EM-Ticker:Iniesta ist der Beste der Besten

Die Uefa kürt Spaniens Mittelfeldspieler Iniesta zum Spieler der EM, vier Deutsche schaffen es ins All-Star-Team. Europameister Spanien kassiert 23 Millionen für den Sieg und die Zeichen verdichten sich, dass Didier Deschamps neuer Nationaltrainer Frankreichs wird.

in Kürze

Iniesta, bester EM-Spieler: Der Spanier Andres Iniesta wurde vom europäischen Fußballverband UEFA zum Spieler des EM-Turniers gewählt. Manuel Neuer, Philipp Lahm, Sami Khedira und Mesut Özil sind von der UEFA in das Allstarteam der Europameisterschaft gewählt worden. Die elfköpfige Technische Kommission der Europäischen Fußball-Union nominierte das DFB-Quartett in die 23 Spieler umfassende Bestenauswahl. Spanien stellt mit zehn Mann die mit Abstand meisten Spieler in dem Starensemble. Deutschland entsendet genauso viele Spieler wie sein Halbfinalbezwinger Italien. Portugal ist neben Cristiano Ronaldo noch mit Fabio Coentrao und Pepe vertreten. Der Engländer Steven Gerrard und der Schwede Zlatan Ibrahimovic komplettieren die UEFA-Auswahl.

Spanien, Geld: Für Europameister Spanien hat sich der Titelgewinn auch finanziell gelohnt. Der europäische Fußballverband UEFA schüttet für den erneuten Sieg des Titelverteidigers 23 Millionen Euro Prämien an den spanischen Verband RFEF aus. Vize-Europameister Italien erhält 19,5 Millionen Euro, der Deutsche Fußball-Bund (DFB) kassiert 16 Millionen. Insgesamt überweist die UEFA 196 Millionen Euro an die 16 teilnehmenden Länder. Irland und Niederlande, die einzigen Mannschaften ohne Punktgewinn bei der EM in Polen und der Ukraine, erhalten hieraus lediglich die Teilnahmeprämie in Hohe von acht Millionen Euro.

Finale, Einschaltquote: 20,31 Millionen Fernsehzuschauer sahen am Sonntagabend den spanischen Fußball-EM-Triumph gegen Italien bei der Live-Übertragung aus Kiew im ZDF. Der Marktanteil betrug 56,2 Prozent. Es war die höchste Einschaltquote bei der EM in Polen und der Ukraine bei Spielen ohne deutsche Beteiligung. Der neuerliche EM-Titelgewinn der spanischen Auswahl bescherte dem übertragenden Sender in Spanien, Telecinco, sogar eine Rekordeinschaltquote. Im Schnitt 15,48 Millionen erlebten den 4:0-Erfolg live im TV mit - ein Marktanteil von mehr als 83 Prozent. Die EM-Bestmarke in Deutschland liegt bei 27,98 Millionen Fans (Marktanteil: 76,8 Prozent) beim deutschen Halbfinal-Aus gegen Italien am vergangenen Donnerstag. Der EM-Quoten-Rekord wurde allerdings nicht geknackt. Die beste Einschaltquote bei einer EURO wurde am 2008 beim Halbfinale Deutschland-Türkei mit 29,46 (Marktanteil: 81,6) aufgestellt.

Italien, Prandelli: Italiens Nationaltrainer Cesare Prandelli bleibt auch nach dem demütigenden EM-Endspiel gegen Spanien (0:4) im Amt. Das erklärte der 54-Jährige während der Pressekonferenz in Kiew und kündigte ein Gespräch mit Giancarlo Abete, dem Präsidenten des nationalen Fußballverbandes FIGC, an. "Die Nationalmannschaft ist ein schwieriges, aber faszinierendes Projekt. Dieses Projekt muss weitergehen, wir wollen es vorantreiben", sagte Prandelli. Er hatte nach der WM 2010 das Amt von Marcello Lippi übernommen und der Squadra Azzurra einen neuen, offensiveren Spielstil verordnet. Vor dem Finale hatte der Trainer, der noch einen Vertrag bis zur WM 2014 in Brasilien besitzt, seine Zukunft offen gelassen.

Europameisterschaft, Austragungsorte: UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino hat die Idee begrüße, Europameisterschaften verstreut über den ganzen Kontinent auszuspielen. "Es wird interessant sein, diese Idee im Detail zu analysieren. Von der Infrastruktur her - Stadien, Flughäfen, Hotels - würde es sicher einfacher. Man kommt wohl einfacher von Wien nach Berlin als von Danzig nach Charkow", sagte Infantino dem Magazin Kicker: "Vom Enthusiasmus her gesehen wären bei einem solchen Konzept viele Länder direkt involviert: Die EURO für Europa." Michel Platini, der Präsident des europäischen Fußballverbandes, hatte am vergangenen Samstag die Idee zum ersten Mal geäußert, die Reaktionen ind er Öffentlichkeit waren durchaus kritisch.

Frankreich, Deschamps: Die Zeichen verdichten sich, dass der frühere Welt- und Europameister Didier Deschamps neuer Französsicher Nationaltrainer wird. Er ist als Trainer des neunmaligen französischen Meisters Olympique Marseille zurückgetreten und könnte damit die Nachfolge von Laurent Blanc antreten. Blanc war nach dem Ausscheiden im EM-Viertelfinale zurückgetreten. Der 43-jährige Deschamps, Kapitän des französischen Weltmeisterteams von 1998, ist heißer Kandidat auf die Nachfolge Blancs - nun noch mehr, weil Arsenal-Coach Arsène Wenger mittlerweile abgesagt hat. Deschamps hatte Olympique 2009 übernommen und den Klub in der ersten Saison zum nationalen Titel geführt. Als Nachfolger für Deschamps in Marseille wird Lucien Favre von Borussia Mönchengladbach gehandelt.

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