Eisschnelllauf-EM:Bronze für Joel Dufter

Nach Wochen des Grolls über die Entlassung seines Trainers ist Joel Dufter in Heerenveen bei der Eisschnelllauf-Europameisterschaft zu Bronze gesprintet. "Das war die richtige Antwort: Vier solide Läufe, keine großen Fehler", sagte Dufter. Es ist die erste internationale Medaille des 25-jährigen Inzellers und schon deshalb besonders wertvoll, weil Dufter ohne den Sprint-Bundestrainer Danny Leger zur EM hatte reisen müssen. Dessen Vertrag hatte der Präsident des deutschen Verbandes DESG, Matthias Große, über den 31. Dezember hinaus nicht verlängert.

Vor einer Woche hatte sich ein Quartett der Eissprinter in einem schonungslos kritischen Brief über die DESG und die Ausbootung des Coaches beklagt. Leger hatte Joel Dufter zehn Jahre lang trainiert, noch nach seiner Entlassung schrieb er ihm die Trainingspläne. In Heerenveen wurde Dufter dann vom Erfurter Andreas Behr betreut. "Das hat gepasst. Er kann auch nichts dafür und hängt sich voll rein. Aber Laufen muss ich schon allein", sagte Dufter. Dabei war sein zweites 500-Meter-Rennen am Sonntag nicht optimal (35,23 Sekunden), weil im Paar vor ihm der Chemnitzer Nico Ihle schwer gestürzt und in der Kurve kopfüber in die Bande gerutscht war. Die Eispräparierung führte danach zu Wartezeit. "Wenn ein Teamgefährte betroffen ist, ist das besonders blöd", sagte Dufter. Doch über 1000 Meter machte der WM-Achte in 1:08,93 Minuten als Dritter die Überraschung perfekt.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: