Den klirrend-klingenden „Winter“ aus Vivaldis Vier Jahreszeiten haben Minerva Hase und Nikita Wolodin für diese Eiskunstlauf-Saison als Kürmusik gewählt. Und makellos wie Eisblumen an den Fenstern ist auch die Bilanz der beiden Paarläufer bei den Auftritten im Grand-Prix-Wettbewerb: Viermal sind sie seit ihrem Debüt 2023 aufs Eis gegangen – jedes Mal haben sie Platz eins belegt. So auch am Wochenende beim Grand Prix de France in Angers.
Schon nach dem Kurzprogramm lag das deutsch-russische Duo, das für den deutschen Verband DEU antritt, in Führung. Und nach Vivaldis „Winter“ stand fest, dass es in dieser Wettkampfserie weiter ungeschlagen bleibt. Eine kleine Unsicherheit, als Wolodin den Dreifach-Salchow bei der Landung mit der Hand abfing, konnte den Gesamteindruck nicht trüben: Die Würfe waren fehlerlos, die Hebungen akrobatisch sicher, und die Sprungkombination aus Dreifach-Toeloop und zwei aneinandergereihten Doppelaxeln an diesem Abend unübertroffen. „Ich glaube, wir haben uns seit letztem Jahr noch gesteigert“, sagte Minerva Hase.
Zur Grand-Prix-Serie werden jeweils acht Paare eingeladen; den ersten Wettbewerb der neuen Saison, Skate America, entschieden die ehemaligen Weltmeister Riku Miura/Ryuichi Kihara aus Japan für sich, den zweiten in Kanada die amtierenden Weltmeister, Deanne Stellato-Dudek/Maxime Deschamps. Minerva Hase und Nikita Wolodin werden Ende des Monats noch einmal in Chongqing in China zu Vivaldi antreten, um sich für das Finale im Dezember zu qualifizieren. Dieses Ziel strebt auch das zweite deutsche Spitzen-Duo, Annika Hocke/Robert Kunkel an, das vorige Woche in Kanada Platz vier belegte. Hase/Wolodin hatten das Grand-Prix-Finale im vorigen Jahr gewonnen, ehe sie zum Saisonende im März dann WM-Dritte wurden. Und auch dieser Winter – der echte – wird noch lang.