Elf des Bundesliga-Spieltags:Zehn am Stück

Robert Lewandowski lässt sich auch von der Dortmunder Rotation nicht stoppen, Schalkes Trainer Jens Keller wird plötzlich zum Kabinenbrüller und beim rekordigen FC Bayern übernimmt ein Stück aus Pappe die Hauptrolle.

Die Elf des Bundesliga-Spieltags

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Bastian Schweinsteiger

Bayern Munich's Bastian Schweinsteiger scores a goal with a back heel kick during their German first division Bundesliga soccer match against Eintracht Frankfurt  in Frankfurtagainst Eintracht Frankfurt

Quelle: REUTERS

Robert Lewandowski lässt sich auch von der Dortmunder Rotation nicht stoppen, Schalkes Trainer Jens Keller wird plötzlich zum Kabinenbrüller und beim Rekorde sammelnden FC Bayern übernimmt ein Stück aus Pappe die Hauptrolle. Die Elf des Spieltages.

Bastian Schweinsteiger: Das war schon eine komfortable Situation, die Bastian Schweinsteiger bestmöglich genutzt hat. Denn dass sich der FC Bayern in Frankfurt zum Meister küren würde, das hatten höchstens Menschen bezweifelt, die auch an den plötzlichen Frühlingsbeginn in München am Wochenende geglaubt hatten. Jede Menge Punkte Vorsprung auf Borussia Dortmund bedeuteten: So ein Meistertitel lässt sich auch kreativ und optisch ansprechend gewinnen. So war es kein schnöder Abstauber mit der Fußspitze, kein holpriger Kopfball, der ins Tor flog oder ein Kugelball, der durch einen Torwartfehler die Meisterschale brachte. Nein, der entscheidende Treffer fiel spektakulär durch einen Hackentrick von Schweinsteiger. Schöner Meister werden geht kaum. 

(ska)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Papp-Meisterschale

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Quelle: AFP

Papp-Meisterschale: Wie lieb man billige Kopien haben kann, zeigte Bayern Münchens Dante am Wochenende. Kaum jemand aus der Meistermannschaft war mit der Attrappe der Schale so verbunden wie der Brasilianer. Und seine Leidenschaft ist gut begründet: Die echte Meisterschale wird erst später verliehen, die Pappe ist leichter, gut biegsam, abwaschbar, rostet nicht, Beschädigung oder Verlust sind verkraftbar, und schließlich ist sie in vielfältiger Ausführung vorhanden - also ist jedem Bayern sein Schmusestück für daheim garantiert. Das präsentierte Dante auch später über Twitter: Ein Foto mit ihm, seinen Kindern und dem neuen Lieblings-Begleiter.

(ska)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Jupp Heynckes

Eintracht Frankfurt - FC Bayern München

Quelle: dpa

Jupp Heynckes: Stilsicher wie eh und je präsentiert sich Jupp Heynckes auch in der Stunde größter Freude. Nicht wenige sehen vor allem in ihm den Hauptgrund für die Dominanz der Bayern in dieser Saison - und Heynckes selbst? Bleibt auch als Meistertrainer gelassen. Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel in Frankfurt spricht er wie immer vier, fünf Sätze zum Spiel - dass er gerade zum dritten Mal als Trainer Deutscher Meister geworden ist, lässt er sich nicht anmerken. Auf dem Rasen sieht man ihn zusammen mit Xherdan Shaqiri ein Tänzchen vorführen, aber auch das im Heynckesschen Stil ohne Fremdschäm-Sirenen auszulösen. So feiert einer, der sich im Sommer in Würde verabschieden wird. Egal, was noch kommen mag.

(ska)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Jens Keller

Werder Bremen -  FC Schalke 04

Quelle: dpa

Jens Keller: Der Trainer des FC Schalke ist ja bisher nur dadurch aufgefallen, dass er nicht aufgefallen ist. Nach dem Abgang von Huub Stevens galt er in Gelsenkirchen nur eine Übergangslösung und es wurde immerzu öffentlich über seine baldige Ablösung spekuliert - war er doch ein in der Bundesliga bisher recht unbeschriebenes Blatt. Dass Keller auch laut kann, zeigte er jetzt in Bremen: "Ich will nicht sagen, dass ich die Nerven verloren habe, aber es sind deutliche Worte gefallen", sagte der Trainer schließlich selbst über seine anscheinend hitzige Halbzeitansprache. "Da war ordentlich Ramba Zamba drin", sagte auch Schalkes Sportvorstand Horst Heldt, "das konnte man ja fast bis auf die Tribüne hören." Wirkung gezeigt hat der Wutausbruch auf jeden Fall: Aus dem 0:0 zur Halbzeit machten die Schalker noch ein 2:0. Ob Keller nun zum neuen Klopp wird? Unwahrscheinlich: "Ich bin froh, dass das gefruchtet hat, aber es sollte nicht so oft vorkommen."

(ska)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Assani Lukimya

Werder Bremen -  FC Schalke 04

Quelle: dpa

Assani Lukimya: Sein entsetzter Blick sagt alles: Der Bremer Assani Lukimya ist derzeit der Pechvogel der Liga. Wie schon im vorangegangenen Spiel gegen den FSV Mainz (1:1) war der Werder-Verteidiger erneut der Hauptverantwortliche bei den Gegentoren. Lukimya legte den beiden Schalker Torschützen Julian Draxler und Ciprian Marica die Bälle regelrecht auf. Seine Mitspieler lassen auf den 27-Jährigen trotzdem nichts kommen. Zwar befinden sich die Hanseaten nicht akut in Abstiegsgefahr, haben aber bislang mehr Treffer kassiert als alle anderen Mannschaften in der Bundesliga. Pech für Trainer Thomas Schaaf, dass ihm gegen Schalke zehn Profis verletzt fehlten. Lukimya muss wohl weiter ran.

(mane)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Matthias Zimmermann

Borussia Mönchengladbach-SpVgg Greuther Fürth

Quelle: Roland Weihrauch/dpa

Matthias Zimmermann: Noch nie hatte der 20-jährige Matthias Zimmermann im Borussia-Park auflaufen dürfen. Am Samstag war es dann so weit. Allerdings im Trikot der SpVgg Greuther Fürth, die den Defensivmann von Gladbach ausgeliehen hat. Doch seine Vorfreude verwandelte sich in doppelten Frust. Zunächst sah Zimmermann wegen wiederholten Foulspiels die gelb-rote Karte, knapp zehn Minuten später schoss Luuk de Jong für die spielerisch unterlegene Borussia das einzige Tor der Partie. "Bis zum Platzverweis habe ich meiner Meinung nach ein gutes Spiel gemacht", sagte der Fürther. Gut spielen ist im Abstiegskampf oft zu wenig.

(mane)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Simon Kjaer

Bayer 04 Leverkusen v VfL Wolfsburg - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Simon Kjaer: Das Spiel gegen Bayer Leverkusen begann gar nicht gut für Wolfsburgs Abwehrmann Simon Kjaer. Schon nach gut zehn Minuten verstolperte er den Ball, Sekunden später traf André Schürrle zum 1:0. Doch eine Stunde später machte er seinen Fehler wieder gut. Einen Freistoß verlängerte er mit dem Hinterkopf zum 1:1-Endstand ins Tor. Dabei wollte ihn sein Trainer Dieter Hecking in der Halbzeit nach eigener Aussage fast schon auswechseln. Dann habe er aber gesagt: "Da musst du durch." Zum Glück für den VfL Wolfsburg.

(mane)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Robert Lewandowski

Borussia Dortmund's Lewandowski celebrates a goal against Augsburg during the German first division Bundesliga soccer match in Dortmund

Quelle: REUTERS

Robert Lewandowski: Die Chancen standen nicht allzu gut für Robert Lewandowski auch im zehnten Bundesligaspiel in Serie für Borussia Dortmund zu treffen. Jürgen Klopp setzte ihn auf die Bank, um ihn für das Champions-League-Rückspiel am Dienstag gegen den FC Málaga zu schonen. Als der BVB gegen Augsburg trotz angfänglicher Führung auf einmal 1:2 zurücklag, schickte ihn der Trainer in der 52. Minute aufs Feld. Wenig später war er maßgeblich am Ausgleich beteiligt. Und in der Nachspielzeit traf der Pole dann selbst wieder. Damit hat er Klaus Allofs' Serie für den 1. FC Köln aus dem Jahr 1984 eingstellt. Bei 100-prozentiger Ausbeute kann Lewandowski bis zum Ende der Saison auch noch den Rekord von Gerd Müller packen. Das wäre aber auch der einzige, den man dem FC Bayern in dieser Saison streitig machen könnte.

(mane)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Javier Pinola

1. FC Nuernberg v FC Augsburg - Bundesliga

Quelle: Johannes Simon/Getty

Javier Pinola: Fußball ist ein Sport, der im Härtegrad zwischen Basketball und Handball angesiedelt ist. Ein bisschen Körperkontakt ist schon in Ordnung, grobschlächtigere Berührungen können allerdings schnell zu ernsthaften Strafen führen. Für das, was Javier Pinola gegen Nicolai Müller vorführte, hätte er in allen drei Sportarten ernsthafte Konsequenzen zu befürchten gehabt. Müller hatte im Strafraum der Nürnberger freie Bahn, als Pinola ihn von hinten rüde umrempelte, ohne jede Chance auf den Ball. Was mehr ungestüm als aggressiv daherkam, hatte einen Elfmeter zur Folge - den Adam Szalai nicht nur vergab, sondern herschenkte, indem er den Ball weit am Tor vorbeischoss. So weit, wie es beim Hand- oder Basketball nur selten passiert. Pinola selbst kam glimpflich davon - Schiedsrichter Tobias Stieler ließ alle Karten stecken. Das verwunderte später sogar seinen Trainer Michael Wiesinger, der erst von Sky-Moderatorin Jessica Kastrop erfuhr, dass Pinola unbestraft geblieben war. Mit seiner insgesamt zehnten gelben Karte wäre er für die nächste Partie gesperrt worden.

(ska)

(Archivbild)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Markus Gisdol

1899 Hoffenheim - Fortuna Düsseldorf

Quelle: dpa

Markus Gisdol: Er ist erst seit wenigen Tagen im Amt, doch ihm ist bereits einiges gelungen: Markus Gisdol hat die Hoffnung zurück nach Hoffenheim gebracht. Bis auf den 17. Tabellenplatz ist die TSG abgerutscht, der Abstieg in die zweite Liga droht. Nach ein paar trainingsintensiven Tagen mit der Mannschaft und ein paar taktischen Umstellungen gelang Gisdol nun am Freitag endlich wieder ein Sieg. 3:0 gegen Düsseldorf. Zwar ist der Klassenerhalt noch längst nicht gesichert, aber es scheint, als habe der 43-jährige Gisdol die Kraichgauer wieder auf den richtigen Weg gebracht. Nach dem Sieg jubelte er, als wäre er eben Deutscher Meister geworden. 

(sonn)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:André Schürrle

Bayer 04 Leverkusen v VfL Wolfsburg - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

André Schürrle: Wann der Leverkusener ein Engländer werden wird, scheint wohl nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Immer wieder wird der 22-Jährige mit dem FC Chelsea in Verbindung gebracht, derzeit wird über einen Tausch mit Kevin de Bruyne spekuliert, der bei Schürrles Abschied dann die Werkself bereichern könnte. Bis die offizielle Entscheidung verkündet wird, spielt Schürrle einfach weiter Fußball - so wie es sich schließlich auch gehört. In der Partie gegen den VfL Wolfsburg sorgte der Nationalspieler für das frühe 1:0 in der zwöften Minute. Dass es für Bayer dann doch nur zu einem Unentschieden reichte, ließ sich aber auch durch Schürrle nicht verhindern.

(ska)

© Süddeutsche.de/dpa/sid/mane/ska
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