen, spielen sie zumindest in der Playoff-Runde.

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Ungarn/Türkei/Rumänien

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(Foto: Getty Images)

Auch in Gruppe D wird noch um den Playoff-Platz gekämpft. Die Niederlande sind als Tabellenführer mit acht Punkten Vorsprung bereits qualifiziert, doch dahinter spekulieren Ungarn mit 14 Punkten sowie die Türkei und Rumänien (Foto) mit jeweils 13 Punkten auf den zweiten Platz. Rumänien hat mit Andorra (Freitag, 20:30 Uhr) und Estland (Dienstag, 20:00 Uhr) ein vergleichsweise leichtes Restprogramm, während sowohl Ungarn, als auch die Türkei noch auf die Niederlande treffen. Vorteil: Rumänien.

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USA

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(Foto: Matt Sullivan/Reuters)

Da freut sich der Klinsmann: Schon seit dem vergangenen Spieltag in der Nordamerika-Gruppe stehen die USA mit ihrem deutschen Trainer (Foto) als WM-Teilnehmer fest. "Der amerikanische Fußball ist weiter im Kommen", sagte der Coach nach dem umjubelten 2:0-Erfolg seines Teams gegen Mexiko. In den letzten Gruppenspielen gegen Jamaika (Samstag, 00:36 Uhr mitteleuropäischer Zeit) und Panama (Mittwoch, 03:00 Uhr) geht es für die USA nun in erster Linie darum, die Tabellenführung in ihrer Gruppe zu verteidigen. Und mit der WM 2006 in guter Erinnerung darf man sich hierzulande schon mal auf die nächste Weltmeisterschaft mit Jürgen Klinsmann freuen.

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Uruguay

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(Foto: AFP)

Vierter bei der Weltmeisterschaft 2010, Sieger der Copa América 2011 und Dritter beim Confed-Cup 2013: Die vergangenen Jahre waren für Uruguay recht erfolgreich. Und wie sieht es momentan aus? Nun, es könnte besser sein: Uruguay steht in der Südamerika-Gruppe auf dem Relegationsplatz und muss seine Spiele gegen Ecuador (Freitag, 23:00 Uhr) und Argentinien (Mittwoch, 02:30 Uhr) möglichst gewinnen, um die Playoffs zu umgehen und sich direkt für die WM im großen Nachbarland Brasilien zu qualifizieren. Das ein oder andere Tor von Stürmer und Rekordnationalspieler Diego Forlàn (Foto) könnte hilfreich sein.

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Kamerun

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(Foto: picture alliance / dpa)

Und noch ein deutscher Trainer, den wir bei der Weltmeisterschaft in Brasilien wiedersehen könnten: Volker Finke, immer noch Rekordhalter im deutschen Profifußball (16 Jahre Trainer beim SC Freiburg) und aktuell Coach der kamerunischen Nationalmannschaft. Die Gruppenphase hat sein Team bereits erfolgreich absolviert, nun trifft Kamerun in zwei Playoff-Spielen (13.10. und 15.11.) auf Tunesien. Falls es die "Unbezähmbaren Löwen" zur WM nach Brasilien schaffen sollten, wird nicht nur Samuel Eto'o (FC Chelsea) mit von der Partei sein, sondern möglicherweise auch Kaiserslauterns Stürmer Mohamadou Idrissou. Finke hat ihn jedenfalls für die Playoff-Spiele nachnominiert.

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Jamaika

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(Foto: picture alliance / dpa)

Optisch durchaus überzeugend, aber in Brasilien 2014 wohl leider nicht mit von der Partie: Winfried Schäfer, seit Juli dieses Jahres Trainer der jamaikanischen Nationalmannschaft, hat nur noch theoretische Chancen auf eine WM-Teilnahme. Sein Team ist Letzter in der Nordamerika-Gruppe. Nichtsdestotrotz macht Schäfer seine Arbeit Spaß, wie er jüngst in einem Interview sagte: "Der Reggae ist hier zwar die Nummer eins. Aber das Land ist total sportbegeistert, wir wollen den Fußball voranbringen." Vielleicht klappt es ja in vier Jahren mit Jamaikas zweiter WM-Teilnahme nach 1998.

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