Süddeutsche Zeitung

Eiskunstlaufen:Sisyphosarbeit auf dem Eis

Für die Berliner Paarläufer Annika Hocke/Robert Kunkel beginnt nach der WM-Premiere die nächste Phase.

Von Barbara Klimke

Der Sturz beim dreifachen Wurf-Lutz hat Annika Hocke, 20, dann doch geärgert. Obwohl so ein Flug durch die Luft, bei dem man mehrmals um die eigene Achse spindelt, um dann auf einer sehr schmalen Kufe zu landen, zu den Hochrisikoelementen des Paarlaufs zählt. Sie sei also "etwas traurig" über das Malheur, bekannte Hocke nach der Kür, die sie mit ihrem ein Jahr älteren Partner Robert Kunkelbei der WM-Premiere in Stockholm auf Platz 13 beendete. Bundestrainer Alexander König, der 2018 die Paarläufer Savchenko/Massot zu Olympiagold geführt hatte, befand indes, das Duo habe bei der WM-Premiere den "Erwartungen sehr gut standgehalten". Denn Hocke/Kunkel, die erst seit zwei Jahren ein Eiskunstlauf-Team bilden und in Berlin von Rico Rex und Knut Schubert betreut werden, stehen noch am Beginn ihres Wegs. Was jetzt folgt, sagt König, ist die "Sisyphosarbeit auf dem Eis": das Feilen an den Pirouetten, an der Synchronität, an der Gleichheit der Bewegungen von der Kufe bis zu den Fingerspitzen, weil das in der Weltelite die entscheidenden Punkte bringt. Vorbildlich vorgeführt wurde diese Harmonie von zwei weiteren WM-Debütanten: von Anastasia Mischina und Alexander Galliamow aus St. Petersburg, die überraschend an den chinesischen Olympiazweiten Sui Wenjing/Han Cong vorbei zum Titel tanzten. Und auch nach der Kür der Frauen stand eine Debütantin ganz oben: die Russin Anna Tscherbakowa, 16. Die Oberstdorferin Nicole Schott sicherte sich als 18. einen Startplatz für die Winterspiele 2022.

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Quelle:
SZ vom 27.03.2021
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