Elf des Bundesliga-Spieltags:Müller! Müller! Und Müller!

Leverkusens Stürmer Stefan Kießling hat Pech, dass in den kommenden Tagen kein Länderspiel ansteht. Mainz-Trainer Thomas Tuchel gibt zum richtigen Zeitpunkt eine Liebeserklärung an seinen Klub ab, sein Spieler Nicolai Müller ist der Müller des Tages.

Die Elf des Bundesliga-Spieltags

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Stefan Reisinger

Fortuna Düsseldorf - Hannover 96

Quelle: dpa

Leverkusens Stürmer Stefan Kießling hat Pech, dass in den nächsten Tagen kein Länderspiel ansteht. Mainz-Trainer Thomas Tuchel gibt zum richtigen Zeitpunkt eine Liebeserklärung an seinen Klub ab, sein Spieler Nicolai Müller ist der Müller des Tages. Die Elf des Spieltags.

Stefan Reisinger: Der Düsseldorfer Angreifer (li.) hatte überhaupt keine Lust, an Heiligabend zu trainieren. Doch bis zur 83. Minute sah alles danach aus, als ob Trainer Norbert Meier seine Mannschaft vor der Bescherung noch einmal auf den Trainingsplatz bitten würde. Es stand nämlich 1:1 gegen Hannover 96. Doch dann bekam die Fortuna 20 Meter vor dem Tor einen Freistoß zugesprochen, und Reisinger griff zu einem ungewöhnlichen Mittel: Er sagte dem Schützen Ken Ilsø (re.) ein paar unfreundliche Worte. "Stefan Reisinger hat mich provoziert, ich würde eh nicht treffen", sagte der Däne später. Ilsø gab zurück: "Halt die Schnauze!" Und dann zeigte er die wohl formschönste Trotzreaktion der gesamten Hinrunde. Mit vier lässigen Schritten Anlauf und nahezu regungslosem Oberkörper schnippte er den Ball ins Kreuzeck. Trainer Meyer besann sich auf die "nötige Nächstenliebe" - trainingsfrei am 24. Dezember.

(mane)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Stefan Kießling

Bayer Leverkusen - Hamburger SV

Quelle: dpa

Stefan Kießling: Leverkusens Angreifer hat keine Lust mehr, sich über eine mögliche Rückkehr in die deutsche Nationalmannschaft zu äußern. Braucht er auch nicht, denn im letzten Hinrundenspiel gegen den Hamburger SV krönte er seine Hinrunde mit den Saisontreffern elf und zwölf (25 Tore im Kalenderjahr 2012) und bereitete obendrein noch das Tor seines Sturmpartners André Schürrle vor. Selbst sein ehemaliger Teamkollege René Adler (re.), der sich Kießling bei der 0:3-Niederlage im Tor des Hamburger SV zwei Mal geschlagen geben musste, sagte bei Liga total, er hoffe, dass "Kieß" in der DFB-Elf bald wieder dabei sein werde. "Aber das ist ein leidiges Thema. Mehr kann er nicht machen, als Woche für Woche die Dinger reinzuhauen." Bundestrainer Joachim Löw wird froh sein, dieses Jahr keine Entscheidungen mehr treffen zu müssen. Das sieht auch Bayer-Mittelfeldmann Lars Bender so: "Wenn nächste Woche ein Länderspiel wäre, wäre er dabei."

(mane)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Jérôme Boateng

FC Augsburg v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Jérôme Boateng: Beim FC Bayern spielte mal ein gewisser Samuel Osei Kuffour, der nicht nur dadurch Berühmtheit erlangte, weil er bei Meisterfeiern rot-weiße Trikots forderte - sondern auch dadurch, dass er in schöner Regelmäßigkeit skurrile Gegentore verursachte und die Gesundheit von Torhüter Oliver Kahn gefährdete. Er war selten wirklich schuld, aber er war eben immer beteiligt. Mittlerweile ist Kuffour Immobilienmakler in Ghana, der FC Bayern hat dafür Jérôme Boateng. Der ist auch immer irgendwie beteiligt, wenn es Feldverweise, Elfmeter und Verletzungen von Mitspielern gibt. Er kann auch selten wirklich was dafür, die beste Umschreibung für die Aktionen gelang Präsident Uli Hoeneß: "Wer so hingeht, muss sich nicht wundern."

(jüsc)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Javi Martínez

FC Bayern Muenchen v VfL Borussia Moenchengladbach - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Javi Martínez: Der spanische Mittelfeldspieler hatte nun wahrlich keine leichte Woche hinter sich: Saukalt war es in München, was Martínez noch verschmerzen konnte. Die glitschigen Plätze gefielen ihm noch weniger - vor allem deshalb, weil auch Jérôme Boateng über diesen Platz lief und seinen Teamkollegen erst einmal gepflegt umgrätschte. Da freute sich Martínez auf den Samstag, weil er wusste, dass er Boateng nicht zu nahe kommen musste. Was er nicht wusste: Auch die Gladbacher haben so einen, der anderen wehtun kann: Martin Stranzl. Martínez stieß unglücklich mit dem Verteidiger zusammen - und musste mit einer Augenverletzung ins Krankenhaus gebracht werden. Auch da gab es Entwarnung, er kann am Dienstag in Augsburg spielen - es werden Temperaturen von Minus zwei Grad prognostiziert. Keine Frage: Martínez wird sich auf den Weihnachtsurlaub in Spanien freuen.

(jüsc)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Klaas-Jan Huntelaar

-

Quelle: AP

Klaas-Jan Huntelaar: Seit Monaten will sich der Stürmer nicht entscheiden, ob er seinen Vertrag beim FC Schalke verlängert oder nicht - ebenso wie Lewis Holtby. Damit brachten die beiden Spieler nach dem stärksten Bundesliga-Start der Königsblauen seit 40 Jahren unnötig Unruhe in den Verein. Bei der Niederlage gegen den SC Freiburg erlebte Huntelaar nun seinen persönlichen Tiefpunkt: Vom Spielverlauf sichtlich gefrustet, langte er dem Freiburger Julian Schuster ins Gesicht und sah die gelbe Karte. Wenige Minuten später riss er sich von Schuster los. Doch obwohl er ihn nicht traf, mimte dieser den sterbenden Schwan. Und weil Schiedsrichter Stieler darauf hereinfiel, schickte er Huntelaar vom Platz. Nach dem Pokalspiel gegen Mainz kann er lange über seine Zukunft nachdenken.

(mane)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Thomas Tuchel

1. FSV Mainz 05 v VfB Stuttgart - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Thomas Tuchel: Auf Platz sechs beendet Thomas Tuchel mit dem FSV Mainz die Hinrunde der Bundesliga: Vor dem VfB Stuttgart, den man am Samstag 3:1 bezwang, und auch vor dem FC Schalke 04, der seinen Trainer Huub Stevens entlassen hat. Gut gegen etwaige Spekulationen über ein Engagement in Gelsenkirchen, dass der gefragte Tuchel wenige Stunden zuvor eine überschwängliche Liebeserklärung an seinen Klub abgegeben hatte: "Ich fühle eine extrem hohe Arbeitszufriedenheit. Ich spüre die Sicherheit, um der beste Trainer zu sein, der ich sein kann", sagte er im Aktuellen Sportstudio. Manager Christian Heidel würde ihm sogar einen Blankovertrag hinlegen, in dem er die Laufzeit selbst bestimmen kann. Doch was 2015 passiert, wisse er auch nicht. Bis dahin ist Schalkes neuer Trainer Jens Keller wahrscheinlich nicht mehr im Amt. Seine erstes Pflichtspiel als Coach hat er gleich am Dienstag im Pokal - gegen Thomas Tuchel und den FSV Mainz.

(mane)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Nicolai Müller

1. FSV Mainz 05 - VfB Stuttgart

Quelle: dpa

Nicolai Müller: Er ist der Müller des Spieltags. Nicht Nicolais Teamkollege - Torwart Heinz Müller -, der die Mainzer mit einem unglücklichen Reflex zunächst in Rückstand gebracht hatte. Nicht Thomas Müller, der des Öfteren in unserer "Elf des Spieltags" auftaucht, und auch nicht Gerd Müller, dem Lionel Messi am vergangenen Wochenende seinen Torrekord stiebizt hatte. Es ist Nicolai Müller, der nach besagtem 0:1 das Spiel gegen den VfB Stuttgart drehte. Es war sein erster Doppelpack seit seiner Zeit beim damaligen Drittligisten SV Sandhausen. Beim 2:1 überlupfte er VfB-Keeper Sven Ulreich und lief anschließend mit dem Ball in die Tormaschen. Als er sich aus dem Netz halbwegs wieder befreit hatte, schubste ihn Teamkollege Adam Szalai vor Freude gleich wieder zurück.

(mane)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Lasse Sobiech

SpVgg Greuther Fuerth v FC Augsburg - Bundesliga

Quelle: Alex Grimm/Bongarts/Getty

Lasse Sobiech: Der Fürther Abwehrspieler hätte seine Mannschaft im Abstiegsduell gegen den FC Augsburg alleine zum Sieg schießen können. Die erste Großchance vergab der 1,96-Meter-Mann mit dem Kopf, einige Minuten später staubte er nach einem Lattenball dann doch noch ab - natürlich mit dem Kopf. Es war allerdings nur das 1:1, und am Ende sprang für die Franken lediglich der neunte Punkt in der gesamten Hinrunde heraus. Offenbar zu wenig, um sich auf die Urlaubszeit zu freuen: Mit neun Punkten in die Winterpause zu gehen - das gehe einfach nicht, sagte Sobiech. "Mal gucken, ob noch ein Urlaub rausspringt. Aber bei den Prämien, die wir dieses Jahr geholt haben, wird's glaube ich nur ein kleiner."

(mane)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Josué

VfL Wolfsburg - Eintracht Frankfurt

Quelle: dpa

Josué: Vergangene Woche freute sich der Wolfsburger noch offensichtlich über die unberechtigte rote Karte für Dortmunds Marcel Schmelzer. Diesmal war er selbst an der Reihe. Der Brasilianer wollte mit seinem rechten Fuß den Ball in der Luft annehmen, übersah dabei aber Frankfurts Olivier Occean und trat diesem in den Unterleib. Schiedsrichter Gagelmann schickte ihn vom Feld. VfL-Manager Klaus Allofs witterte prompt eine Verschwörung: "Ich hatte schon den Eindruck, dass irgendetwas geradegerückt werden sollte", sagte er. Die Fernsehbilder machen es tatsächlich schwer, Josué eine Absicht zu unterstellen. Einen Freispruch wie Marcel Schmelzer wird er wohl trotzdem nicht bekommen.

(mane)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Fans bei Hoffenheim gegen Dortmund

TSG 1899 Hoffenheim - Borussia Dortmund

Quelle: dapd

Fans bei Hoffenheim gegen Dortmund: Die Heimspiele der TSG Hoffenheim sind nicht für ihre außergewöhnliche Atmosphäre bekannt, doch ihre Spieler wollten sich trotz des bei Teilen der Fanszene äußerst unbeliebten Sicherheitskonzepts der Deutschen Fußball Liga (DFL) der Unterstützung ihrer Anhänger vergewissern. Und so hielten sie vor dem Anpfiff ein Plakat in Händen: "Aufholjagd! Wir zählen auf euch!" Was folgte, waren 90 Minuten weitgehender Stille. Das lag wahrscheinlich auch daran, dass die Dortmunder früh in Führung gingen, und ihre mitgereisten Fans ihren Stimmungsboykott jeweils nur kurz zum Jubeln unterbrachen. Als lautesten Sprechchor ließ sich deutlich "Scheiß DFB" ausmachen. Gut möglich, dass daran Fans beider Seiten beteiligt waren.

(mane)

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Elf des Bundesliga-Spieltags:Nils Petersen

Werder Bremen - 1. FC Nuernberg

Quelle: dapd

Nils Petersen: Als Timo Gebhart den 1. FC Nürnberg bei Werder Bremen in der 82. Minute in Führung schoss, stellte er zwar den Spielverlauf auf den Kopf, der Treffer jedoch war regulär. Dreimal hatte für den Club das Aluminium zuvor einen Rückstand verhindert. Als Nils Petersen zwei Minuten vor Schluss doch noch den Ausgleich für die Hanseaten erzielte, war das zwar hochverdient, jedoch regelwidrig. Der Stürmer stand eindeutig im Abseits, von wo aus er einen Schuss von Kevin De Bruyne ins Tor von Raphael Schäfer lenkte. Als der fehlerhafte Schiedsrichter Gräfe wenig später das letzte Bundesliga-Spiel der Hinrunde abpfiff, spielten sich auf dem Platz unschöne Rangeleien und Diskussionen ab. Schöne Winterpause!

(mane)

© SZ.de/lala
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