Süddeutsche Zeitung

Europa League:Paciência schießt die Frankfurter in Antwerpen zum Sieg

Ein Elfmeter in der Nachspielzeit sichert der Eintracht wichtige Punkte. Leverkusen schlägt Celtic deutlich mit 4:0.

Joker Gonçalo Paciência hat Eintracht Frankfurt mit einem Fast-Last-Minute-Tor im neunten Pflichtspiel den ersehnten ersten Saisonsieg beschert und den Fußball-Bundesligisten vor einer handfesten Ergebniskrise bewahrt. Der Portugiese traf im zweiten Gruppenspiel der Europa League in der Nachspielzeit per Foulelfmeter zum 1:0 (0:0) bei Royal Antwerpen.

Dank des Erfolgs in einer hitzigen Partie vor etwa 13 000 Zuschauern, von denen einige nach dem Frankfurter Treffer auf den Platz stürmen wollten, haben die Hessen nach zwei Spielen vier Punkte auf dem Konto und sich damit eine gute Ausgangsposition im Rennen um den Einzug in die K.o.-Phase verschafft.

Die Rauchschwaden der Bengalos aus den Reihen der Royal-Fans waren noch nicht ganz verraucht, da leistete die Eintracht ihren ersten Beitrag zum "heißen Tanz", den Glasner vorher prophezeit hatte. Allerdings hätte seine Mannschaft die Gemüter erstmal abkühlen können, wenn sich nach einem 20-Meter-Freistoß durch Martin Hinteregger, pariert von Antwerpens Keeper Jean Butez, Sam Lammers etwas geschickter angestellt hätte.Nach einer Direkthereingabe durch Timothy Chandler von rechts nahm Lammers den Ball gut an, beim Schussversuch aber trat der von Atalanta Bergamo ausgeliehene Niederländer wenige Meter vorm Tor am Ball vorbei. Da waren nicht mal acht Minuten gespielt.

In der 18. reihte sich auch noch Filip Kostic in die Reihe der Chancenvergeber ein, seinen Schuss allerdings auch aus eher spitzem Winkel parierte Butez. Gegenüber Kevin Trapp war bis dahin weniger gefordert. Antwerpens ersten Torschuss durch Viktor Fischer vor der Kostic-Chance parierte der Eintracht-Keeper problemlos.

Aus der stabilen Defensive gelangen den Frankfurtern zu wenige richtige Konter. Ajdin Hrustic, von dessen Aufstellung sich Glasner sich mehr Torgefahr aus dem offensiven Mittelfeld heraus versprochen hatte, konnte keine entscheidenden Pässe setzen. Auch per Standardsituation wollte der Ball nicht ins Tor der Belgier, die ihren Gruppenauftakt mit 1:2 gegen Olympiakos Piräus verloren hatten und noch mehr unter Druck standen als die Gäste nach deren 1:1 gegen Fenerbahce Istanbul.

Und auch die Fans offensichtlich, wenngleich es vor der Partie durch deutsche Hooligans in Antwerpen zu Ausschreitungen gekommen war. Kurz nach dem Wiederbeginn schlug ein Feuerwerkskörper direkt an den Beinen von Trapp auf dem Rasen ein, der Keeper ging zu Boden und wurde zunächst behandelt, er konnte aber weiterspielen und nach einer guten Stunden nach einem Kopfball von Dinis Almeida sein Können zeigen.

In der aufgeheizten und aufgeladenen Atmosphäre waren es nun erstmal die Gastgeber, auf ein Tor drängten und durch Mbwana Sattama (64.) die beste Chance hatten, während sich defensive Personalnot der Eintracht weiter verschärfte und auch noch Kapitän Hasebe angeschlagen vom Platz musste. Eine finale Schlussoffensive brachte den Gästen dann den so ersehnten ersten Saisonsieg, als der eingewechselte Jesper Lindström im Strafraum gefoult wurde.

Gute Chancen auch für Leverkusen

Auch Bayer Leverkusen hat in der Europa League die Tür zur K.o.-Runde weit aufgestoßen. Die Mannschaft von Trainer Gerardo Seoane siegte am zweiten Spieltag beim schottischen Spitzenklub Celtic Glasgow mit 4:0 (2:0). Durch den zweiten Sieg festigte die Werkself mit sechs Punkten die Tabellenführung in der Gruppe G.

Neuzugang Piero Hincapie (25.) mit seinem ersten Treffer im Bayer-Dress und Jungstar Florian Wirtz (35.) trafen in der ersten Halbzeit für die Leverkusener. Lucas Alario (58.) mit einem verwandelten Handelfmeter und Amine Adli (90.+4) sorgten für den Endstand. "Wir wollen in die K.o.-Runde einziehen und Donnerstag einen weiteren Schritt dahin machen. Wir sind gut vorbereitet", hatte Bayer-Sportdirektor Simon Rolfes vor dem Abflug am Mittwoch selbstbewusst gesagt.

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