Eintracht Frankfurt:Kritik an Sportgericht

Nach den Ausschreitungen beim Pokalspiel in Magdeburg wird der Klub bestraft. Ein falsches Zeichen, findet der Klub. Ein Eintracht-Fan hatte zur Aufklärung beigetragen.

Frankfurts Vorstandsmitglied Axel Hellmann hat das DFB-Sportgericht kritisiert. Hintergrund ist, dass die Strafe gegen den Klub nach den Ausschreitungen beim Pokalspiel in Magdeburg nicht reduziert wurde, obwohl der Verein einen Täter überführen konnte. "Klar ist doch, dass der Fan, der uns das Videomaterial zur Verfügung gestellt hat, das zur Ergreifung des Täters geführt hat, sich das in Zukunft eher zweimal überlegen wird, ob er noch mal so handelt, wenn wir als Verein nichts davon haben, sondern trotzdem hart bestraft werden", sagte Hellmann der Frankfurter Rundschau. Eine Abmilderung der Strafe hätte laut Hellmann den Fans deutlich gemacht: "Wir können einen Beitrag leisten, dass Täter sanktioniert und isoliert werden."

Die Eintracht war nach den Vorfällen bei der Erstrundenpartie im DFB-Pokal in Magdeburg im August zu einem Zuschauer-Teilausschluss für das Liga-Spiel gegen den FC Bayern sowie die Zweitrunden-Partie gegen den FC Ingolstadt verurteilt worden. "Insgesamt wird uns das Ganze etwa 150 000 Euro gekostet haben", sagte Hellmann. Frankfurter Fans hatten in Magdeburg zwei Raketen in einen benachbarten Zuschauerblock geschossen. Der Eintracht-Vorstand sieht zudem die Auflage, für Auswärtsspiele ein personalisiertes Ticket-System zu installieren, kritisch. Hellmann sagte: "Die Personalisierung von Auswärtskarten wird - nicht nur nach unserer Einschätzung - völlig wirkungslos bleiben." Denn sie werde gerade nicht diejenigen treffen, auf deren Verhalten man Einfluss nehmen will.

© SZ vom 10.11.2016 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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