EM-Qualifikation:Deutsche Handballer entzaubern Spanien

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Entscheidender Treffer gegen Spanien: Patrick Wiencek. (Foto: Alex Grimm/Getty Images)

In der EM-Qualifikation siegen die deutschen Handballer überraschend gegen Ex-Weltmeister Spanien. Beim Tennisturnier in München gewinnt Philipp Kohlschreiber gegen Alexander Zverev. Mainz 05 verlängert mit Joo-Ho Park .

Handball, EM-Qualifikation: Die deutschen Handballer haben Ex-Weltmeister Spanien entzaubert und einen großen Schritt in Richtung EM 2016 in Polen gemacht. Das Team von Bundestrainer Dagur Sigurdsson bleibt nach einem 29:28 (17:15) im Gipfeltreffen gegen die favorisierten Iberer in der Qualifikations-Gruppe 7 weiter ohne Verlustpunkt und übernahm mit 6:0 Zählern die Tabellenspitze vor dem ewigen Rivalen (4:2). Der Siegtreffer gelang Patrick Wienczek (Kiel) 90 Sekunden vor dem Ende. Kapitän Uwe Gensheimer (8/5/Rhein-Neckar Löwen) und Niclas Pieczkowski (6/Nettelstedt-Lübbecke) besiegelten als beste Werfer der Gastgeber den Prestigeerfolg, den 11.189 Zuschauern in der Mannheimer Arena frenetisch bejubelten. Bereits am Sonntag (17.00 Uhr) steht in Leon das Rückspiel an. "Heute haben wir einen großen Schritt gemacht in Richtung Europameisterschaft gemacht. Am Ende hatten wir auch ein bisschen Glück", sagte Steffen Weinhold in der ARD.

Tennis, deutsches Duell: Deutschlands bester Tennisprofi Philipp Kohlschreiber hat auch in seinem zweiten Spiel des ATP-Turniers von München eine souveräne Vorstellung gezeigt und damit das Viertelfinale erreicht. Im Generationen-Duell mit dem 13 Jahre jüngeren Alexander Zverev aus Hamburg setzte sich der Routinier in knapp 63 Minuten mit 6:2, 6:4 durch. "Das war schon ein Prestigematch, wo man sich selber zeigen will, dass man mit der Erfahrung doch noch eine gute Klasse hat", sagte Kohlschreiber, der sich "gar nicht mit der absoluten Power, aber der Raffinesse" seiner inzwischen 31 Jahre durchgesetzt habe. Gegen den talentierten Tennis-Youngster, der mit dem Halbfinal-Einzug 2014 am Hamburger Rothenbaum für Furore gesorgt hatte und dank einer Wildcard in München starten durfte, reichte Kohlschreiber ein solider Nachmittag ohne größere Patzer. "Ich habe fast jeden Ballwechsel bestimmt", erinnerte sich der Augsburger.

Zverev unterliefen indes etliche unerzwungene Fehler, die den 18-Jährigen im Laufe der Partie aus dem Konzept brachten. Als er im zweiten Satz sein insgesamt drittes Break der Partie zum 1:2 hinnehmen musste, haute er auf dem Weg zur Bank dreimal wütend den Schläger auf den Boden des Centre Courts. Das Racket aber blieb heil - nicht einmal das klappte bei ihm. "Ich kann das nachvollziehen", sagte Kohlschreiber, "er hat sich sicherlich viel vorgenommen. Aber wenn er weiter so geil auf Tennis ist, wird er seinen Weg gehen." In der Runde der besten acht Spieler am Aumeisterweg trifft Kohlschreiber auf den an Nummer vier gesetzten Belgier David Goffin, der gegen Simone Bolelli aus Italien 7:6 (7:5), 6:7 (4:7), 6:1 siegte. Neben Kohlschreiber ist Alexander Zverevs älterer Bruder Mischa der einzig noch verbliebene Deutsche von ursprünglich sieben Startern im Hauptfeld. Der 27-Jährige steht allerdings vor der wohl größten Hürde im Turnier, nämlich dem topgesetzten Andy Murray. Der Olympiasieger und Weltranglisten-Dritte aus Schottland hatte in der ersten Runde ein Freilos. Einen starken Start in das Turnier erwischte der nach Murray am höchsten eingestufte Spanier Roberto Bautista Agut, der Radek Stepanek aus Tschechien 6:0, 6:3 abfertigte.

Bundesliga, Mainz: Der FSV Mainz 05 hat den Vertrag mit Joo-Ho Park bis Juni 2017 verlängert. Das teilte der Fußball-Bundesligist am Mittwoch mit. Der 28 Jahre alte südkoreanische Nationalspieler war 2013 vom FC Basel nach Mainz gekommen und hat bislang 42 Erstliga-Spiele für die 05er bestritten. "Joo-Ho Park hat sich bei uns als Leistungsträger und verlässliche Größe in der Mannschaft etabliert", sagte FSV-Manager Christian Heidel. Auch Nachwuchstorwart Robin Zentner bleibt beim FSV. Der 20 Jahre alte Stammtorwart der Drittliga-Reserve unterschrieb ebenfalls bis Juni 2017.

Tischtennis, WM: Deutschlands bester Tischtennisspieler Dimitrij Ovtcharov ist bei der WM im chinesischen Suzhou überraschend in der zweiten Runde ausgeschieden. Der Weltranglistensechste vom russischen Spitzenklub Fakel Orenburg unterlag dem Südkoreaner Lee Sangsu 3:4 und verpasste den Sprung unter die besten 32. Damit ist die nächste Medaillenchance für den Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB) geplatzt. Bereits am Dienstag hatte Timo Boll (Düsseldorf) im Doppel an der Seite des Weltranglistenersten Ma Long (China) in der zweiten Runde verloren. Im Einzel ist der Routinier allerdings noch im Rennen: Gegen den Polen Jakub Dyjas mühte sich Boll zum 4:2. Ebenfalls in der dritten Runde steht Bolls Vereinskollege Patrick Franziska, der sich im deutschen Duell gegen Steffen Mengel (Bergneustadt) mit 4:1 durchsetzte.

Eishockey, WM: Zwei Tage vor dem Beginn der Eishockey-WM hat Bundestrainer Pat Cortina kurzfristig Verteidiger Patrick Köppchen vom Vizemeister ERC Ingolstadt für das deutsche Team nachnominiert. Cortina reagierte damit auf die stark angespannte Personalsituation im Team des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB). Neben den beiden NHL-Stars Dennis Seidenberg (Boston Bruins) und Marcel Goc (St. Louis Blues) haben noch 20 weitere Profis dem Bundestrainer für die Weltmeisterschaften vom 1. bis zum 17. Mai in Prag abgesagt. "Wir mussten kurzfristig reagieren und sind glücklich, einen so erfahrenen und vielseitig einsetzbaren Spieler wie Patrick für die WM gewinnen zu können", wird Cortina in einer DEB-Mitteilung vom Mittwoch zitiert. Ingolstadts Kapitän Köppchen war zuletzt nicht mehr von Cortina berücksichtigt worden. Zuletzt stand er 2013 während der Vorbereitung auf das WM-Turnier in Finnland im Kader der Nationalmannschaft. Der 34-Jährige hatte bis zuletzt nicht mehr mit einer Berufung gerechnet. "Letztes Jahr wollten sie mich nicht und ich wüsste keinen Grund, warum sie mich dieses Jahr wollen würden", hatte er der Deutschen Presse-Agentur während der Finalserie in der Deutschen Eishockey Liga gesagt: "Ich glaube, man weiß, wenn man einen Patrick Köppchen holt, was man bekommt, und wenn das die letzten Jahre nicht genügend war, dann ist es wahrscheinlich dieses Jahr auch nicht genügend." Als Cortinas Anruf nun kam, "habe ich keine Sekunde gezögert", meinte Köppchen: "Es ist eine große Ehre für mich, mein Land vertreten zu dürfen."

Basketball, NBA: Für Basketball-Superstar Dirk Nowitzki und die Dallas Mavericks sind die Play-offs der nordamerikanischen Profiliga NBA beendet. Bei den Houston Rockets verloren die Mavs die fünfte Begegnung im Texas-Duell mit 94:103 und unterlagen damit in der Best-of-seven-Achtelfinalserie 1:4. Nowitzki erzielte mit 22 Punkten und 14 Rebounds ein sogenanntes "Double-Double", verfehlte aber alle sechs Versuche von der Drei-Punkte-Linie und traf nur acht von 23 Würfen aus dem Feld. "Es ist schade, die Jungs, die auf dem Feld standen, haben gekämpft. Aber wir hatten es eben mit einem sehr guten Gegner zu tun", sagte der 36-Jährige nach dem zweiten Erstrunden-Aus in Folge. Bester Mavericks-Scorer war Monta Ellis (25), bei den Rockets glänzte MVP-Kandidat James Harden mit 28 Zählern. Houston trifft in der zweiten Runde auf den Sieger der Serie zwischen Titelverteidiger San Antonio Spurs und den Los Angeles Clippers, in der die Texaner durch einen 111:107-Auswärtssieg 3:2 in Führung liegen und am Donnerstag in eigener Halle den ersten Matchball haben.

Fußball, International: Lukas Podolski ist erlöst: Das erste Tor des deutschen Weltmeisters erhält Inter Mailand in der italienischen Fußball-Eliteklasse Serie A die Chance auf einen Europapokal-Platz. Der Nationalspieler, im Winter vom FC Arsenal ausgeliehen, traf am Dienstag bei Udinese Calcio mit einem fulminanten Linksschuss aus 18 Metern in den Winkel zum 2:1 (0:0)-Siegtreffer. Damit rückte Inter vor den Spielen der Konkurrenten bis auf zwei Punkte an den fünften Tabellenplatz heran. Mauro Icardi (48., Foulelfmeter) traf für Inter zur Führung, acht Minuten zuvor hatte Udine-Verteidiger Maurizio Domizzi die Gelb-Rote Karte gesehen. Den Ausgleich von Antonio Di Natale (60.) konterte Podolski.

Fußball, International: Das Weltklasse-Sturm-Trio des FC Barcelona mit Lionel Messi, Luis Suarez und Neymar hat die 100-Pflichtspieltore-Marke geknackt und sich für das Champions-League-Halbfinale gegen Bayern München warmgeschossen. Zum Auftakt des 34. Spieltages der Primera Division schlugen die Katalanen den FC Getafe mit 6:0 (5:0) und bauten ihren Vorsprung an der Tabellenspitze auf Rekordmeister Real Madrid zumindest für 24 Stunden auf fünf Punkte aus. Die Königlichen treffen am Mittwochabend auf UD Almeria. Messi (9., Foulelfmeter/47.), Suarez (25./40.) Neymar (28.) und Mittelfeldstratege Xavi (30.) trafen vor 65.356 Zuschauern für Barca. Messi steht damit bei 49 Pflichtspieltreffern, Neymar bei 32 und der bis Ende Oktober gesperrte Suarez bei 21. Das Trio übertrifft mit nun 102 Toren bereits die Bestmarke von Messi (38), Thierry Henry (26) und Samuel Eto'o (36), die 2008/2009 zusammen auf 100 Treffer gekommen waren. Barcelona trifft im Halbfinal-Hinspiel der Königsklasse am 6. Mai (20.45 Uhr/ZDF und Sky) auf die Bayern.

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