Süddeutsche Zeitung

Eishockey in der NHL:Sturm auf Stanley-Cup-Kurs

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Es waren knapp acht Minuten gespielt in Denver, Colorado, da erkämpfte Nico Sturm hinter dem eigenen Tor die Scheibe und bediente seinen Teamkollegen. Der 27-Jährige brachte damit die Avalanche - die Lawine - mal wieder ins Rollen: Wenige Sekunden und einen mustergültigen Angriff später stand es 2:0, Sturm feierte mit dem Torschützen Josh Manson und 20 000 ausgelassenen Fans in der Ball Arena. Der Augsburger Sturm ist Teil einer beängstigend guten Eishockeymannschaft: 7:0 (3:0, 2:0, 2:0) fertigte die Colorado Avalanche im zweiten Finalspiel der nordamerikanischen Profiliga NHL Gegner Tampa Bay Lightning ab, immerhin den Stanley-Cup-Sieger der vergangenen beiden Jahre.

Für Colorado war es der siebte Play-off-Erfolg nacheinander - im Halbfinale waren bereits Leon Draisaitl und die Edmonton Oilers in der Serie mit 0:4 unter die Räder gekommen. Zudem bedeutete das 7:0 den höchsten Zu-Null-Erfolg in den Endspielen seit 1991. "Das war die beste Mannschaftsleistung, die ich in meinem Leben gesehen habe", schwärmte der TV-Analyst und sechsmalige Stanley-Cup-Gewinner Mark Messier. In der Nacht auf Dienstag (2 Uhr MESZ/Sky) hat Colorado in Tampa nun die Chance, in der Best-of-seven-Serie bereits eine Vorentscheidung zu treffen. Sturm, der erst vor drei Monaten von den Minnesota Wild nach Colorado gewechselt war, wäre nach Uwe Krupp (1996, 2002), Dennis Seidenberg (2011), Tom Kühnhackl (2016, 2017) und Philipp Grubauer (2018) der fünfte Deutsche, der sich den Traum vom Stanley Cup erfüllt.

Auch Marco Sturm, 43, nicht verwandt, nicht verschwägert, verändert sich beruflich. Nach vier Jahren als Assistent bei den Los Angeles Kings wird der ehemalige Bundestrainer zur neuen Saison Chefcoach bei deren Farmteam Ontario Reign in der AHL, wie die Kings meldeten.

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SZ vom 20.06.2022 / sid, SZ
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