FC Bayern in der Einzelkritik
Manuel Neuer
Thomas Müller schießt erst ein Tor und wird dann zum Jäger der langen Bälle, Jérôme Boateng prügelt Diagonalbälle auf einen gewissen Horst Seehofer - und Arjen Robben trifft mit einem Pass. Die Bayern-Spieler beim 3:0 in Fürth in der Einzelkritik. Aus dem Stadion von Christoph Leischwitz Manuel Neuer: Schon erstaunlich, wie ruhig es um das einst brisanteste Transferobjekt der Bundesliga geworden ist. Der erste Spieltag reihte sich nahtlos ein, wären da nicht die Fürther Fans hinter seinem Tor gewesen, die "Schalke 04" sangen - was die Bayern-Fans überraschenderweise mit "Gute Freunde kann niemand trennen" konterten. Stand ansonsten eigentlich nur im Mittelpunkt, wenn er vor dem Strafraum per Kopf klärte.
FC Bayern in der Einzelkritik
Philipp Lahm
Philipp Lahm: Ist ja am 15. August Papa geworden, und als sich nach einer halben Stunde im Angriffsspiel immer noch nichts tat, da sah er offenbar eine Möglichkeit, seinem Sohn ein Tor zu schenken und war immer weiter vorne zu sehen. Spielte fleißig, konzentriert und wirkte so, als ob man mit ihm eine Meisterschaft gewinnen könnte.
FC Bayern in der Einzelkritik
Jérôme Boateng
Jérôme Boateng: Die Bayern sind auf der Außenverteidigerposition verletzungsbedingt dünn besetzt - völlig logisch also, dass auch Boateng in der Innenverteidigung spielte. Konnte sich kaum auszeichnen, weil Fürths Angriff zu harmlos blieb. Hätte sich aber gerade deshalb für das Spiel nach vorne mehr einfallen lassen können als Diagonalbälle auf Horst Seehofer zu spielen, der auf der Haupttribüne saß.
FC Bayern in der Einzelkritik
Dante
Dante: Wollte gleich erstmal klarstellen, dass er nicht mehr Grün trägt, grätsche zunächst alle Spieler mit grünem Trikot ab, mitunter auch den grünen Rasen. Hätte in der 43. Minute dann beinahe auch noch Torwart Grün überwunden, darf sich aber dank seines Kopfballs nach der Ecke über einen Quasi-Assist freuen. Wurde später wegen seiner Rangeleien mit Stürmer Djiby Fall ausgepfiffen.
FC Bayern in der Einzelkritik
Holger Badstuber
Holger Badstuber: Der übrig gebliebene Außenverteidiger lieferte sich spannende Laufduelle mit Felix Klaus, nur eines hätte er beinahe verloren. Legte sich ansonsten weder mit eigenen noch mit Gegenspielern an, ließ Gegenspieler Felix Klaus und auch sonst niemanden vorbei.
FC Bayern in der Einzelkritik
Toni Kroos
Toni Kroos: Spielte vor der Abwehr so, als ob Javi Martinez schon da wäre. Schien überrascht vom aggressiv spielenden Aufsteiger und verlor mehrmals den Ball, fand aber später besser ins Spiel. Muss sich trotzdem anstrengen, wenn er weiter mitmachen will.
FC Bayern in der Einzelkritik
Luiz Gustavo
Luiz Gustavo: Anfang August hieß es noch, Gustavo solle links verteidigen, so lange kein anderer da ist - nun spielte er wieder vor der Abwehr, weil sonst keiner da ist. Spielte dann streckenweise so, als ob er den Atem von Javi Martinez im Nacken hätte - Kreatives war kaum zu sehen. Bügelte aber denfsiv die eine oder andere Fürther Angriffsaktion aus.
FC Bayern in der Einzelkritik
Thomas Müller
Thomas Müller: Unter der Woche wurde Thomas Müllers individueller Markenwert ermittelt: 24,9 Millionen Euro. Sein Unterhaltungswert belief sich zu Beginn auf Null, weil er in dem lustigen Versteckspiel mit Shaqiri und Robben nicht einmal von den eigenen Mitspielern gefunden wurde. Stand dann aber richtig, als er in der 43. Minute nach einem Eckball zur Führung abstaubte. War ansonsten der Jäger der langen Bälle und landete immer deshalb immer wieder in der Werbebande hinter der Torlinie.
FC Bayern in der Einzelkritik
Xherdan Shaqiri
Xherdan Shaqiri: Wirbelte links recht, in der Mitte, überall, machte zunächst aber nur wenig Wind. Nahm in der zweiten Halbzeit aber die komplette Fürther Abwehr mit einem Pass auseinander, als er das 0:2 einleitete. Wirbelte weiter, ehe er für Schweinsteiger rausgepustet wurde. Hat gezeigt, dass weiter mit ihm zu rechnen ist.
FC Bayern in der Einzelkritik
Arjen Robben
Arjen Robben: Wechselte mit Shaqiri und Müller immer wieder die Positionen, und versuchte sowohl rechts, links wie auch in der Mitte immer wieder seinen berüchtigten Trick, nämlich, nach innen zu ziehen. Ging aus rein physikalischen Gründen oft schief. Zog vor dem 0:2 allerdings herrlich nach innen und legte mit seinem Schuss das Tor auf, beim dritten Treffer wollte er flanken und traf ins Tor. So geht das manchmal.
FC Bayern in der Einzelkritik
Mario Mandzukic
Mario Mandzukic: Könnte der neue Super-Mario werden, denn er spielt bislang genauso wie Mario Gomez an seinen guten Tagen: Er steht einfach genau richtig. Nach einem eher schüchternen Fallrückzieher hielt er in der 60. Spielminute einfach den Kopf hin. Hat nach eigenem Bekunden in seiner Jugendzeit in Ditzingen gerne "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" angesehen. Könnte nun Mario Gomez empfehlen, sich alle Folgen anzusehen, bis er wieder mal drankommt.
FC Bayern in der Einzelkritik
Einwechselspieler
Bastian Schweinsteiger: Der Dauerpatient der vergangenen Rückrunde kam rein und spielte gleich ein paar solide Pässe, einige auf Torwart Neuer, einige aber auch auf Robben. Zeigte viel Übersicht. Lupfte vor dem Schlusspfiff dann noch einen Ball über das Tor. Claudio Pizarro: Hatte nach seiner Einwechslung in der 81. Minute einen guten Schuss, der knapp vorbei ging. Nutzte seinen Kurzeinsatz um zu zeigen, dass er nicht rot-grün-blind ist, sondern jetzt ganz klar wieder ein Roter. Anatolij Timotschtschuk: Wurde eingewechselt, darf das als Anerkennung werten. Sollte Martinez kommen, droht ihm, dass er nicht einmal mehr diese Ehre bekommt.