Süddeutsche Zeitung

Eintracht Frankfurt:Drei Tore von Kamada

Im Hinspiel der ersten K.-o.-Runde der Europa League besiegt der Bundesligist den österreichischen Klub RB Salzburg 4:1. Trainer Adi Hütter warnt bereits vor Leichtsinn im Rückspiel in einer Woche.

Von Johannes Aumüller, Frankfurt

Die letzte Aktion, die war ein bisschen verpatzt. Daichi Kamada trabte zur Seitenauslinie für die Auswechslung, das ist bekanntlich der Moment, in dem sich die Spieler noch einmal feiern lassen können. Erst recht, wenn sie eine solch überzeugende Partie absolviert haben wie der Japaner. Doch als Frankfurts Offensivspieler die Seitenauslinie überquerte, ließ der Stadionsprecher nicht Kamada feierlich verabschieden, sondern Filip Kostic, weil es zunächst so ausgesehen hatte, als würde der Serbe vom Feld gehen.

Aber sonst lief für Kamada an diesem Abend alles bestens. Gleich drei Treffer erzielte der Japaner und hatte damit großen Anteil am ebenso überraschenden wie verdienten 4:1 (2:0) der Eintracht gegen Salzburg im Hinspiel der Europa-League-Zwischenrunde. "Jetzt muss ich nur noch in der Bundesliga treffen", sagte Kamada nach dem Spiel ob seiner Bilanz von sechs Europapokal-, aber null Liga-Treffern.

Frankfurt erlebte mal wieder einen dieser europäischen Abende, wie es sie im Vorjahr so oft gab, als es die SGE bis ins Halbfinale der Europa League schafften. Die Frankfurter waren von Beginn an stärker, die erste Chance vergab Andre Silva. Doch dann kam in der zwölften Minute Kamada bei seinem ersten Startelf-Einsatz nach der Winterpause frei zum Abschluss - 1:0.

Die Frankfurter begnügten sich damit nicht. Silva kam zum Kopfball, Toure zum Drehschuss, Kostic zu einem Versuch, der knapp am langen Pfosten vorbeiging. Gefährliche Salzburger Momente hingegen gab es nur selten, wie zum Beispiel in der 27. Minute, als Kevin Trapp einen ungewöhnlich fliegenden Kopfball Enock Mwepus noch übers Tor lenkte. Kurz vor der Pause war Kamada dann ein zweites Mal zur Stelle: Djibril Sow bediente ihn mit einem schönen Steilpass, Kamada lief zwei Salzburgern davon, trickste noch einen weiteren aus und hob den Ball ins Netz.

Dass es Salzburg zur Pause mit einem Doppelwechsel versuchte, half auch nichts. Denn in Minute 53 flankte Frankfurts Linksverteidiger Evan N'Dicka in die Mitte, und Kamada köpfelte zum 3:0 ein. Drei Minuten später zeigte Kostic, dass an diesem Abend nicht nur der Japaner die Fähigkeit zum Toreschießen besaß. Mit links schoss er zum 4:0 ein, und in den Minuten danach hatten Sebastian Rode und insbesondere Goncalo Paciencia sogar noch große Chancen zum 5:0. Stattdessen erzielte der Koreaner Hee-Chan Hwang per Foulelfmeter das 1:4 (85.). Aber das hinderte Frankfurts Trainer Adi Hütter auch nicht daran, einerseits von der "besten Saisonleistung" zu sprechen - und andererseits davor zu warnen, das Rückspiel leichtsinnig anzugehen.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4807917
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 21.02.2020
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.