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Sven Ulreich
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Es ist das erste Pflichtspiel der Saison und im Tor des FC Bayern steht: Sven Ulreich. Pepe Reina hatte in der vergangenen Saison vergeblich auf einen Einsatz im Pokal gewartet. Hat Ulreich womöglich Super-Super-Super-Torhüter Manuel Neuer als Stammspieler verdrängt? Natürlich nicht. Aber vielleicht wird der Weltmeister mit zunehmendem Alter großzügiger. Ulreich ist ja auch kein Anfänger im Tor, spielte 17-mal beim VfB im DFB-Pokal, und deshalb ist er in Karlsruhe ziemlich unbeliebt. Beim Gegentor chancenlos, sah aber unglücklich aus, weil er den Schuss durch die Beine ließ. Ansonsten durfte er sich sonnen, viel trinken und in der Schlussphase noch das 3:2 verhindern. Darf im Pokal bestimmt wieder auflaufen, falls Neuer nichts dagegen hat.
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Rafinha
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Steht nicht in Verdacht wie ein rechter Verteidiger eines Oberligisten zu spielen. Bayern-Sportvorstand Matthias Sammer hatte ja vor der Partie gegen Nöttingen mal wieder den Mahner gegeben und davor gewarnt, dass sich seine Spieler nicht auf das Niveau des Gegners herunterziehen lassen dürften. Die Gefahr besteht bei Rafinha nicht, er will ja irgendwann mal in der deutschen Nationalmannschaft hinten rechts verteidigen und erledigte daher seine Aufgabe pflichtbewusst.
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Jérôme Boateng
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Hätte während der Partie gegen Nöttingen auch die dicken Kopfhörer seines neuen Managers Jay Z aufsetzen und seinem Lieblingsinterpreten lauschen können, er hätte trotzdem keinen Zweikampf verloren. War in der Dreierkette die Autorität und langweilte sich in der Sonne bei Ulreich so, dass er häufiger nach vorne marschierte, leitete so den Treffer von Lewandowski ein. Wurde in der zweiten Hälfte während der zweiten Trinkpause am Knie behandelt. War aber nichts Ernsthaftes.
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David Alaba
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Kann sein Niveau gar nicht an einen Fünftligisten anpassen, weil er ein außergewöhnlicher Kicker ist, der alles kann. Er ist ein Spieler ohne Schwächen. Eigentlich. Gegen Nöttingen verhinderte er vor dem Gegentor die Flanke nicht, vielleicht wollte der Österreicher seinem Gegenspieler Michael Schürg nur 15 Minuten Ruhm gönnen. Ansonsten fehlerlos, als Mitglied der Dreierkette. Durfte in der letzten Viertelstunde wieder im Mittelfeld spielen, auf seiner Lieblingsposition.
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Joshua Kimmich
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Neuer Lieblingsspieler von Pep Guardiola, der Bayern-Trainer hatte sich fürchterlich aufgeregt, als Nigel de Jong Joshua Kimmich beim eigenen Vorbereitungsturnier vor ein paar Tagen übel von den Beinen holte. Kimmich verkörpert all das, was Guardiola so sehr liebt. Er ist ein wendiger, technisch hoch veranlagter, passsicherer Mittelfeldspieler. Der Zugang spielt so routiniert, als würde er schon ewig in der Bundesliga auflaufen. Dabei wartet der 20-Jährige noch auf sein Debüt in der Beletage. Er hat bislang nur in der zweiten Liga bei Leipzig gespielt.
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Arturo Vidal
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Sein Monatsgehalt wird wohl den Saisonetat des FC Nöttingen übertreffen. Doch er spielt nicht wegen des Geldes, er sammelt für sein Leben gerne Fouls wie Groundhopper Stadionpunkte. Nur Sekunden nachdem er den Elfmeter zum 1:0 verwandelt hatte, bekam er die gelbe Karte, weil er Mario Bilger so rüde umgrätschte, dass dieser sich bestimmt sein Leben lang an diesen Tritt erinnern wird. Zumindest kann nicht jeder Freizeitkicker später von sich behaupten, ein Andenken von Vidal in Form einer Narbe abbekommen zu haben. In der Pause durfte der Chilene in der Kabine bleiben.
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Juan Bernat
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Spielt gegen jede Mannschaft so konzentriert und einsatzfreudig, als würde er im Halbfinale der Champions League gegen den FC Barcelona auflaufen. Seine Qualität ist dabei meistens erst auf den zweiten Blick zu erkennen, er läuft die Räume zu, er spielt einfache Pässe, gewinnt jeden Zweikampf, viele Zuschauer denken, das würden sie auch können. Können sie aber nicht. Nicht einmal Fünftligakicker.
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Philipp Lahm
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Soll ja in dieser Saison vornehmlich hinten rechts verteidigen. Gegen Nöttingen durfte er über die rechte Seite stürmen. Schüttelte aber meistens den Kopf, weil die langen Pässe auf ihn nicht ankamen und er deshalb in der Hitze von Karlsruhe umsonst gelaufen war. Lahm ist ja mit 31 Jahren nicht mehr der Jüngste. Vermutlich durfte er deshalb von der 55. Minute an bereits seinen Feierabend genießen, im Schatten. Wird für die wichtigen Spiele in der Champions League geschont.
(Archivbild)
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Douglas Costa
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Würde auch nach fünf Caipirinhas nicht auf das Leistungsniveau eines Fünfligakickers abfallen. Costa ist so schnell, trickreich und wendig, dass ihn auch zehn Nöttinger nicht stoppen konnten. Glaubt seit seiner Ankunft in Deutschland, dass es hierzulande heißer und trockener ist als in seiner Heimat Brasilien. Seine Anspiele von der linken Seite fanden aber diesmal keinen Abnehmer in der Mitte.
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Mario Götze
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Geht er, bleibt er? In den vergangenen Tagen ist viel über Mario Götzes Zukunft beim FC Bayern spekuliert worden. Man vergisst bei dem ganzen Hickhack leicht, welch großartiger Fußballer er ist. Besonders beim 2:1 zeigte er das auf verblüffende Art und Weise, mit rechts nahm er den Ball an, legte ihn blitzschnell auf links, um ihn im Fallen flach einzuschieben. Gelang in der zweiten Hälfte auch der erste Torschuss der Münchner - in der 64. Minute, was nicht gegen ihn sprach.
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Robert Lewandowski
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Könnte man um halb drei am Morgen wecken und er würde noch immer das Tor treffen, wohl auch mit verbundenen Augen hätte er gegen Nöttingen das 3:1 gemacht, ansonsten perfektionierte er die Rolle des Unsichtbaren. Ein Tor hatte er ja erzielt. Das reichte ihm, bei größerem Engagement hätte er noch einen weiteren Treffer markieren können, doch er verzichtete eine Viertelstunde vor dem Schluss darauf ein Zuspiel von Costa ins Tor zu grätschen.
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Pierre Emile Højbjerg
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Kam für Vidal ins Spiel. Passte sich im offensiven Mittelfeld mit Eifer und einigen schönen Pässen nicht dem Niveau eines Fünftligisten an, aber zumindest dem seiner Mitspieler, die den Bewegungsdrang eines Professors beim Abendspaziergang erkennen ließen.
(Archivbild)
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Arjen Robben
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Pausierte zuletzt wegen muskulärer Beschwerden, könnte wohl auch mit einem Muskelfaserriss im Oberschenkel noch schneller rennen als jeder Kicker eines Fünftligisten. Durfte für Lahm auf der rechten Seite ran. Spielt gegen jede Mannschaft so konzentriert und einsatzfreudig, als würde er im Halbfinale der Champions League gegen den FC Barcelona auflaufen. Doch gegen Nöttingen half es auch nichts, als er gegen Ende der Partie in die Mitte rückte.
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Dante
Quelle: Bongarts/Getty Images
Durfte noch ein paar Minuten für Kimmich in der Dreierkette spielen und zeigen, dass er den Verein in der Sommerpause tatsächlich nicht verlassen hat.
(Archivbild)