EM 2021:Problem Kopenhagen

Einige Spielorte der EM 2021 sind fraglich

München hat sich entschieden: Die bayerische Landeshauptstadt will auch nach der Verschiebung auf den Sommer 2021 Gastgeberstadt der Fußball-EM bleiben. Dennoch ist unklar, ob das Turnier im erhofften Rahmen paneuropäisch ausgetragen werden kann. Die Europäische Fußball-Union (Uefa) hatte die zwölf geplanten Standorte aufgefordert, bis zum 30. April Garantien abzugeben, dass sie an Bord bleiben. Doch für die dänische Hauptstadt Kopenhagen musste die Uefa bereits die Frist verlängern - und auch andernorts sind Fragen noch ungeklärt.

Das Problem bei Kopenhagen: 2021 soll dort auch der Auftakt der Tour de France der Radsportler stattfinden - nur vier Tage nach einem möglichen EM-Achtelfinale im Kopenhagener Stadion "Parken". Zudem ist ein EM-Fest auf dem Rathausplatz mit bis zu 50 000 Fans geplant. Kann die Stadt dieses Mammutprogramm stemmen? "Das darf nicht scheitern", sagte Dänemarks Nationaltorwart Kasper Schmeichel, "das wäre eine Katastrophe."

Kopenhagens Bürgermeister Frank Jensen betonte, die Stadt "kämpfe" für einen "unvergesslichen Sommer" mit beiden Events. Doch Fußballverbandschef Jesper Möller gab zu bedenken, dass die Voraussetzung dafür "bedingungslose Unterstützung aller Partner" sei. Die Zeitung Ekstrabladet berichtet jedoch von einem "Sponsorenstreit"; bei einem Treffen am 14. Mai wird eine Entscheidung erwartet.

Sollten Spielorte der EM ausfallen, könnte erneut die Stunde von München schlagen. In diesem Fall blieben "nur wenige Optionen auf dem Tisch", sagte Alexej Sorokin, Mitglied des Uefa-Exekutivkomitees: Entweder gebe es dann neue Gastgeberstädte - oder eine Neuvergabe unter den verbliebenen Ausrichtern. München könnte mit der Arena des FC Bayern auch mehr als die vier geplanten Spiele stemmen.

Der EM-Eröffnungsspielort Rom gibt sich trotz der massiven Probleme durch die Corona-Krise in Italien optimistisch. London hat lukrative Veranstaltungen abgesagt, die im fraglichen Zeitraum 2021 im Wembley-Stadion angesetzt waren. Dort sollen ja auch die Halbfinals und das Endspiel der EM stattfinden. Bilbao, das als Wackelkandidat galt, hat Zusicherungen für die Einreise-Modalitäten durch den spanischen Ministerrat erhalten. Auch die Verbände aus Russland (St. Petersburg) und Aserbaidschan (Baku) haben der Uefa positive Signale gegeben. Aus Glasgow Dublin, Amsterdam, Bukarest und Budapest liegen Absichtserklärungen vor.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: