Eishockey: Sternzeichen Zwilling

Abschlussschwäche in München: Die Straubinger, hier Derek Whitmore (Mitte), scheiterten immer wieder an Torwart Danny aus den Birken (links).

(Foto: Buthmann/imago)

Die Straubinger durchleben eine wechselhafte DEL-Saison, die Playoffs könnten sie dennoch erreichen.

Larry Mitchell rückte seinen Barhocker im Presseraum des EHC München zur Seite. Statt zu sitzen stellte sich der Straubinger Trainer vor die Medienvertreter, er legte seine Hände auf dem hohen Holztisch ab und verzog sein Gesicht etwas. Er dachte wohl noch einmal an das vorangegangene Spiel, das seine Tigers am Sonntagabend 1:7 verloren, kurz darauf sagte er in die Stille des Raums: "Eigentlich würde ich jetzt schon gern in meinem Auto sitzen." München, der Tabellenführer in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) war nach dem 5:1 im Herbst auch zum zweiten Mal im Olympia-Eisstadion viel zu stark für die Niederbayern. Das war die eine Straubinger Nachricht vom Wochenende, die andere: Am Freitag zuvor waren die neuntplatzierten Tigers viel zu stark für den Tabellenzweiten Nürnberg (8:4). "Das war der Beweis, dass wir auch als kleiner Verein in dieser Liga wirklich alle Teams schlagen können", sagte Mitchell. Und so hellte sich sein Gesicht auch schnell wieder auf im Presseraum. Besonders, als sein Münchner Kollege Don Jackson hervorhob: "Wir haben heute gegen die heißeste Mannschaft in der Liga gespielt." Mitchell lächelte selbstredend. Der Trainer, der am 2. Juni 1967 geboren ist, und so im Sternzeichen Zwilling, trainiert nun ein Team mit zwei Gesichtern. Denn einerseits dürften die Niederbayern glücklich sein, weil sie auf dem vor der Saison angestrebten Playoff-Platz liegen, andererseits ist ihnen dieser Platz acht Spiele vor dem Ende noch lange nicht sicher. Während die von Jackson gelobten "heißen" Tigers in der Tat mit einer guten Serie in das Jahr 2017 starteten und in den ersten sieben Spielen punkteten, verloren sie im Dezember davor sieben ihrer elf Partien.