Süddeutsche Zeitung

Eisschnelllaufen:Vor Wahl Kritik an Große

Matthias Große, kommissarischer Präsident der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG), hat rund eine Woche vor den Präsidiumswahlen des Verbandes in Frankfurt/Main seine Kandidaten für den Vorstand bekannt gegeben. Gert Oestreich (Dresden/Eisschnelllauf) und Harald Löffler (Oberstdorf/Shorttrack) kandidieren als Vizepräsidenten, Marina Wunderlich (Berlin) soll Schatzmeisterin werden. Zudem werde die Geschäftsstelle von München nach Berlin umziehen. Große, Lebenspartner der Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein, war am 18. Juni zum kommissarischen Präsidenten ernannt worden. Der Immobilienmakler verspricht für den Fall seiner Wahl eine finanzielle Konsolidierung des Verbandes. Große ist umstritten, er hat bereits den Bundestrainer und den Sportdirektor des Verbandes entmachtet. Athletensprecher Moritz Geisreiter hatte Große mehrmals dafür kritisiert, dass er im Verband zu sehr spalte und zu wenig integrativ wirke. Auch Sylvia Schenk, Sportexpertin bei Transparency Deutschland, mahnt, dass Große das Geld möglicher Sponsoren an Bedingungen knüpft. Im Spiegel hatte dieser gesagt: "Wer das Geld gibt, der bestimmt auch!" Wer den Eindruck erwecke, "ein deutscher Sportverband sei käuflich, und man müsse nur genug Leuten Pöstchen geben, damit ihn alle wählen, untergräbt die demokratische Struktur im deutschen Sport", so Schenk.

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Quelle:
SZ vom 12.09.2020 / SID
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