EM-Ticker:Spanische Zeitung will neun Fehler im Trikot-Wappen gefunden haben

Beim Trikot-Wappen der spanischen Fußballer ist angeblich wesentlich mehr falsch gelaufen, als bisher bekannt. Im französischen Team gab es beim Schweden-Spiel Streit in der Kabine. Englands Coach Hodgson lässt seine Spieler Elfmeter üben, Italiens Stürmer Balotelli erhält Rückendeckung von seinem Klub-Trainer.

EM-Nachrichten in Kürze

EM-Ticker: Das Wappen auf dem spanischen Trikot für die Fußball-EM 2012.

Das Wappen auf dem spanischen Trikot für die Fußball-EM 2012.

(Foto: AFP)

Spanische Elf, Trikot-Wappen: Die spanische Tageszeitung ABC will im Trikot-Wappen der spanischen Fußball-Nationalmannschaft gleich neun Fehler gefunden haben - und damit acht mehr als bislang bekannt. Bisher hatte die spanische Sporttageszeitung AS lediglich von einem Fehler im Zentrum des Escudo (Wappenschild) berichtet, wo nicht das Wappen der spanischen Bourbonen, sondern das der französischen abgebildet sei. Der spanische Fußballverband RFEF hat bislang auf eine Stellungnahme verzichtet. Ausrüster Adidas, so berichtete AS am Mittwoch, habe allerdings angekündigt, die Trikots der "Seleccion" so "schnell wie möglich" zu tauschen. Ob das bis zum EM-Viertelfinale des Titelverteidigers am Samstag gegen Frankreich (20.45 Uhr) geschehe, schrieb AS nicht. Ursprünglich war davon die Rede, dass eine Korrektur des Fehlers drei Monate dauere. Anders als bei den meisten anderen Verbänden ziert das Trikot der Seleccion nicht das Verbands-Logo, sondern traditionell das Wappen des spanischen Königshauses.

Frankreich, Ben Arfa: Frankreichs Nationalteam droht eine unruhige Vorbereitung auf das Viertelfinale gegen Spanien am Samstag. Die Sporttageszeitung L'Equipe berichtet über Streit zwischen Offensivspieler Hatem Ben Arfa und Trainer Laurent Blanc in der Kabine nach der 0:2-Niederlage gegen Schweden. Ben Arfa habe sich nach dem Spiel laut über seine Auswechslung in der 59. Minute beschwert. Er soll sogar seine Abreise aus der Ukraine angeboten haben. Zuvor soll Blanc ihn zurecht gewiesen haben, weil er in der Kabine telefonierte. Blancs Assistent Alain Boghossian bestätigte, dass es einen "Austausch" gegeben habe, fügte aber hinzu, dass die Sache erledigt sei. Laut L'Equipe sind auch Samir Nasri und der ehemalige Kapitän Alou Diarra beim Schweden-Spiel in der Kabine aneinandergeraten. Nasri habe seinen Mitspieler aufgefordert, höflicher mit ihm zu reden.

England, Elfmeter: Englands Trainer Roy Hodgson will ein erneutes Trauma verhindern: Vor dem EM-Viertelfinale gegen Italien in Kiew am Sonntag (20.45 Uhr) lässt er Elfmeterschießen trainieren. "Wir haben schon so viele wichtige Spiele im Elfmeterschießen verloren. Wir haben das schon die ganze Zeit über nach den Trainingseinheiten geübt, und jetzt werden wir die Sache noch ernster nehmen", sagte Hodgson. Mit Blick auf die verheerende Bilanz des Weltmeisters von 1966 bei Elfmeterschießen fügte er an: "Wir hoffen, dass das Training eines Tages den großen Unterschied ausmachen kann." England ist in den vergangenen 22 Jahren bei fünf WM- oder EM-Turnieren im Elfmeterschießen ausgeschieden. Die Misere begann im WM-Halbfinale 1990 gegen Deutschland. Nur ein einziges Mal konnte sich England seither im Elfmeterschießen durchsetzen: Gegen Spanien im EM-Viertelfinale 1996 - nur um in der nächsten Runde an Deutschland im Elfmeterschießen zu scheitern.

Italien, Balotelli: Italiens umstrittener Stürmer Mario Balotelli hat vor dem EM-Viertelfinale gegen England Rückendeckung von seinem Klubtrainer bekommen. Roberto Mancini, Teammanager bei Manchester City, sagte der Gazzetta dello Sport: "Ich will nicht mit Nationaltrainer Cesare Prandelli konkurrieren, er arbeitet gut. Aber ich halte Mario für den besten italienischen Stürmer." Prandelli hatte Balotelli in den ersten beiden EM-Spielen von Beginn an eingesetzt, aber jeweils ausgewechselt. Gegen Irland hatte der 21-Jährige zunächst auf der Bank gesessen. Nach seinem Treffer in der Schlussminute verhinderte nur das schnelle Eingreifen von Mitspieler Leonardo Bonucci, der ihm die Hand vor den Mund hielt, eine Schimpftirade in Richtung Trainerbank. Mancini sagte nun: "Italien ist stärker, wenn Balotelli spielt. Da muss man sich doch nur das Spiel gegen Irland anschauen: Da hat er Schwung ins Spiel gebracht und ein wunderschönes Tor geschossen."

Deutschland, Nationaltrikots: Über eine Million Deutschland-Trikots, knapp eine Million spanische und etwa 100.000 griechische Nationalmannschafts-Jerseys: Der Sportartikelhersteller Adidas meldet bei der EM Rekord-Verkäufe. Im EM-Jahr 2008 waren es 1,3 Mrd., im WM-Jahr 2010 1,5 Mrd. Euro. Mehr als sieben Millionen EM-Bälle "Tango 12" wurden bereits verkauft.

Spanien, Zidane: Der in der Kritik stehende spanische Trainer Vicente del Bosque hat in der anhaltenden Debatte um seine Null-Stürmer-Taktik Rückendeckung vom früheren französischen Fußball-Weltmeister Zinédine Zidane erhalten. "Es wird gesagt, dass Spanien nicht gut spielt oder dass sie ohne echten Mittelstürmer spielen oder jede Menge anderes Zeugs. Aber sie wissen ganz genau, wohin sie gehen und wohin sie wollen", sagte der 39-Jährige dem spanischen Radiosender Cope. Daher sei der Welt- und Europameister am Samstag im EM-Viertelfinale (20.45 Uhr) gegen sein Heimatland Frankreich auch favorisiert. "Wir alle wissen, dass Spanien Favorit ist - nicht nur für dieses Spiel, sondern für die ganze EM", sagte Zidane. Der dreimalige Weltfußballer hatte Frankreich bei der WM 2006 im Achtelfinale zum 3:1-Sieg über Spanien geführt. Es war die bis dato letzte Niederlage der Iberer in einem K.o.-Spiel bei Welt- und Europameisterschaften.

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