Eisschnelllauf:Experten untersuchen Pechstein-Sperre

Speed Skating - Winter Olympics Day 2

Claudia Pechstein bei den Olympischen Spielen in Sotschi

(Foto: Getty Images)
  • Der Deutsche Olympische Sportbund setzt eine Expertengruppe ein, um zu klären, ob das öffentliche Bild der Eisschnelläuferin Claudia Pechstein korrigiert werden muss.
  • "Die Frage steht im Raum, ob wir eine Athletin haben, die Täterin war oder Opfer ist", sagt DOSB-Präsident Alfons Hörmann.
  • Pechstein begrüßt den Schritt des DOSB.

DOSB setzt Expertengruppe ein

Der Deutsche Olympische Sportbund wird im "Fall Claudia Pechstein" erneut aktiv. Eine Expertengruppe um Wolfgang Jelkmann von der Universität Lübeck soll alle medizinischen Gutachten Diagnosen neu bewerten. Die Eisschnelläuferin war 2009 wegen auffälliger Blutwerte für zwei Jahre gesperrt worden. Die Berlinerin hatte Doping stets bestritten und die Blutwerte auf eine von ihrem Vater vererbte Blut-Anomalie zurückgeführt.

Warum der DOSB aktiv wird

"Es gibt in der Causa Pechstein große Fragezeichen. Die Frage steht im Raum, ob wir eine Athletin haben, die Täterin war oder Opfer ist", sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann. Man wolle überprüfen, inwieweit das Bild der dopenden Claudia Pechstein in der Öffentlichkeit korrigiert werden müsse. "Sollte hier Unrecht geschehen sein, dürfen wir es nicht stehen lassen", sagte Hörmann. Wann die Ergebnisse vorliegen, sei derzeit nicht absehbar, so Hörmann.

Zu Jelkmanns Expertengruppe gehören Wilhelm Schänzer, Leiter des Instituts für Biochemie der Deutschen Sporthochschule Köln, sowie Alberto Zanella, langjähriger Direktor der hämatologischen Abteilung der Universitätsklinik Mailand. Der italienische Hämatologe war als Gutachter der Internationalen Eisschnelllauf-Union im Verfahren gegen Pechstein tätig.

Pechstein freut sich über den Schritt

Pechstein, 42, begrüßte den Schritt: "Für mich ist heute einer der bedeutsamsten Tage meiner Karriere! Denn nun ist klar, dass mein Fall noch lange nicht abgeschlossen ist, wie die Internationale Eisschnelllauf-Union noch immer behauptet", teilte die fünfmalige Olympiasiegerin in einer Stellungnahme mit.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: