Ehemaliger Radprofi:Armstrong beklagt "massiven" Geldverlust

Handout photo of Lance Armstrong speaking with Oprah Winfrey in Austin

Es sei "sehr hart" gewesen: Lance Armstrong bei einem Fernsehinterview im Januar dieses Jahres.

(Foto: Reuters)

Der frühere Radprofi Lance Armstrong betrauert nach seiner Verurteilung als Dopingsünder große Ansehens- und Vermögensverluste. Miroslav Klose droht für die Länderspiele gegen Italien und England auszufallen. Volkswagen-Boss Martin Winterkorn spricht sich für eine Vertragsverlängerung mit Wolfsburgs Fußballprofi Diego aus.

Radfahren, Lance Armstrong: Lance Armstrong will bei der Aufklärung der Doping-Vergangenheit im Radsport mit "100 Prozent Transparenz und Ehrlichkeit" mithelfen. Allerdings forderte der Texaner, dem im Zuge der Doping-Ermittlungen alle Toursiege von 1999 bis 2005 aberkannt worden waren, eine faire Behandlung. Einige Akteure, die in die Doping-Kultur involviert waren, hätten einen "Freifahrtschein" erhalten, andere eine "Todesstrafe", sagte Armstrong in einem Interview des englischen TV-Senders BBC.

Nach seiner Verurteilung als Dopingsünder und seinem Geständnis sei es "sehr hart" gewesen. "Ich habe einen hohen Preis in Bezug auf meine Stellung im Radsport, meinen Ruf und auch in finanzieller Hinsicht gezahlt, weil sich die Klagen weiter häufen", ergänzte Armstrong. Von seinem Vermögen, das einst 125 Millionen Dollar betragen haben soll, habe er "massiven Verlust" hinnehmen müssen, während andere durch diese Geschichte Profit geschlagen hätten. Armstrong betonte, dass er bei den angehenden Untersuchungen alles tun werde, "um das Kapitel zu schließen". Er habe nichts zu verlieren. In Bezug auf die Rolle des Radsport-Weltverbandes mit den umstrittenen Ex-Präsidenten Hein Verbruggen und Pat McQuaid habe es Dinge gegeben, die ein wenig "schattig" gewesen seien. Trotzdem seien die Offenbarungen vielleicht nicht so "pikant", wie die Leute vermuten.

Fußball, Deutsche Nationalmannschaft: Der deutsche Fußball-Nationalspieler Miroslav Klose hat sich Medienberichten zufolge die Schulter ausgerenkt und droht für die beiden anstehenden Länderspiele auszufallen. Der Stürmer von Lazio Rom war beim 1:1 gegen den FC Parma in der Serie A am Sonntag in der 84. Minute ausgewechselt worden. Der 35-Jährige sei zuvor auf die rechte Schulter gefallen und habe sich das Gelenk ausgerenkt, berichtete der "Corriere dello Sport" am Montag. Demzufolge droht Klose auch für die beiden Länderspiele mit der deutschen Nationalmannschaft gegen Italien am Freitag und vier Tage später gegen England auszufallen. Gewissheit über die Schwere der Verletzung müssten jedoch weitere Untersuchungen in Deutschland bringen. Die deutsche Nationalmannschaft trifft sich am Montag in München, um mit der Vorbereitung auf die beiden Freundschaftsspiele zu beginnen.

Fußball, VfL Wolfsburg: Volkswagen-Boss Martin Winterkorn hat sich für eine Verlängerung des auslaufenden Vertrages mit Starspieler Diego ausgesprochen - und den VfL-Sportdirektor Klaus Allofs damit unter Druck gesetzt. "Ich bin eindeutig jemand, der ungern einen guten Spieler gehen lässt, und Diego ist ein guter Spieler", wird der Konzernchef in Wolfsburger Zeitungen zitiert. "Die Mannschaft ist mit Diego eindeutig stärker, auch wenn sie diesmal auch ohne ihn gut gespielt hat", sagte Winterkorn zum 2:1-Sieg des niedersächsischen Fußball-Bundesligisten gegen Vize-Meister Borussia Dortmund. Allofs hatte zuvor mehrfach gesagt, dass es für eine Entscheidung zu früh sei. Der VfL-Manager hatte erklärt, dass die Zukunft des Brasilianers in erster Linie von einer Europapokal-Qualifikation abhänge. "Diese Entscheidung ist eine entscheidende Weichenstellung", sagte Allofs: "Auf der einen Seite, welche sportliche Entwicklung der VfL nimmt, aber auch welche finanzielle Verpflichtung der Verein eingeht." Der brasilianische Mittelfeldstar soll beim VfL nach übereinstimmenden Medienangaben rund acht Millionen Euro kassieren.

Eishockey, DEB: Die deutschen Eishockey-Cracks haben die angestrebte Titelverteidigung beim Deutschland Cup in München verpasst. Am Sonntag verlor das stark ersatzgeschwächte Team von Bundestrainer Pat Cortina das letzte und entscheidende Spiel gegen die USA mit 4:7 (2:1,2:4,0:2). Tore von Patrick Hager (1. Minute), Michael Wolf (4./22.) und Marcus Kink (26.) reichten vor 6000 Zuschauern im ausverkauften Olympia-Eisstadion nicht zum sechsten Turnersieg Deutschlands. Stattdessen machten Jeremy Dehner (11.), Grant Lewis (22.), Peter Mueller (24.), Chad Kolarik (35.), Pete MacArthur (39.), Steve Moses (44.) und Dan Sexston (55.) den dritten Cup-Gewinn für die USA nach 2003 und 2004 perfekt. Mit sieben Punkten sicherte sich der WM-Dritte vor der Schweiz (5), Deutschland (4) und der Slowakei (2) den Cup.

Basketball, NBA: Die Los Angeles Lakers um Nationalspieler Chris Kaman haben in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA die fünfte Saisonniederlage kassiert. Gegen die Minnesota Timberwolves unterlagen die Kalifornier 90:113 und belegen in der Western Conference nur den zwölften Platz. Kaman brachte es auf acht Punkte sowie fünf Rebounds. Der deutsche Rookie Elias Harris stand bei den Lakers zwar im Kader, kam aber nicht zum Einsatz. Die Nummer eins im Westen bleiben die San Antonio Spurs nach einer Gala-Vorstellung. Der viermalige Meister feierte bei den New York Knicks einen überlegenen 120:89-Erfolg und damit den sechsten Sieg im siebten Spiel. In der NBA hat nur Ost-Primus Indiana Pacers (7:0) eine bessere Bilanz. Oklahoma City Thunder siegte gegen die Washington Wizards 106:105 nach Verlänerung und bleibt im Westen mit fünf Siegen aus sechs Spielen erster Verfolger San Antonios.

Eishockey, NHL: Die Florida Panthers um den deutschen Eishockey-Nationalspieler Marcel Goc kommen in der nordamerikanischen Profiliga NHL auch unter Interimstrainer Peter Horachek nicht in Schwung. Bei den New York Rangers verlor das Team aus dem Sunshine State 3:4 und kassierte damit bereits die neunte Niederlage in Folge und die zweite seit der Entlassung von Headcoach Kevin Dineen. Stürmer Goc stand 17:18 Minuten auf dem Eis, steuerte jedoch weder Tor noch Assist bei. Mit nur zehn Punkten aus 18 Spielen bleiben die Panthers das zweitschwächste Team in der Eastern Conference. Schlechter sind nur die Buffalo Sabres (7). Die Mannschaft des derzeit verletzten Verteidigers Christian Ehrhoff war am Sonntag nicht im Einsatz. Gut läuft es derweil weiter für die Anaheim Ducks. Die Mannschaft aus dem US-Bundesstaat Kalifornien setzte sich gegen die Vancouver Canucks 3:1 durch und führt die Tabelle im Westen mit 31 Punkten an.

Handball, Bundesliga: Der deutsche Handball-Meister THW Kiel hat seine Bundesliga-Tabellenführung gefestigt, die SG Flensburg-Handewitt das Verfolgerduell mit dem HSV Hamburg für sich entschieden. Nach dem Sieg im Spitzenspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen (31:28) am Mittwoch gewann das Kieler Team von Trainer Alfred Gislason am 13. Spieltag mit 30:24 (15:10) beim TSV Hannover-Burgdorf. Im Spitzenspiel zog Flensburg-Handewitt durch ein 31:29 (16:13) gegen Champions-League-Sieger Hamburg wieder an den Füchsen Berlin vorbei auf Rang zwei. Hamburg fiel auf den fünften Platz zurück. Die nun viertplatzierten Löwen, die für die kommende Saison den deutschen Nationalspieler Stefan Kneer verpflichtet haben, zeigten sich unbeeindruckt von der bitteren Niederlage unter der Woche. Der EHF-Pokalsieger bezwang den stark gestarteten Aufsteiger Bergischer HC in heimischer Halle mit 35:28 (21:13). Die Kieler ließen in ihrem Auswärtsduell nichts anbrennen und verbuchten den zwölften Saisonsieg bei erst einer Niederlage. Bester Werfer war der Serbe Marko Vujin mit sechs Toren. Im ersten von drei aufeinanderfolgenden Spielen zwischen den Nordteams ragte Flensburgs Torwart Mattias Andersson mit ganz starken Paraden heraus. Erfolgreichster Werfer auf dem Feld war Hamburgs Hans Lindberg (12). Am kommenden Samstag empfängt der HSV die Flensburger in der Champions League. Bei den Löwen, die den Anschluss an die Spitzengruppe hielten, traf der deutsche Nationalspieler Uwe Gensheimer (6) am häufigsten. Hannover-Burgdorf und der Bergische HC bleiben im Tabellen-Mittelfeld. GWD Minden feierte derweil den ersten Saisonsieg. Das Team aus Nordrhein-Westfalen siegte gegen den zwölfmaligen Meister VfL Gummersbach mit 27:24 (13:13) und rückte in der Tabelle um einen Rang auf Platz 16 vor. Matchwinner war Nenad Bilbija mit neun Treffern. Zudem gewann die HSG Wetzlar vor allem dank Rückraumspieler Kent Robin Tönnesen (9) mit 28:27 (12:14) beim SC Magdeburg.

Fußball, Spielabbruch: In der dritten italienischen Fußball-Liga ist das Derby zwischen US Salernitana und ASG Nocerina unter merkwürdigen Umständen abgebrochen worden. Nachdem der Gästetrainer bereits in den ersten 50 Sekunden drei Wechsel vorgenommen hatte, verletzten sich bis zur 21. Minute fünf Spieler von Nocerina angeblich und konnten nicht mehr weiterspielen. Da die Mannschaft mit nur sechs Akteuren nicht mehr spielberechtigt war, brach der Schiedsrichter die Partie ab. Hintergrund sollen italienischen Medienberichten zufolge massive Drohungen der Nocerina-Ultras gegen die eigenen Spieler gewesen sein.

Die Anhänger des Drittligisten waren im Vorfeld vom Spiel ausgeschlossen worden und sollen mit aller Macht versucht haben, die Partie ausfallen zu lassen. Laut La Gazzetta dello Sport liefen die Spieler bereits mit weißen Trikots, einer Kapitulation gleich, auf das Feld. Der Generaldirektor von Italiens dritter Liga "Lega Pro", Francesco Ghirelli, bezeichnete den Abbruch des Derbys als "absolute Schande" und forderte eine angemessene Reaktion der Sportjustiz. "Spieler und Klubleiter müssen ihre Verantwortung übernehmen", sagte Ghirelli. Manlio Torquato, Bürgermeister der Ortschaft Nocera Inferiore, kritisierte, dass den Nocerina-Fans den Zugang zum Stadion verweigert wurde: "Man hat unsere Fans verleumdet. Ich respektiere den Beschluss, das Spiel abzubrechen. Aber mit den richtigen Vorbeugungsmaßnahmen hätte das Match ein Fest werden können."

Motorrad, MotoGP: Marc Márquez ist jüngster Weltmeister der Königsklasse der Motorrad-Weltmeisterschaft. Der 20 Jahre alte Spanier sicherte sich am Sonntag beim MotoGP-Saisonfinale mit Platz drei den Titel in seiner Debüt-Saison. Beim letzten Rennen in Valencia musste er sich lediglich dem entthronten Titelverteidiger Jorge Lorenzo auf Yamaha und seinem Honda-Teamkollegen Daniel Pedrosa aus Spanien geschlagen geben. Einen versöhnlichen Saisonabschluss gab es auch für Stefan Bradl. Der Zahlinger sah erstmals in seiner WM-Karriere in Valencia die Zielflagge und wurde Sechster.

Formel 1, Kimi Räikkönen: Kimi Räikkönen wird Medienberichten zufolge nicht bei den letzten beiden Formel-1-Saisonrennen in Austin und Sao Paulo starten. Der Lotus-Pilot müsse sich wegen anhaltender Rückenprobleme einer Operation unterziehen, berichteten die finnische Zeitung Turun Sanomat und das Fachportal autosport.com am Sonntag. Der Eingriff solle am Donnerstag in Salzburg vorgenommen werden, sagte Räikkönen-Manager Steve Robertson. Danach müsse der 34-Jährige für vier Wochen pausieren. Bei den Grand Prix in Texas und Brasilien dürfte wohl der Italiener Davide Valsecchi den Finnen ersetzen. Räikkönen wechselt in der kommenden Saison zu Ferrari.

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