Eishockey-WMKrimi in der Overtime – USA erstmals seit 1960 Weltmeister

Lesezeit: 1 Min.

Das US-Team feiert das Siegtor in der Verlängerung.
Das US-Team feiert das Siegtor in der Verlängerung. (Foto: Petr David Josek/AP)

60 Minuten lang fällt im WM-Finale kein Tor. Dann müssen vier Spieler vom Feld – und hat Tage Thompson seinen großen Moment.

Die USA haben ihre jahrzehntelange Durststrecke in einem Thriller beendet und den dritten Titel bei einer Eishockey-WM gewonnen. Die Amerikaner setzten sich am Sonntag im umkämpften und hochspannenden Finale von Stockholm mit 1:0 nach Verlängerung gegen die Schweiz durch. Die Schweizer kassierten ihre zweite Endspielpleite nacheinander und müssen weiter auf ihre erste Goldmedaille bei einer Weltmeisterschaft warten.

Tage Thompson schoss die US-Auswahl von Headcoach Ryan Warsofsky nach 2:02 Minuten in der Overtime vor 12 530 Zuschauern zum Sieg. Letztmals hatten die USA 1960 WM-Gold gewonnen, das Turnier vor 65 Jahren war im Rahmen der Olympischen Winterspiele in Squaw Valley ausgetragen worden. Seitdem wurden die Vereinigten Staaten siebenmal Dritter – zuletzt 2021. Unabhängig von Olympia kämpften die USA zuletzt vor 75 Jahren, 1950 in London, in einem Endspiel um WM-Gold.

Nach viermal Silber und 364 Tage nach der bitteren Endspielpleite von Prag gegen Tschechien bei der vergangenen Weltmeisterschaft kassierten die Schweizer erneut eine ganz bittere Finalniederlage. Die Krönung der Karriere des Idols Andres Ambühl blieb damit aus. Für den 41-Jährigen war sein insgesamt 151. WM-Spiel das letzte seiner Karriere.

Der Schweizer Torwart Genoni zeigt zahlreiche starke Paraden

Die USA hatten sich vor allem in der Vorrunde etwas schwergetan, in der K.o.-Phase dann aber klare Siege über Olympiasieger Finnland (5:2) und Gastgeber Schweden (6:2) folgen lassen. Die Schweiz war nahezu durch das Turnier gefegt, nach dem 3:0 gegen die USA in der Gruppenphase blieben Ambühl und Co. auch im Viertelfinale und Halbfinale gegen Österreich (6:0) und Dänemark (7:0) ohne Gegentor.

Die Nervosität war beiden Teams im Finale zunächst anzusehen. Gegen Ende des ersten Drittels übernahmen aber die USA das Kommando. Der Schweizer Torwart Leonardo Genoni, der nach dem Halbfinale die 47 Jahre alte Zu-Null-Bestmarke des Tschechen Jiri Holecek egalisiert hatte, hielt einige Male glänzend. Im zweiten Abschnitt stand der Goalie ebenfalls im Mittelpunkt, als er einen Penalty von Conor Garland abwehrte (26.), und auch danach brachte Genoni die Amerikaner immer wieder zur Verzweiflung.

So ging es in die Verlängerung, in der laut Reglement beide Mannschaften jeweils zwei Spieler vom Feld nehmen müssen: Statt mit Fünf gegen Fünf ging es nun mit Drei gegen Drei weiter, und mit der ersten großen Chance der USA in der Overtime machte Thompson den WM-Titel perfekt.

© SZ/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Schweizer Eishockey-Nationaltrainer Fischer
:„Es gibt Menschen, die nicht nur Gutes über mich denken“

Das Duell zwischen Deutschland und der Schweiz gehört zu den großen Rivalitäten im Eishockey. Patrick Fischer, Trainer der Schweizer „Nati“, spricht über das Ziel Gold, deutsche Arroganz und seine innere Reise zur Spiritualität.

SZ PlusInterview von Johannes Schnitzler

Lesen Sie mehr zum Thema

  • Medizin, Gesundheit & Soziales
  • Tech. Entwicklung & Konstruktion
  • Consulting & Beratung
  • Marketing, PR & Werbung
  • Fahrzeugbau & Zulieferer
  • IT/TK Softwareentwicklung
  • Tech. Management & Projektplanung
  • Vertrieb, Verkauf & Handel
  • Forschung & Entwicklung
Jetzt entdecken

Gutscheine: