Nichts gegen den König. Der König ist dufte, das sagen alle in Marokko. Hält das Land zusammen, tut was für die Leute. Wenn er in seinem Oldtimer herumfährt, lässt er sogar das Fenster ein bisschen runter und winkt raus.
Auch seine Eskorte ist völlig okay. Erst die Motorräder, dann die schweren Limousinen, dann die Kasten- wägen, in denen vermutlich NSA-Agenten sitzen, am Ende dann wieder schwere Limousinen und schließlich ein Krankenwagen - so eine Eskorte kann man einem echten König schon gönnen. Und dass man für so eine Eskorte die ganze Stadt absperren muss, sodass leider niemand mehr zum Stadion fahren kann, außer dem König, ist auch nur folgerichtig.
FC Bayern nach Gewinn der Klub-WM:"Weltspitze muss Normalität werden"
Der FC Bayern hat alles gewonnen - wo soll die Entwicklung 2014 noch hinführen? Sportlich und wirtschaftlich steht der Verein so gut da wie nie, selbst die nächste Meisterschaft ist bereits in Sicht. Trotzdem plagt den Klub eine große Sorge.
Seine Untertanen haben es Mohammed, dem Sechsten jedenfalls nicht übel genommen, dass sie ihre Autos irgendwo in Marrakesch abstellen und die acht Kilometer raus zum Stadion zu Fuß gehen mussten. Als der König vorbeifuhr, standen sie still und salutierten. Dann rannten sie weiter.
Und damit zu Franck Ribéry. Ribéry, das zur Erinnerung, ist bei sich zu Hause selbst ein kleiner König, man nennt ihn "Seine Heiligkeit Europas Fußballer des Jahres 2013". Aber in der weiten Fußballwelt ist er nur ein Untertan im Reich von Sepp, dem Letzten.
Man muss sich Sepps Blatters Reich als lupenreine parlamentarische Monarchie vorstellen, was zum Beispiel bedeutet, dass der "Weltfußballer des Jahres" mittels Abstimmung ermittelt wird. Aber am Ende sorgt Sepp, der Letzte doch dafür, dass es diesmal Cristiano Ronaldo wird. Dafür ist man schließlich König. Aber auch Sepp tut natürlich was für seine Leute, "teile und herrsche" lautet seine Parole.
Internationale Pressestimmen zur Klub-WM:"Die Diktatur der Bayern"
Nach dem Sieg bei der Klub-WM stimmen Europas Zeitungen Lobeshymnen auf den FC Bayern und seinen Trainer Pep Guardiola an. In Spanien wird auch über Thiagos künftige Rolle in der Nationalmannschaft spekuliert.
Deshalb hat er jetzt dafür gesorgt, dass wer als bester Spieler der Klub-WM geehrt wurde? Genau, Ribéry! Und was gab es als Trophäe? Einen goldenen Ball! Genial! Das kann man nicht lernen, das muss man im Fifa-blauen Blut haben. Denn jetzt darf König Sepp, der Letzte natürlich erwarten, dass Ribéry am 13. Januar, wenn in Zürich der richtige "Goldene Ball" verliehen wird, Prinz Ronaldo salutiert. Ein bisschen Demut muss schließlich sein.
Zudem bekam Ribéry übrigens einen weißen Toyota, aber der hat ihm in Marrakesch nichts gebracht. Weil ja alle Straßen gesperrt waren.