Elf des Bundesliga-Spieltags:So rot wie noch nie

Genau 50 Jahre nach dem ersten Spieltag bekommt die rote Karte ihren größten Auftritt. Stefan Kießling interessiert die WM 2014 nur "einen feuchten Käse", und Julian Draxler möchte auf Einkaufstour gehen.

Die Elf des Spieltags

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Die Bundesliga

50 Jahre Bundesliga auf der Bundesliga-Uhr

Quelle: dpa

Genau 50 Jahre nach dem ersten Spieltag bekommt die rote Karte ihren größten Auftritt. Stefan Kießling interessiert die WM 2014 nur "einen feuchten Käse", und Julian Draxler möchte auf Einkaufstour gehen. Die Elf des Spieltags

Die Bundesliga: Die Bundesliga selbst darf diesmal nicht fehlen in der Elf des Spieltags. Am Samstag, um 17 Uhr, wurde die Liga auf die Minute genau 50 Jahre alt. Die einzige Mannschaft, die vom ersten Spieltag an ununterbrochen erstklassig war, ist der Hamburger SV. Und so hatten auch die HSV-Fans zur Abwechslung mal wieder einen Grund zum Jubeln: Als die Bundesliga-Uhr im Hamburger Stadion auf 50 Jahre umsprang, feierten sie die Rekord-Zugehörigkeit ihres Vereins.

(gla)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Julian Draxler

Hannover 96 v FC Schalke 04 - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Julian Draxler: Julian Draxler ist ein junger Mann, der im Sommer Angebote von Real Madrid und Manchester City vom Tisch fegte, um bei seinem Herzensverein Schalke 04 zu bleiben. Was er gar so liebt, bereitet dem 19-Jährigen momentan jedoch reichlich Kummer: In der Liga wartet Schalke noch auf seinen ersten Sieg, der Einzug in die Gruppenphase der Champions League droht zu scheitern. Nach dem 1:2 gegen Hannover 96 musste sich Draxler nun ordentlich Luft verschaffen: "Was wir in der ersten Halbzeit gespielt haben, ist eine absolute Frechheit. Das war Angsthasenfußball, einfach ein Grottenkick", sagte Draxler und wurde noch rigoroser: "In jedem Mannschaftsteil würde uns ein neuer Spieler nicht schaden." Von Glücksgefühlen ist das Talent auf Schalke gerade weit entfernt. An die Angebote von Real Madrid und Manchester City denkt Draxler vermutlich nun auch eher mit Bauchschmerzen zurück.

(ska)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Stefan Kießling

Bayer Leverkusen - Borussia Mönchengladbach

Quelle: dpa

Stefan Kießling (Bayer Leverkusen): Neben seinem Elfmetertor beim 4:2 gegen Mönchengladbach sorgte Leverkusens Stefan Kießling auch für den besten Spruch des dritten Bundesliga-Spieltags. Als ihn die Journalisten mal wieder nach seiner Perspektive in der Nationalmannschaft fragten, sagte er: "Im Moment interessiert mich die WM einen feuchten Käse." Der Torjäger outete sich damit nicht nur als Löw- sondern auch als Kostverächter. Schließlich braucht jeder gute Käse Feuchtigkeit, damit er schmackhaft bleibt. Aber das interessiert Kießling wahrscheinlich einen ... genau! Joachim Löw war übrigens beim Spiel im Leverkusener Stadion. Danach sagte der Bundestrainer: "Der eine oder andere, der heute auf dem Platz war, wird sich beim nächsten Doppelspieltag in unserem Aufgebot befinden." Gemeint waren Sidney Sam und Max Kruse, nicht Kießling.

(gla)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Thomas Kraft

1. FC Nuernberg v Hertha BSC - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Thomas Kraft (Hertha BSC Berlin): Ein Blick in den Lebenlauf von Thomas Kraft lohnt sich, um seine Zaubereinlage in der 31. Spielminute gegen den HSV besser zu verstehen. Er hat drei Jahre beim FC Bayern gespielt, konnte also das Artistenduo Robbery aus der Nähe beobachten - und hat sich offenbar einiges abgeschaut. Nach einem Rückpass von Sebastian Langkamp stolperte er zwar beim Übersteiger-Versuch noch über den Ball, ließ den heranrauschenden HSV-Stürmer Artjoms Rudnevs danach aber elegant ins Leere laufen, indem er sich den Ball trickreich mit der linken Hacke hinter dem Körper auf den rechten Fuß legte. Rettete später mit ebenfalls mit artistischen Paraden den knappen 1:0-Sieg.

(gla)

(Archivfoto)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:David Alaba

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Quelle: AFP

David Alaba (FC Bayern): Es sind ja schon etliche Spieler am Elfmeterpunkt gescheitert. Mal mit mehr, mal mit weniger drastischen Konsequenzen. Im Spiel gegen Nürnberg trat David Alaba an die Markierung, legte sich den Ball zurecht und machte dann vielen Menschen ein Geschenk. Torwart Raphael Schäfer, den Nürnberg-Anhängern - sich selbst und den Bayern-Fans allerdings nicht. Der Ball flog unplatziert in die Arme von Schäfer, der nicht gerade als Elfmeter-Killer bekannt ist. Ihn dürfte die Gutmütigkeit des Österreichers gefreut haben, genauso wie den ein oder anderen Kollegen im Team der Bayern, da nun die Frage nach gesetzten Schützen wieder etwas offener sein dürfte. Allerdings: Alaba berappelte sich nach seinem Fehlversuch zügig und gab wichtige Impulse nach vorne. Die Fähigkeit, nach einem groben Patzer so cool und unbeirrt weiter spielen zu können, ist mit 21 Jahren keine Selbstverständlichkeit.

(ska)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Sejad Salihovic

1899 Hoffenheim - SC Freiburg

Quelle: dpa

Sejad Salihovic (TSG 1899 Hoffenheim): Enger können Freude und Frust wohl kaum beieinanderliegen. Gerade erste hatte Sejad Salihovic seine Hoffenheimer durch einen sicher verwandelten Strafstoß gegen den SC Freiburg mit 1:0 in Führung gebracht, als er dem vorbeilaufenden Julian Schuster eine Ohrfeige verpasste - und zwar noch während des Torjubels und noch dazu direkt vor den Augen des Schiedsrichters. Dieser schickte den Bosnier sofort mit "Rot" vom Platz - in der zehnten Minute. Glück für Salihovic: Der Freiburger Francis Coquelin glich mit seiner gelb-roten Karte das Spielerverhältnis noch vor der Pause wieder aus.

(jom)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Admir Mehmedi

1899 Hoffenheim - SC Freiburg

Quelle: dpa

Admir Mehmedi (SC Freiburg): Admir Mehmedi wurde in Mazedonien geboren. Man könnte also mutmaßen, ob seine Geste in der mazedonischen Fingersprache eine freundlichere Botschaft hat als hierzulande. Weil Mehmedi aber in der Schweiz groß geworden ist, hätte er wissen können, wie Schiedsrichter Tobias Stieler reagieren würde. Es lief die Nachspielzeit, als erst der eingewechselte Mehmedi dem Linienrichter den Vogel und dann der Schiedsrichter Mehmedi die rote Karte zeigte. Als Mehmedi dann vom Platz schlich, griff er sich erneut an den Kopf (siehe Foto) - diesmal aus Frust.

(gla)

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Hannover 96 v FC Schalke 04 - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Rote Karte: Die Botschaft der roten Karte ist überall auf der Welt die gleiche wie hierzulande, sie lautet: Platzverweis. Ingesamt acht Mal zeigten die Schiedsrichter an diesem Wochenende Rot. Mehr gab es noch nie an einem einzigen Bundesliga-Spieltag in der genau 50 Jahre alten Geschichte der Bundsliga, weshalb die rote Karte einen Platz in der Elf des Spieltags verdient hat. Der Vollständigkeit halber: Rot sahen neben Benedikt Höwedes von Schalke 04 (im Bild) und Mehmedi (SC Freiburg) auch Hoffenheims Salihovic, Hannovers Szabolcs Huszti sowie Stuttgarts Ibrahima Traoré. Gelb-Rot gab es für Luiz Gustavo (Vfl Wolfsburg), Christian Fuchs (Schalke) und Freiburgs Francis Coquelin.

(gla)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Marko Arnautovic

Borussia Dortmund v Werder Bremen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Marko Arnautovic: Wechselgerüchte hat es auch um den Bremer Marko Arnautovic (in der Bildmitte) gegeben. Zu Saisonbeginn stand er nicht mal im Kader, war dem Vernehmen nach bereits fast weg - bei der Partie in Dortmund kam der Österreicher urplötzlich wieder zum Einsatz. "Ich habe hier Vertrag und bin auch glücklich hier. Ich werde mich hier weiter durchbeißen", sagte Arnautovic nach der Begegnung, bei der er gefällig agierte. Trainer Robin Dutt steht ohnehin auf der Seite des Österreichers: "Wenn Marko nach dem 2. September noch hier ist, wäre ich sehr glücklich." Dann endet die Wechselfrist. Werder-Manager Eichin betonte jedoch, dass der Klub gute Angebote weiterhin prüfen werde.

(jom)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Franck Ribéry

FC Bayern München - 1. FC Nürnberg

Quelle: dpa

Franck Ribéry (FC Bayern): Eine großartige Vorstellung verdient einen großartigen Jubel. Den hat sich Franck Ribéry auf jeden Fall gegönnt, als er nach seinem erlösenden Treffer zum 1:0 gegen Nürnberg halbnackt durch die Münchner Arena sauste. Er war die Krönung eines fabelhaften Auftritts des Franzosen, der eifrig wie ein Duracell-Häschen immer wieder Richtung Tor preschte und schließlich dafür belohnt wurde. Sogar mit seinem ersten Kopfballtreffer in der Bundesliga. Das Wort "Kopfballungeheuer" soll unbestätigten Gerüchte zu Folge demnächst ins französische Wörterbuch aufgenommen werden. Für Pep Guardiola ist Ribéry derzeit besonders nützlich: Während sich der Flügelflitzer auf dem Platz alleine beschäftigt, fällt es nicht so auf, dass der Trainer sein Mittelfeld noch nicht gefunden hat.

(ska)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Kevin Volland

1899 Hoffenheim v SC Freiburg - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Kevin Volland (TSG 1899 Hoffenheim): Gleich drei Traumtore durften die Zuschauer beim 3:3 der TSG Hoffenheim gegen den SC Freiburg bestaunen. Das traumhafteste Traumtor schoss Kevin Volland, der einen langen Ball von Jannik Vestergaard in vollem Lauf mit der Brust mitnahm, ihn zweimal aufspringen ließ und dann aus 14 Metern spektakulär über Freiburgs Keeper Oliver Baumann ins Tor lupfte. Volland hatte zuvor gewissermaßen auch den Hoffenheimer Führungstreffer vorbereitet, als er von Oliver Sorg elfmeterreif gefoult wurde. Wenn Volland so weitermacht, könnte ihn die Nationalmannschaft - im Gegensatz zu Stefan Kießling - bald mehr interessieren als feuchter Käse.

(gla)

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