Als Thomas Müller zum letzten Mal einen eigenen Bundesliga-Treffer bejubelte, wollte Großbritannien noch Teil der EU sein, Donald Trump war noch ein populistischer Kandidat, dem kaum wer ernsthaft zutraute, US-Präsident zu werden und der FC Bayern spielte noch Guardiola-Fußball. Die Welt war noch eine andere, an diesem 30. April 2016. Nach 999 Spielminuten, deren Dauer eigentlich viel zu klischeehaft klingt, um wahr zu sein, hat Müller gegen Wolfsburg wieder getroffen.
"Uns ist natürlich ein Stein vom Herzen gefallen, dass der Thomas wieder getroffen hat", sagte Manuel Neuer. "Es war natürlich ein schöner Moment für mich, aber jetzt auch kein weltbewegender", sagte Müller. Mag sein: Nicht mal ein Müller-Tor macht den Brexit ungeschehen oder doch Hillary Clinton zur US-Präsidentin - aber es bewirkt zumindest, dass die nervige Zählerei aufhört. Und es trug dazu bei, den FC Bayern wieder dorthin zu hieven, wo er unter Guardiola zementiert schien: auf den erleichternden ersten Tabellen-Platz.
(max)