Der neue deutsche Eishockey-Meister heißt so wie der alte: Eisbären Berlin. Die Mannschaft von Cheftrainer Serge Aubin gewann am Mittwochabend das vierte Finalspiel der Deutschen Eishockey Liga (DEL) beim EHC Red Bull München mit 5:0 und kürte sich so wie schon in der vergangenen Saison zum Meister.
Mit drei Finalsiegen hintereinander entschied der DEL-Rekordmeister die Endspielserie mit 3:1 für sich und sicherte sich so die neunte DEL-Meisterschaft seiner Klubgeschichte. Die Tore für die Berliner erzielten Matt White (Dreierpack), Frans Nielsen und Leo Pföderl.

Der lange Zeit auffälligste Berliner war aber Mathias Niederberger, der die Münchner reihenweise zur Verzweiflung brachte - speziell im Mitteldrittel. Alleine zwischen der 21. und 23. Minute entschärfte der 29-jährige Keeper vier Top-Möglichkeiten von Frederik Tiffels, Zach Redmond und Austin Ortega. "Wir beißen uns gerade an einem Mann die Zähne aus", sagte Münchens Angreifer Maximilian Kastner vor der letzten Drittelpause, in die die Hausherren mit einem 0:4-Rückstand gingen, da die Chancenverwertung der Eisbären genau umgekehrt war.
Ein Doppelschlag zu Beginn des zweiten Drittels sorgt für die Entscheidung
Nielsen vollendete nach Niederbergers Paraden eine schöne Vorarbeit von White zum 2:0 (25.), 51 Sekunden später überwand Pföderl Münchens Torhüter Henrik Haukeland zum 3:0. Der Doppelschlag zeigte bei den Münchnern Wirkung, und als Nationalspieler Yasin Ehliz auf die Strafbank musste, fälschte White zum 4:0 ab (37.). White hatte die Berliner schon per Konter mit 1:0 in Führung gebracht (9.), und er markierte auch das 5:0.
Der prall gefüllte Berliner Gästeblock, der Niederberger mehrfach mit Sprechchören feierte, geriet dadurch schon im Mitteldrittel in Feierlaune. Für eine Aufholjagd wie in Finalspiel eins, als sie aus einem 0:3-Rückstand einen 4:3-Sieg gemacht hatten, waren die Münchner am Ende einer strapaziösen Endphase diesmal zu müde.
Die Berliner krönten durch den Playoff-Erfolg eine beeindruckende Saison, denn sie hatten schon die Hauptrunde souverän auf Platz eins abgeschlossen. Ihr Finalerfolg vor den Augen von Bayerns Meistertrainer Julian Nagelsmann war umso beeindruckender, da sie am Mittwoch ihr fünftes Spiel innerhalb von nur sieben Tagen bestritten. Trainer Aubin hatte deshalb schon vor dem letzten Finalspiel das "große Herz" seines Teams hervorgehoben. Gegen dieses kamen die vom langjährigen Eisbären-Coach Don Jackson trainierten Münchner nicht an.