Eishockey-WM: Deutschland - Slowenien:Dem Super-Torwart sei Dank

Nach zwei furiosen WM-Siegen tut sich die deutsche Nationalmannschaft gegen Slowenien schwer, siegt dennoch 3:2 nach Penaltyschießen. Deutschlands bester Mann stand wieder mal im Tor.

Gute Ratschläge für die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft fallen dieser Tage schwer. Nach zwei furiosen Siegen steht das Team von Bundestrainer Uwe Krupp als Gruppensieger fest - wäre es da ratsam, in der eigentlich wertlosen Partie gegen Slowenien die Kräfte zu schonen? Oder sollte Deutschland ein drittes Mal Vollgas geben, um das positive Gefühl mit aller Macht zu erhalten?

Slovenia v Germany: Group A - 2011 IIHF World Championship

Glanzparaden im deutschen Tor: Dennis Endras.

(Foto: Bongarts/Getty Images)

Bundestrainer Krupp entschied sich dann doch für die zweite Variante - und konnte sich am Ende bei Super-Torhüter Dennis Endras bedanken, dass die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft auch ihre letzte WM-Vorrundenpartie gewonnen hat. In der sportlich wertlosen Begegnung setzte sich die schon zuvor als Sieger der Gruppe A feststehende DEB-Auswahl 3:2 nach Penaltyschießen (0:1, 1:1, 1:0) gegen Slowenien durch.

"Es gibt schon ein paar Sachen zu verbessern", kündigte Kapitän Michael Wolf mit Blick auf die Zwischenrunde an, "es war glücklich, dass wir noch gewonnen haben."

Jubilar Wolf in seinem 100. Länderspiel (36. Minute), Felix Schütz (46.) und Penaltyschütze Frank Hördler drehten das Match zugunsten der DEB-Auswahl, die gegen den Aufsteiger auch im zehnten Match ungeschlagen bleibt und den achten Sieg feierte. Ziga Jeglich (5.) und Rok Ticar (29.) trafen für Slowenien. Am Freitag startet das Krupp-Team in die Zwischenrunde.

"Wir wollen natürlich weiter nach oben", kündigte der Bundestrainer den Angriff auf einen der Viertelfinalplätze an und zog ein zufriedenes Fazit der Vorrunde: "Die Mannschaft hat überragend gespielt."

Der Auftritt gegen den Außenseiter aus Slowenien hatte Krupp allerdings über weite Strecken nicht glücklich gemacht. Nachdem die Deutschen gegen Russland (2:0) und Slowakei (4:3) noch als Underdog angetreten waren und vor allem bei Kontern glänzten, waren gegen den Aufsteiger Spielaufbau und -gestaltung gefragt.

Damit tat sich die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), die beim bis dato letzten WM-Vergleich die Slowenen 2005 in Innsbruck 9:1 vom Eis gefegt hatte, schwer. Zudem stand die Abwehr vor Torhüter Endras, der nach einem Spiel Pause wieder auflief, lange unsicher. Der Augsburger Goalie war zu vielen Glanztaten gezwungen.

Slowenien setzte immer wieder Nadelstiche und war damit erfolgreich. Jeglics Schuss aus rechter Position lenkte Verteidiger Kevin Lavallee unglücklich ins Tor. Dagegen prägten Gestochere im Angriff und Unsicherheiten in der Abwehr lange das DEB-Spiel. Einen Aussetzer seiner Vorderleute konnte Endras gegen Ticar noch ausbügeln (27.). Beim zweiten Versuch gegen den Stürmer war der Matchwinner aus dem Russland-Spiel aber machtlos.

Erst nach einer halben Stunde intensivierten die lange lustlos aufspielenden Deutschen ihre Bemühungen, wenn auch weiterhin wenig einfallsreich. Bezeichnenderweise gelang der erste Treffer dann bei einem schnellen Gegenstoß über André Rankel und Kai Hospelt, den Wolf mit seinem 36. Länderspieltor krönte.

Kurz vor Schluss musste Endras das DEB-Team allerdings mit einigen starken Paraden in die Verlängerung retten. Dort vergab Justin Krueger (63.) nach Pass von Wolf alleine vor dem gegnerischen Tor die größte Möglichkeit. Im Penaltyschießen hatte Hördler beim 16. Penalty die stärksten Nerven. "Es war wichtig, das Spiel umzudrehen und zu gewinnen", freute sich der Torschütze.

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