Eishockey:"Toller Kerl"

Eishockey: "Unglaublich guter Spieler": John Peterka feiert einen seiner vier Treffer bei der Junioren-WM in Kanada.

"Unglaublich guter Spieler": John Peterka feiert einen seiner vier Treffer bei der Junioren-WM in Kanada.

(Foto: Jason Franson/AP)

Der Münchner John-Jason Peterka hat bei der U-20-Weltmeisterschaft in Kanada gezeigt, warum er als nächster deutscher NHL-Profi gilt. Die laufende Saison dürfte der Stürmer aber wohl beim EHC beenden.

Von Johannes Schnitzler, München

J.J. (sprich: Jay-Jay)? JJ (ohne Punkte)? Oder einfach nur John? In Buffalo können sie sich schon mal überlegen, wie sie John-Jason Peterka künftig ansprechen wollen. Im Grunde ist es auch egal. Der Stürmer des EHC Red Bull München, der im Sommer von den Buffalo Sabres im NHL-Draft an Position 34 ausgewählt worden ist, hat sich in den vergangenen Wochen so oder so einen Namen gemacht. Bei der U-20-Eishockey-Weltmeisterschaft in Kanada war Peterka mit vier Treffern und sechs Vorlagen in fünf Spielen neben Kapitän Tim Stützle (5/5) der auffälligste Spieler im deutschen Team, das erstmals das Viertelfinale bei diesem Turnier erreichte. Anders als Stützle (mit U oder UE?), Nummer drei im Draft und damit so hoch eingeschätzt wie vor ihm kein Deutscher außer Leon Draisaitl, geht Peterkas Name immerhin deutlich leichter über amerikanische Lippen.

Nach dem knappen 1:2 gegen Russland war sich die Fachwelt einig: In Peterka und den beiden Mannheimern Stützle und Florian Elias verfügte das deutsche Team über eine außergewöhnliche Reihe. Und nirgendwo sonst hätten sie eine bessere Bühne haben können als im Mutterland des Eishockeys. Selbst beim 2:16 gegen den Gastgeber, als das deutsche Team quarantänebedingt nur mit einem Rumpfkader antreten konnte, zeichneten sich Peterka und Elias als Torschützen aus. Stützle, der soeben einen Dreijahresvertrag mit den Ottawa Senators unterzeichnet hat, wurde von den Experten mit Lob überschüttet, reichte die Komplimente aber umgehend weiter: "Wir haben als Reihe sehr gut funktioniert. JJ ist auch ein unglaublich guter Spieler und ein toller Kerl."

"Wenn sie ihn rufen, wird er gehen."

Wo und wie es für Peterka weitergeht, ist indes noch nicht abschließend geklärt. Nach seiner Debüt-Saison in der DEL mit elf Scorerpunkten in 42 Spielen für München hat der Angreifer die aktuelle Spielzeit pandemiebedingt bislang beim Schwesterklub EC Red Bull Salzburg bestritten - und dort an der Seite des zweiten Münchner Leihspielers Justin Schütz in zwölf Partien mit sieben Toren und neun Vorlagen geglänzt. Wie vom EHC München am Sonntag zu hören war, "stehen die Chancen sehr gut, dass er bei uns spielen wird". Allerdings dürfte auch klar sein, dass Peterka, der in zehn Tagen seinen 19. Geburtstag feiert, über kurz oder lang nach Buffalo wechseln wird. "Ob John nach der WM nach Nordamerika geht oder nicht, weiß man wohl selbst bei seinem NHL-Team noch nicht", sagte EHC-Coach Don Jackson vor der Partie am Samstag in Mannheim. "Wenn sie ihn rufen, wird er gehen."

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