Der TSV 1860 München spielt bekanntlich nur in Liga zwei - aber wer so formschön motzt wie 1860-Sportdirektor Oliver Kreuzer, der hat sich eine Nennung bei den "Motzkis des Bundesliga-Spieltags" verdient. Eine Schimpftirade im Kabinengang, ein angekündigter Einspruch beim DFB: Kreuzer absolvierte das volle Programm. Was war passiert? Beim 1:2 in Duisburg hatte MSV-Spieler Thomas Bröker ein Tor erzielt, bei dem der Ball wohl nicht in vollem Umfang hinter der Linie war. Die Torlinientechnologie existiert in der 2. Liga nicht, für Kreuzer aber kein Grund, den Schiedsrichter zu verschonen.
"Die Fernsehbilder zeigen zu 99,9 Prozent, dass der Ball nicht hinter der Linie war", klagte Kreuzer. "Wir, die Klubs, werden bei jeder Gelegenheit von Liga und DFB darauf hingewiesen, uns anständig zu verhalten und mit Respekt gegenüber den Schiedsrichtern aufzutreten", so Kreuzer, "diese professionelle Haltung erwarten wir auch umgekehrt." Doch damit nicht genug: "Einen wenig erfahrenen Zweitliga-Schiedsrichter für ein Abstiegs-Endspiel und einen Linienrichter aus der Nähe des Gastgebervereins zu wählen, halte ich schon für speziell." Ein übler Verdacht, schließlich stammt Maibaum, der Linienrichter, aus der erweiterten Duisburger Nachbarschaft, aus Hagen.
(ebc)