EM in Schwechat:Doppelsieg für deutsche Tischtennis-Teams

EM in Schwechat: Umjubelt: Dimitrij Ovtcharov

Umjubelt: Dimitrij Ovtcharov

(Foto: AFP)

Historischer Erfolg: Die Teams des Deutschen Tischtennis-Bundes erobern erstmals in der EM-Historie beide Mannschaftstitel. Die Frauen gewinnen im Finale 3:1 gegen Rumänien, die Männer ziehen in ihrem Endspiel mit einem 3:1 gegen Griechenland nach.

Das hat es in 55 Jahren noch nicht gegeben: Der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) stellt erstmals beide Team-Europameister. In den Endspielen im österreichischen Schwechat wurden vor allem Dimitrij Ovtcharov und Han Ying bejubelt. Beide holten jeweils zwei Punkte.

Die Männer besiegten den Überraschungsfinalisten Griechenland am Abend mit 3:1. Für die Auswahl von Bundestrainer Jörg Roßkopf, die ohne Rekord-Europameister Timo Boll antrat, war es das sechste EM-Gold in Serie.

Roßkopf setzte erneut auf das Erfolgstrio Dimitrij Ovtcharov, Patrick Baum und Patrick Franziska. Der Weltranglisten-Sechste Ovtcharov punktete zunächst wie erwartet, doch die Fünf-Satz-Niederlage des Düsseldorfers Baum gegen Panagiotis Gionis war eine Überraschung. Die Bank blieb aber im Gegensatz zum verärgerten Baum ruhig. Franziska gewann auch sein viertes Turnier-Match, und Führungsspieler Ovtcharov machte in seinem zweiten Einzel gegen Gionis den Sieg perfekt.

Matchball abgewehrt

Zuvor hatte bereits das Frauen-Team in einer mehr als dreistündigen Partie Rumänien mit 3:1 besiegt. Damit sicheren sich die DTTB-Frauen erstmals nach 15 Jahren wieder bei einer Europameisterschaft den Titel.

Bundestrainerin Jie Schöpp, erst seit Februar 2012 im Amt, setzte im Finale wie an den Vortagen die beiden EM-Neulinge Han Ying und Shan Xiaona ein. Die gebürtigen Chinesinnen, die seit mehr als zehn Jahren in Deutschland leben, rechtfertigten das Vertrauen. Die 30 Jahre alte Abwehrkünstlerin Han Ying gewann beide Einzel und wehrte in der Partie gegen Elizabeta Samara sogar einen Matchball ab. Die deutsche Meisterin Shan Xiaona holte den dritten Zähler. Kristin Silbereisen hatte das Auftakteinzel verloren.

Schöpp, 1998 in Eindhoven noch als Spielerin mit Nicole Struse und Olga Nemes am bis dato letzten EM-Titel beteiligt, seiht den Teamgeist ihrer Spielerinnen als einen der Hauptgründe für den Triumph: "Wir haben einen großem Zusammenhalt, feuern uns ständig an und bauen uns in schwierigen Situationen wieder auf", sagte sie.

Sportdirektor Dirk Schimmelpfennig bezeichnete den Doppelsieg als "etwas Besonderes, was selten erreicht wird". Bisher war ein solcher Erfolg nur Ungarn 1960, 1978 und 1982 dreimal gelungen. "Diese beiden Titel bringen unsere Mannschaften in der Entwicklung weiter", sagte Schimmelpfennig. "Wir sind jetzt breiter aufgestellt."

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