Deutsche Athleten in Sotschi:Frenzel erkrankt, Preuß geschont

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Fraglich für den Einzel-Wettbewerb: Kombinierer Eric Frenzel. (Foto: Getty Images)

Kombinations-Olympiasieger Eric Frenzel könnte für den Einzel-Wettbewerb von der Großschanze ausfallen, Biathletin Franziska Preuß bekommt nach ihren Problemen im Einzel eine Pause, um für die Staffel Konzentration zu sammeln. In Südkorea entfacht sich eine Debatte um einen Shorttracker.

Nordische Kombination: Olympiasieger Eric Frenzel ist erkrankt und muss deshalb um seinen Start im Einzel-Wettbewerb von der Großschanze am Dienstag bangen. Der Oberwiesenthaler plage sich mit einer Virusinfektion mit leichter Nasennebenhöhlen-Entzündung, teilte der Deutsche Skiverband (DSV) am Montag bei den Winterspielen von Sotschi mit. Frenzel verzichtete auf das Abschlusstraining am Montag. Am Dienstagmorgen wird der Mannschaftsarzt der Kombinierer nach einer weiteren Untersuchung entscheiden, ob Frenzel an den Start gehen kann oder für den Mannschaftswettbewerb geschont wird. Möglicher Nachrücker für Frenzel wäre Tino Edelmann.

Biathlon, Frauen: Der Massenstart findet ohne Juniorin Franziska Preuß statt. Die 19-Jährige aus Haag soll mit Blick auf das abschließende Staffelrennen am Freitag geschont werden. Das teilte Sprecher Stefan Schwarzbach vom Deutschen Skiverband (DSV) am Montag in Krasnaja Poljana mit. Die Jüngste in der Mannschaft der deutschen Skijägerinnen war am Freitag im Einzel von den Trainern aus dem Rennen genommen worden, nachdem sie sich bei den ersten zwei Schießeinlagen fünf Fehler geleistet hatte. Anschließend weinte die Bayerin bittere Tränen und verließ völlig aufgelöst das Stadion. Frauen-Bundestrainer Gerald Hönig bezeichnete es anschließend als Fehler, Preuß in diesem Rennen eingesetzt zu haben.

Russlands Präsident in Sotschi
:Olympische Putinspiele

Wladimir Putin trägt in Sotschi seinen eigenen Wettbewerb aus: Gerade noch auf ein Bier im Haus der Österreicher, ist der russische Präsident auch schon wieder bei den Chinesen auf Stippvisite. Die bisherige Reiseroute von Putin in Bildern.

Der DSV wird im Wettkampf über 12,5 km (16.00/19.00 Uhr MEZ/OZ) von der achtmaligen Weltmeisterin Andrea Henkel (Großbreitenbach), Evi Sachenbacher-Stehle (Reit im Winkl) und Franziska Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld) vertreten werden. Laura Dahlmeier (Partenkirchen) hatte sich nicht für den Massenstart qualifiziert. Ob das Rennen wie geplant durchgeführt werden kann, ist noch unklar. Starker Nebel macht den Veranstaltern in den Bergen über Sotschi zu schaffen. Das Männerrennen musste am Sonntag bereits abgesagt und am Montagvormittag erneut verschoben werden.

Südkorea, Debatte: Die Olympia-Goldmedaille des für Russland startenden Shorttrackers Viktor Ahn hat in seiner südkoreanischen Heimat heftige Reaktionen ausgelöst. Medien kritisierten den nationalen Eislauf-Verband KSU scharf, im Internet brach ein "Shitstorm" los. "Rehabilitation für Viktor", schrieb die Tageszeitung JoongAng Daily, die der KSU wie andere Blätter Inkompetenz vorwarf. Ahn, der am Samstag bei den Winterspielen in Sotschi über 1000 m triumphierte, hatte sich nach seiner Nichtnominierung für die Winterspiele 2010 in Vancouver mit dem Verband überworfen und startet seit 2011 für Russland. Die Zeitung Dong-A Ilbo forderte mit Blick auf die Heim-Winterspiele in Pyeongchang 2018, die "Fehler in unserem Sportsystem zu beleuchten". Im Forum der KSU-Webseite machten zahlreiche Nutzer ihrem Unmut Luft, der Internetauftritt brach aufgrund der hohen Nutzerlast zwischenzeitlich zusammen. Schon vor dem Rennen am Samstag hatte sich sogar Präsidentin Park Geun-Hye in die Diskussion eingeschaltet. "Wir müssen sehen, ob Ahns Probleme mit strukturellen Themen in unserem Sportsektor zu tun haben", sagte sie.

Eisschnelllauf, 1500 Meter: Jorien ter Mors hat ihre niederländische Landsfrau Ireen Wüst düpiert und der großen Favoritin bei den Winterspielen in Sotschi das Eisschnelllauf-Gold über 1500 m weggeschnappt. Die 24-Jährige, die am Schwarzen Meer bereits zweimal im Shorttrack angetreten war, gewann in 1:53,51 Minuten mit 58 Hundertstelsekunden Vorsprung vor der über 3000 m siegreichen Wüst (1:54,09), die damit ihr insgesamt viertes Olympia-Gold verpasste. Den vierten Dreifach-Erfolg der niederländischen Eisschnellläufer in der Olympia-Geschichte machte Lotte van Beek als Dritte in 1:54,54 perfekt. Deutschlands erfolgreichste Winter-Olympionikin Claudia Pechstein verpasste derweil ihre zweite Gelegenheit, als erste Wintersportlerin bei sechs Olympischen Spielen jeweils mindestens eine Medaille zu gewinnen. Nach Platz vier über 3000 mm reichte es für die 41-Jährige Berlinerin in 1:59,47 Minuten nur zu Rang 19. Monique Angermüller (Berlin/2:00,32) und Gabriele Hirschbichler (Inzell/2:01,18) enttäuschten auf den Plätzen 24 und 30.

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