EM:Dortmund prüft offenbar Ausstieg aus EM-Bewerbung

Borussia Dortmund v Werder Bremen - Bundesliga

Das Dortmunder Stadion ist die größte Fußballarena in Deutschland.

(Foto: Bongarts/Getty Images)

Grund sollen die undurchsichtigen Anforderungen von DFB und Uefa sein. Olaf Janßen wird neuer St.-Pauli-Trainer.

Dortmund, EM: Der deutschen Bewerbung um die EM 2024 droht offenbar der Verlust des ehemaligen Westfalenstadions in Dortmund. Die Metropole im Ruhrgebiet will laut übereinstimmenden Medienberichten am 1. Juni entscheiden, ob sie die Interessenbekundung an Spielen der Endrunde nicht doch wieder zurückzieht. Grund dafür seien undurchsichtige Anforderungen seitens des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und der Europäischen Fußball-Union (Uefa).

"Wenn das Geschäftsmodell von DFB und Uefa ist, wir bezahlen und sie kassieren, dann ist das etwas einseitig", sagte Oberbürgermeister Ullrich Sierau: "Wenn wir ja sagen, kaufen wir die Katze im Sack." Besonders die Kosten für die Sicherheit seien nicht planbar. Dazu kämen Anforderungen an die Infrastruktur, deren finanzielle Höhe nicht einzuschätzen sei. Die Gesamtkosten seien nicht zu beziffern. Bis zum 10. Juli müssen die Bewerber um die zehn Spielorte ihre vollständigen Unterlagen beim DFB einreichen. Die DFB-Entscheidung, in welchen Arenen gespielt werden soll, fällt dann am 15. September, ehe das Turnier durch die Uefa im September 2018 vergeben wird. Einziger Konkurrent ist die Türkei. Das Dortmunder Stadion bietet bei internationalen Spielen Platz für 65.851 Zuschauer. Zuletzt hatte sich auch Kaiserslautern zurückgezogen, weil das finanzielle Risiko nicht kalkulierbar sei.

Nach den kritischen Stimmen aus Dortmund hat der DFB die Frist zur Einreichung ihrer Kandidatur um einen Monat bis zum 10. Juli verlängert und weitere Gespräche angeboten. In einem Schreiben vom Dienstag, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, lädt der DFB für den 7. Juni in die Zentrale nach Frankfurt ein. Die Lage habe sich etwas entspannt, sagte Sierau. Ob aus dem Gespräch in Frankfurt aber nennenswerte Erkenntnisse mitzunehmen seien, bleibe abzuwarten. Der DFB wollte sich zum Thema EM-Bewerbung am Mittwoch nicht äußern. Ursprünglich sollten die Städte bis zum 12. Juni ihre Bewerbung einreichen.

Fußball, FC St. Pauli: Chefcoach Ewald Lienen wechselt beim Fußball-Zweitligisten FC St. Pauli auf den Posten des Technischen Direktors. Nachfolger des 63-Jährigen werde sein bisheriger Co-Trainer Olaf Janßen, teilte Clubchef Oke Göttlich am Mittwoch mit."Dass Ewald Lienen die Größe besitzt, auf dem Höhepunkt einer Erfolgsgeschichte seinen Nachfolger mit auszuwählen und das Zepter zu übergeben, ist eine besondere Geschichte im Fußballgeschäft", erklärte Göttlich. Lienens Vertrag sei vorzeitig um zweieinhalb Jahre bis zum 31. Dezember 2020 verlängert worden, Janßens Kontrakt laufe bis Juni 2019. Wer neuer Sportdirektor wird, ist noch offen.

Unter Lienen und dessen Assistent Janßen hatte der nach der Vorrunde abstiegsbedrohte FC St. Pauli mit 34 Punkten die erfolgreichste Rückrunde der Clubgeschichte absolviert. In der Abschlusstabelle belegte der Kiezclub Rang sieben. "Ich werde mit dem Trainerteam und der Mannschaft alles daransetzen, um eine Zittersaison wie die letzte zu vermeiden", sagte Janßen.

Tennis, Laura Siegemund: Beim Turnier in Nürnberg wird Siegemund jäh gestoppt. Die Hoffnungsträgerin für einen Heimsieg in Franken muss mit einer Knieverletzung aufgeben. Ein Start bei den French Open erscheint ausgeschlossen. Im Achtelfinale gegen die Tschechin Barbora Krejcikova habe es "einen Knall" im Gelenk gemacht, habe Siegemund zu ihr gesagt, übermittelte Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner. Ein Start bei den French Open, auf die sich Laura Siegemund mit einer erfolgreichen Tenniswoche in Franken einstimmen wollte, erscheint für die 29-Jährige aus Metzingen nach den Bildern auf dem Center Court ausgeschlossen. Das am Sonntag beginnende Grand-Slam-Turnier hatte sie in den Tagen von Nürnberg als "sehr wichtig" für sie bezeichnet.

Vor vier Wochen hatte Siegemund beim Gewinn des Heimturniers in Stuttgart ihre Fähigkeiten auf Sand eindrucksvoll unter Beweis gestellt.Die folgenschwere Verletzung zog sich Siegemund in der Endphase des zweiten Satzes zu. 6:4, 5:5 stand es nach einem bis dahin harten Kampf für sie. Bei einem Ausfallschritt knickte sie unglücklich mit dem Knie weg. Ob eine Unebenheit des Platzes eine Rolle bei dem Unglück spielte, blieb zunächst unklar. Siegemund hatte noch kurz zuvor in der hart umkämpften Partie erfolgreich einen Satzball ihrer hartnäckigen Gegnerin abgewehrt.Krejcikova zog nach dem Pech von Siegemund ins Viertelfinale ein. In diesem trifft die tschechische Qualifikantin am Donnerstag auf die Siegerin der Partie zwischen den beiden deutschen Fed-Cup-Kolleginnen Julia Görges und Carina Witthöft.

Fußball, Lionel Messi: Spaniens Oberster Gerichtshof hat die 21-monatige Gefängnisstrafe gegen den fünfmaligen Weltfußballer Lionel Messi vom FC Barcelona bestätigt. Der 29-Jährige war zusammen mit seinem Vater Jorge Horacio im Juli 2016 verurteilt worden, nachdem beide mittels Scheinfirmen in Belize und Uruguay zwischen 2007 und 2009 Steuern in Höhe von insgesamt 4,16 Millionen Euro hinterzogen haben sollen. In Haft muss der Weltstar aber aller Voraussicht nach nicht: Gefängnisstrafe unter zwei Jahren werden in Spanien üblicherweise nicht vollstreckt. Messi muss zudem eine Geldbuße in Höhe von zwei Millionen Euro zahlen.

Basketball, NBA: Meister Cleveland Cavaliers steuert in den Play-offs der Basketball-Profiliga NBA erneut dem Finale entgegen. Das Team um Superstar LeBron James setzte sich im Halbfinale gegen die Boston Celtics in eigener Halle nach großer Aufholjagd mit 112:99 durch und ging in der best-of-seven-Serie mit 3:1 in Front.Garanten des Sieges waren Kyrie Irving and James, die es gemeinsam auf starke 76 Punkte brachten. Boston führte zur Halbzeit mit 57:47, doch im dritten Viertel drehte Irving auf.

Mit 21 Punkten brachte er den Titelverteidiger mit 87:80 in Führung. Insgesamt kam der Guard auf 42 Punkte.Im letzten Viertel lief Superstar James zu großer Form auf und steuerte in den entscheidenden Situationen die Punkte bei. Beim Rekordmeister aus Boston war Avery Bradley mit 19 Punkten Topscorer.Das nächste Spiel steigt am Donnerstag in Boston. Mit einem Sieg wäre Cleveland zum dritten Mal in Folge im Finale, und zum dritten Mal in Folge heißt dort der Gegner Golden State Warriors.

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