Eigentor gegen Leverkusen:Höwedes: "Ich konnte nicht richtig sehen"

Bayer Leverkusen - Lokomotive Moskau

Moskaus deutscher Abwehrspieler Benedikt Höwedes ärgert sich noch im Fallen über sein Eigentor zum 1:1.

(Foto: dpa)

Der Ex-Weltmeister von Lok Moskau erklärt sein Eigentor in der Champions League. Der frühere Nürnberger Coach Schommers hat einen neuen Job. Iran will Frauen in Fußballstadien lassen.

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Fußball, Champions League: Rio-Weltmeister Benedikt Höwedes hat sein dickes Pflaster über dem Auge aufgrund einer Platzwunde als Grund für sein Eigentor am Mittwochabend beim 2:1-Erfolg seines Klubs Lokomotive Moskau in der Champions League bei Bayer Leverkusen (25.) angegeben. "Ich konnte nicht richtig sehen", sagte der Innenverteidiger der Moskowiter mit Blick auf das zwischenzeitliche 1:1, als er eine Hereingabe von Charles Aranguiz ins eigene Tor beförderte. Der Ex-Schalker weiter: "Es ist eine blöde Ausrede. Aber es ist ein Fünkchen, wo man ein bisschen unaufmerksam ist und nicht den richtigen Blick für die Situation hat. Ich habe es dann in der zweiten Halbzeit abgerissen. Es war mir wichtiger, gut zu spielen, als noch ein zweites Eigentor zu machen." Durch den unverhofften Sieg in der BayArena hat Lokomotive Moskau gute Chancen, auch im neuen Jahr noch international zu spielen.

1. FC Kaiserslautern, Trainer: Boris Schommers ist neuer Trainer des FCK. Der 40-Jährige, der in der vergangenen Saison als Interimscoach den Bundesliga-Abstieg des 1. FC Nürnberg nicht verhindern konnte, wird beim Drittligisten Nachfolger des am Montag entlassenen Sascha Hildmann. Schommers leitete bereits am Donnerstag gemeinsam mit seinem neuen Assistenten Kevin McKenna das Training. Am Samstag sitzt Schommers beim Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg (14.00 Uhr) erstmals auf der Bank. Der FCK hatte am Samstag 1:6 (1:3) beim SV Meppen verloren. Mit neun Punkten nach acht Spielen hinken die Roten Teufel, die mittelfristig die Bundesliga-Rückkehr anstreben, weit hinter ihren Erwartungen zurück.

Fußball, Iran: Iranische Frauen dürfen nach den Worten von Sportminister Massud Soltanifar künftig zumindest Fußball-Länderspiele besuchen. "Alle notwendigen Vorbereitungen sind getroffen, damit auch Frauen, vorerst jedoch nur für Länderspiele, in die Fußballstadien kommen können", sagte der Minister am Donnerstag. Im Asadi-Stadion in Teheran, wo Irans Nationalmannschaft ihre WM-Qualifikationsspiele austrägt, wurden für Frauen separate Eingänge, eine Extra-Tribüne und Damen-Toiletten eingerichtet. Außerdem sollen spezielle Polizei-Einheiten eingesetzt werden, damit die Frauen sicher in das und aus dem Stadion kommen, sagte Soltanifar laut dem Webportal des Sportministeriums. Im Iran ist Frauen der Besuch von Fußballspielen im Stadion seit vier Jahrzehnten untersagt. Obwohl Minister Soltanifar und sogar Präsident Hassan Ruhani gegen das Verbot sind, konnten sich beide bis jetzt nicht gegen den erzkonservativen Klerus durchsetzen. Minister Soltanifar hofft, dass mit dem Umbau des Asadi-Stadions und die separaten Einrichtungen auch der Klerus zumindest für die Länderspiele das Stadionverbot für Frauen aufhebt. FIFA-Präsident Gianni Infantino hatte dem iranischen Fußball-Verband eine Frist gesetzt, Frauen den Stadion-Besuch zu erlauben.

Judo, Sperre: Der Judo-Weltverband IJF hat im Fall des iranischen Weltmeisters Saeid Mollaei, der bei der WM in Tokio nach Druck von politischer Seite absichtlich verloren hatte, eine Schutzsperre gegen Irans Verband verhängt. Wie der Weltverband am Mittwoch mitteilte, habe der iranische Verband unter anderem gegen den IJF-Ethikcode und die olympische Charta verstoßen. Der Iran ist damit ab sofort von allen Wettbewerben ausgeschlossen.

Mollaei hatte berichtet, er sei in Tokio von seinem Verband mit Drohungen gegen ihn und seine Familie gezwungen worden, im Halbfinale absichtlich gegen den Belgier Matthias Casse zu verlieren, um in einem möglichen Finale nicht gegen den Israeli Sagi Muki antreten zu müssen. Auch im Kampf um Bronze bot er nach eigener Aussage kaum Gegenwehr. Der Iran und Israel sind politisch verfeindet.

Mollaei flüchtete laut Medienberichten nach Berlin, um in Deutschland Asyl zu beantragen. IJF-Präsident Marius Vizer gab dem Athleten Rückendeckung und stellte ihm in Aussicht, bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio im Flüchtlingsteam des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) antreten zu können. Die Entscheidung darüber liegt in den Händen des IOC und dessen Präsidenten Thomas Bach. Mollaei war das jüngste Opfer der Boykotthaltung zahlreicher islamischer Länder gegenüber Israel. In der Vergangenheit hatte es bereits unzählige Fälle gegeben. Bei der WM in Japan hatte zudem der Ägypter Mohamed Abdelaal nach seiner Niederlage im Halbfinale Sagi Muki aus Israel den Handschlag verweigert.

Volleyball, EM: Die deutschen Volleyballer haben vorzeitig das EM-Achtelfinale erreicht. Der Vize-Europameister von 2017 gewann am Mittwoch in Antwerpen gegen die Slowakei klar mit 3:0 (25:23, 30:28, 25:19). Im zweiten Satz wehrte die Mannschaft, die wie schon beim 3:0 gegen Österreich auf den geschonten Georg Grozer verzichtete, sogar fünf Satzbälle ab. Nach dem zweiten Sieg in Serie hat das Team von Nationaltrainer Andrea Giani in Gruppe B auf jeden Fall Platz drei sicher. Jeweils die ersten vier Teams der Vorrundengruppen erreichen das Achtelfinale. Mit jeweils 15 Punkten waren Christian Fromm und Simon Hirsch die besten deutsche Angreifer.

Leichtathletik, WM: Siebenkämpferin Carolin Schäfer hat ihren Start bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Doha/Katar abgesagt. Wie der Deutsche Leichtathletik-Verband am Mittwoch mitteilte, könne die WM-Zweite von der LG Eintracht Frankfurt wegen Kniebeschwerden nicht in den Medaillenkampf eingreifen. "Ich weiß, es ist die richtige Entscheidung, um meinem Körper die nötige Ruhe zu geben und mich mit voller Kraft auf die Olympischen Spiele vorzubereiten", sagte die 27-jährige Mehrkämpferin mit Blick auf Tokio 2020. Damit wird keine deutsche Siebenkämpferin in Doha sein.

Fußball, Frankreich: Im französischen Fußball wird mit Beginn der kommenden Saison der Liga-Pokal wieder abgeschafft. Das gab die französische Fußball-Liga (LFP) am Mittwoch bekannt. Mit dieser Entscheidung soll den Spielern mehr Zeit zur Regeneration gegeben werden. Der über den Liga-Pokal vergebene Startplatz zur Europa League wird nun über die Meisterschaft verteilt. Der Liga-Pokal, an dem die Teams der ersten und zweiten Division teilnehmen, wurde in Frankreich seit 1994 ausgespielt.

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