Süddeutsche Zeitung

Eishockey:Von der Aktualität eingeholt

Weil das gesamte Team des EHC Red Bull München in Corona-Quarantäne muss, fällt das Sonntagsspiel gegen die Nürnberg Ice Tigers aus. Weitere schlechte Nachrichten gibt es, weil sich der Bau seiner neuen Halle im Olympiapark verzögert.

Von Christian Bernhard

Christian Winkler hat vor wenigen Tagen ein Interview gegeben, das er mit dem Wunsch abschloss, alle mögen gesund bleiben. Früher sei das ja so eine Floskel gewesen, sagte der Manager des EHC Red Bull München bei Magentasport, aber zuletzt habe man gesehen, "dass das wirklich das Allerwichtigste" sei. Winklers Wunsch war selbstverständlich auf die Corona-Pandemie bezogen - und wurde kurz darauf von der Aktualität eingeholt. Am Samstag teilte die Deutsche Eishockey Liga (DEL) mit, dass die für Sonntag angesetzte Partie zwischen dem EHC und den Nürnberg Ice Tigers ausfalle, da das gesamte Münchner Team vom lokalen Gesundheitsamt in Quarantäne geschickt wurde. Es ist der erste DEL-Spielausfall in dieser Saison wegen Corona.

Der EHC erklärte, dass mehrere seiner Spieler positiv auf das Coronavirus getestet worden seien, betroffen seien auch Mitglieder aus dem Betreuer- und Trainerstab. Alle Betroffenen seien umgehend isoliert worden. Mehr wollte der Klub dazu nicht sagen, auf Nachfrage wurde auf die Pressemitteilung verwiesen.

Anfang der neuen Woche erfolge mit den zuständigen Behörden eine "Neubewertung der Situation", hieß es von Klubseite

Der EHC hatte am Mittwoch in Zug gespielt und durch einen 6:1-Sieg den Achtelfinaleinzug in der Champions Hockey League (CHL) perfekt gemacht. Bis auf die langzeitverletzten Ben Smith, Maximilian Kastner und Nico Appendino liefen in der Schweiz alle EHC-Spieler auf. Zwei Tage später, bei der Rückkehr auf DEL-Eis, fehlten den Münchnern am Freitag in Augsburg drei weitere Spieler (Justin Schütz, Yasin Ehliz und Frederik Tiffels) laut Klub-Informationen "krankheitsbedingt". Am Tag nach der 4:5-Niederlage nach Verlängerung verhängte das Münchner Gesundheitsamt eine Quarantäne über alle Mannschaftsangehörigen bis einschließlich Sonntag, 24 Uhr. Anfang der neuen Woche erfolge dann mit den zuständigen Behörden eine "Neubewertung der Situation", hieß es von Klubseite. Noch steht das für Mittwoch angesetzte Topspiel gegen die Adler Mannheim auf dem Programm.

Die Augsburger Panther teilten mit, dass auch sie mit den lokalen Behörden in Kontakt seien und die Tests im Teamkreis zur Sicherheit erhöht hätten. "Bislang sind keine Folgen für uns zu erwarten", teilte der Klub mit, der am Sonntagabend regulär bei den Krefeld Pinguinen antrat (das Spiel war bei Redaktionsschluss noch nicht beendet).

Die Corona-Nachricht war die zweite unerfreuliche der vergangenen Tage beim EHC. Nachdem am Freitag bekanntgegeben wurde, dass die neue EHC-Heimspielstätte im Münchner Olympiapark erst "Ende 2023" ihre Tore öffnen werde, ist klar, dass die Münchner auch die nächste Spielzeit 2022/23 komplett in der alten Olympia-Eishalle austragen müssen. Organisatorisch ist das kein Problem, die Stadt München hat bereits klar gemacht, dass das alte Eissportzentrum aufrecht erhalten bleibt, bis die neue Halle fertig ist. Allerdings kann Bauherr Red Bull somit auch erst später als geplant mit städtischen Mieteinnahmen rechnen.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5441992
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ/sewi/lein
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.