Eishockey:Krupp soll die Haie retten

Uwe Krupp

Soll die Wende einleiten in Köln: Uwe Krupp.

(Foto: Daniel Karmann/dpa)

Nach 17 Niederlagen in Serie wechselt Köln den Trainer. Die erste Mission für Uwe Krupp: einen blamablen Liga-Rekord verhindern.

Von Ulrich Hartmann, Köln

Das bislang letzte Spiel von Uwe Krupp als Trainer der Kölner Haie war am 29. April 2014. Krupp und die Haie verloren damals 0:2 gegen den ERC Ingolstadt, es war das ultimative siebte Finalspiel um die Meisterschaft in der Deutschen Eishockey-Liga. Ingolstadt feierte überraschend den Titel, die Haie waren nach der zweiten verlorenen Finalserie binnen eines Jahres untröstlich und Krupp wurde nach drei Jahren im Amt entlassen. Er war anschließend vier Jahre Trainer bei den Berliner Eisbären und zwei Jahre bei Sparta Prag. Jetzt kehrt Krupp zurück in die Domstadt.

Wenn er an diesem Dienstag zum ersten Mal seit Oktober 2014 wieder als Trainer der Haie hinter der Bande in der Kölner Arena steht, dann droht dem Klub allerdings ein blamabler Liga-Rekord. Verlieren die Haie gegen Wolfsburg, dann stellen sie mit 18 Niederlagen nacheinander den Rekord der Schwenninger Wild Wings aus dem Frühjahr 2003 und der Wölfe Freiburg aus dem Winter 2003 ein. Krupp kehrt in Köln also nicht zurück zu einem Titelkandidaten, sondern zu einem Klub, der zum dritten Mal in seiner ruhmreichen Historie die Playoffs verpassen wird.

Der Manager und der Trainer, die diese Negativserie nebst den Spielern zu verantworten haben, sind bereits suspendiert: erst der Sportchef Mark Mahon vor drei Wochen, nun auch der Trainer Mike Stewart. Letztere Entscheidung kam ein bisschen überraschend, weil Rosenmontag war in Köln und es bis zuletzt geheißen hatte, dass die Haie trotz der missratenen Saison mit Stewart in die nächste Spielzeit gehen wollen. Nun aber kam es kurzfristig anders. Geschäftsführer Philipp Walter erklärte, er habe das Vertrauen in Stewart verloren, "und nachdem die Entscheidung für Uwe Krupp gefallen war, wollten wir Klarheit, auch als Signal an unsere Mannschaft und unsere Fans; deshalb übernimmt er den Cheftrainer-Posten direkt und nicht erst nach dem Saisonende."

Der gebürtige Kölner Krupp, 54, gewann 1996 mit Colorado Avalanche als erster deutscher Spieler den Stanley Cup in der NHL und war bis 2011 sechs Jahre Bundestrainer. Bei der Heim-WM 2010 führte er das deutsche Team ins Halbfinale. Als Trainer ist ihm ein Titel bislang verwehrt geblieben. Nach den beiden Final-Niederlagen mit Köln verlor er auch mit Berlin die Finalserie 2018 gegen München. Krupp erhält einen Vertrag bis April 2022. Er sagt: "Kurzfristig geht es darum, die Saison so gut wie möglich abzuschließen, darüber hinaus will ich mithelfen, dass wir sportlich wieder erfolgreich werden."

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