Eishockey:Nächstes Team in Quarantäne

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So nah dürfen sie sich erst mal nicht kommen: Die Düsseldorfer Profis freuten sich noch am Dienstag über den 6:1-Sieg in Köln. (Foto: Andreas Gora via www.imago-images.de/Andreas Gora/Imago)

Nach dem EHC München muss auch die Düsseldorfer EG aufgrund positiver Corona-Tests pausieren. In der Zentrale der Deutschen Eishockey Liga zeigt man sich beunruhigt - und hofft noch, dass es sich nur um Ausnahmefälle handelt.

Von Ulrich Hartmann, Düsseldorf

Die Euphorie war groß bei der Düsseldorfer EG nach dem überraschenden 6:1-Sieg im Rheinderby am Dienstagabend bei den Kölner Haien. Trotz übersichtlicher personeller Besetzung hatten die drei Düsseldorfer Reihen wie aus einem Guss gespielt und die favorisierten Kölner vor deren eigenem Publikum gedemütigt. An diesem Freitag gegen Straubing und am Sonntag in Nürnberg hätte sich die nun umso selbstbewusstere DEG als momentaner Tabellenfünfter mit weiteren guten Resultaten gern in der Spitzengruppe der Deutschen Eishockey-Liga festgesetzt. Doch am Mittwoch folgte die Ernüchterung beim Corona-Test - und am Donnerstag eine Entscheidung: Die nächsten beiden Spiele müssen ausfallen. Die komplette Düsseldorfer Mannschaft samt Trainer- und Betreuerstab muss in Quarantäne.

Bereits am Dienstag waren die beiden Verteidiger Luca Zitterbart und David Trinkberger erkrankt und konnten in Köln kurzfristig nicht mitspielen. Die DEG vermeldete diese beiden Erkrankungen allerdings nicht als Corona-Fälle und teilt auch jetzt nicht mit, ob es sich hier um positive oder negative Testungen gehandelt hat. Am Mittwoch unterzog sich die gesamte Mannschaft samt Trainern und Betreuern einem Test und erntete gleich mehrere positive Ergebnisse. Die genaue Zahl wurde vom Verein am Donnerstag allerdings nicht bekanntgegeben. Die Quarantäne und damit die Spielabsagen gegen Straubing und in Nürnberg seien in Abstimmung mit dem Düsseldorfer Gesundheitsamt getroffen worden.

Nach RB München mit drei Spielabsagen wegen 22 Corona-Fällen ist die DEG bereits der zweite Klub, der in der noch jungen Eishockey-Saison Partien verschieben muss. "Das ist natürlich eine unschöne Geschichte", sagte am Donnerstag der Liga-Geschäftsführer Gernot Tripcke. "Es ist klar, dass das für die Spielplan-Gestaltung eine Herausforderung darstellt, aber wir hoffen, dass es Ausnahmen bleiben."

Viel vorwerfen mögen sich die Düsseldorfer nicht. Laut Verein sind mehr als 90 Prozent ihrer Belegschaft geimpft. Die Enttäuschung über die vielen Positiv-Fälle ist groß. Gerade jetzt. "Das ist richtig schade", sagt der Sportliche Leiter Nikolaus Mondt, "wir hätten den Schwung aus dem Derbysieg gerne direkt mitgenommen." Neue Termine für die Spiele gegen Straubing und in Nürnberg gibt es noch nicht. Nächstes reguläre Spiel der DEG ist am kommenden Freitag (29. Oktober) in Iserlohn. Zwei Tage später, am 31. Oktober, empfängt man mit RB München den anderen großen Corona-Problemfall der Liga.

Tripcke beabsichtigt, Kontakt zu den Profiligen anderer Mannschaftssportarten zu suchen

In der Ligazentrale in Neuss bei Düsseldorf sind spätestens mit der DEG-Mitteilung am Donnerstag alle Alarmlichter angegangen. "Wir besprechen sowohl intern mit unseren Beratern als auch mit den 15 Klubs schnellstmöglich alle Optionen", teilte die Liga mit. "Dass nun auch durchgeimpfte Spieler, teilweise sogar trotz negativer Tests, von Gesundheitsämtern in Quarantäne geschickt wurden, ist eine neue Situation." Tripcke beabsichtigt auch, Kontakt zu den Profiligen anderer Mannschaftssportarten zu suchen, um über eine möglicherweise gemeinsame Strategie zu beraten.

Beim jüngsten DEG-Gegner vom vergangenen Dienstag, den Kölner Haien, hält sich die Aufregung in Grenzen. "Wir haben ohnehin ein enges Testprotokoll und stehen ständig in engem Austausch mit der Liga", sagt der Geschäftsführer Philipp Walter. Am Donnerstag wurde vor dem Spiel-Wochenende turnusgemäß eine PCR-Testreihe durchgeführt. An diesem Freitag gastieren die Kölner beim ERC Ingolstadt, am Sonntag haben sie spielfrei und nächsten Donnerstag spielen sie in Ingolstadt. In der Eishockey-Liga sind nun endgültig alle Beteiligten gewarnt. Nicht nur die Spiele, auch die nächsten Testergebnisse werden mit Spannung erwartet.

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