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Eishockey - Wolfsburg:Eishockey-Arzt: Zu wenig Wissen über mögliche Corona-Folgen

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Wolfsburg (dpa) - Im deutschen Leistungssport weiß man nach wie vor zu wenig über die möglichen Langzeitfolgen einer Corona-Infektion für Profisportler. "Was uns fehlt, ist eine einheitliche Dokumentation. Eine Datenbank, in der Fälle von positiv getesteten Leistungssportlern gesammelt werden", sagte Axel Gänsslen, der Mannschaftsarzt des Eishockey-Erstligisten Grizzlys Wolfsburg, der Deutschen Presse-Agentur. Es gebe in den verschiedenen Sportarten zwar Stützpunkte, "an denen viele Daten zusammenkommen. Aber wir sind weit davon entfernt, generelle Aussagen machen zu können."

Der Club aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ist mit dem Thema besonders vertraut, weil bei seinem Abwehrspieler Janik Möser im November eine Herzmuskelentzündung als Folge einer Corona-Infektion festgestellt wurde. Gänsslen arbeitete daraufhin für alle Clubs der DEL einen Leitfaden aus, wie man positiv getestete Spieler später wieder in den Trainings- und Spielbetrieb integrieren soll und dabei möglichst keine Folgeerkrankung übersieht. "Das Feedback aus den Vereinen ist positiv, weil alle erst einmal froh sind, dass wir überhaupt etwas in der Hand haben", sagte der Mediziner.

Der Virologe Hendrik Streeck sieht das ähnlich. "Asymptomatische Infektionen spielen da nach meiner Einschätzung nicht so eine große Rolle. Aber ein Lungen-Covid darf man nicht unterschätzen", sagte der Direktor des Institutes für Virologie und HIV-Forschung der Universität Bonn in einem dpa-Interview.

© dpa-infocom, dpa:210209-99-358983/3

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