EM-Ticker:Franzosen verbringen Halbzeit in Kühljacken

Ribéry und seine französischen Kollegen sollen in der Pause gegen England Jacken tragen, die mit Eis gefüllt sind, Mathijsen ist wohl fit für das Deutschland-Spiel und die ARD freut sich über enorm hohe Einschaltquoten beim Länderspiel.

EM-Nachrichten in Kürze

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Frankreichs Nationalspieler Franck Ribéry in einem Kühltank im französischen Quartier. Beim Spiel gegen England in Donezk sollen die Franzosen in der Halbzeit Eisjacken tragen, um sich herunter zukühlen.

(Foto: AFP)

Französische Nationalmannschaft: Es soll heiß werden am Montag in Donezk. Sehr heiß. Vor ihrem EM-Auftaktspiel gegen England rüstet sich Frankreichs Nationalelf mit Spezialtechnik für die mögliche Hitzeschlacht. Die Spieler der Equipe Tricolore sollen bei hohen Temperaturen - erwartet werden mehr als 30 Grad - in der Halbzeit spezielle Kühljacken tragen. Die 400 Gramm schweren Westen werden mit 1,5 Kilo Eis gefüllt und dann angelegt, um die Körpertemperatur zu senken, sagte der französische Teamarzt Fabrice Bryand. Englands Coach Roy Hodgson setzt dagegen auf traditionellere Methoden: "Das ist mir neu. Davon habe ich noch nicht gehört", sagte er auf die Jacken angesprochen. Dennoch würden auch die englischen Mediziner alles dafür tun, den Flüssigkeitsverlust der Spieler auszugleichen und ihre Körpertemperaturen in der Halbzeit zu senken.

Niederländische Nationalmannschaft: Joris Mathijsen wird der niederländischen Fußball-Nationalmannschaft im Gruppenspiel gegen Deutschland am Mittwoch (20.45 Uhr) wohl wieder zur Verfügung stehen. Der frühere HSV-Profi vom FC Malaga nahm einen Tag nach der 0:1-Niederlage gegen Dänemark ohne Beschwerden am kompletten Training des Vizeweltmeisters teil. Der 32-jährige Innenverteidiger hatte Ende Mai im Länderspiel in Amsterdam gegen Bulgarien eine Oberschenkelzerrung erlitten. Auch Wesley Sneijder treinierte mit. er hatte nach dem Spiel gegen Dänemark über leichte Kniebeschwerden geklagt.

Deutsche Nationalmannschaft: Erst schoss er den entscheidenden Treffer, dann verpasste Mario Gomez den Flieger: Die Nationalmannschaft trat den Heimflug ins EM-Quartier von Lwiw nach Danzig ohne den Torjäger aus München an. Auch Verteidiger Holger Badstuber und Mannschaftsarzt Tim Meyer fehlten. Gomez und Bastuber waren nach dem 1:0 (0:0) der DFB-Auswahl beim EM-Auftakt gegen Portugal zur Dopingkontrolle ausgelost worden. Da die Prozedur etwas länger dauerte, musste der DFB-Tross gegen 01.00 Uhr ohne das Duo abfliegen. Gomez und Badstuber reisten schließlich im Charterflug, mit dem die Spielerfrauen, die Familien und Freunde der DFB-Stars sowie die deutschen Journalisten nach Danzig gebracht wurden, mit rund einstündiger Verspätung nach. Um 02.50 Uhr landeten sie schließlich in Danzig und wurden noch am Rollfeld abgeholt, um ins Hotel "Dwor Oliwski" gebracht zu werden. Allerdings verzögerte sich auch der Abflug des Begleittrosses um rund 45 Minuten.

Superquote für die ARD: 22,33 Millionen Zuschauer verfolgten am Samstagabend ab 20.45 Uhr das EM-Auftaktspiel der deutschen Elf gegen Portugal und bejubelten den 1:0-Sieg, den Mario Gomez mit seinem Kopfballtreffer in der 72. Minute sicherstellte. Wie der Sender auf seiner Homepage weiter mitteilte, lag der Marktanteil bei 69,3 Prozent. Zuvor sahen ab 18.00 Uhr insgesamt 10,66 Millionen im Ersten die 1:0-Niederlage der Niederlande gegen Dänemark. Das entspricht einem Marktanteil von 52,7 Prozent. Die Fußballübertragungen bescherten der ARD auch einen haushohen Vorteil bei der Tagesbilanz: Ihr Marktanteil lag bei 36,7 Prozent, die dritten ARD-Programme folgten mit 9,5 Prozent, das ZDF hatte 8,2, RTL 7,2, Sat.1 6,6 und ProSieben nur 3,6 Prozent.

Schiedsrichteransetzung Deutschland - Niederlande: Der Schwede Jonas Eriksson ist von der UEFA mit der Leitung des zweiten EM-Spiels der deutschen Nationalmannschaft am Mittwoch in Charkow gegen die Niederlande betraut worden. Das geht aus den Ansetzungen der Europäischen Fußball-Union vom Sonntag hervor. Für den 38 Jahre alten Eriksson ist es der erste Einsatz bei der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine. Der deutsche Referee Wolfgang Stark pfeift am Dienstag (20.45 Uhr/ARD) in Warschau die Partie zwischen Polen und Russland.

Griechenland: Der griechische Nationalspieler Avraam Papadopoulos hat sich im EM-Eröffnungsspiel gegen Polen (1:1) einen Kreuzbandriss zugezogen und fällt für den Rest des Turniers aus. Das bestätigte der griechische Fußball-Verband EPO dem SID. Der 27-Jährige von Olympiakos Piräus flog am Samstag nach Hause. Der Verband will sich nun bei der UEFA um die Erlaubnis einer Nachnominierung bemühen. Laut Reglement ist das allerdings nur bei Verletzungen vor dem ersten Gruppenspiel möglich. Da Sokratis von Werder Bremen wegen seiner Gelb-Roten Karte gesperrt ist, müssen die Griechen am kommenden Dienstag gegen Tschechien in Breslau (18.00/ARD) ihre komplette Abwehr umbauen.

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