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Ehemaliger Bayern-Stürmer:Sandro Wagner kritisiert Soziale Medien: "Ganz großes Übel"

In einem Interview spricht der Angreifer über die Öffentlichkeit im Netz und Reichtum. Die deutschen Volleyballer verlieren im EM-Viertelfinale gegen Polen.

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Fußball, Sandro Wagner: Der ehemalige Nationalspieler kritisiert die Sozialen Medien scharf. "Mir fehlen die Worte. Wie dort miteinander umgegangen wird, so stumpf, asozial, sinnlos. Da frage ich mich schon, wo soll das noch hinführen?", sagte der beim chinesischen Club Tianjin Teda beschäftigte Stürmer in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit t-online.de. Der Vater von drei Kindern bezeichnete die Sozialen Medien als "ganz großes Übel": "Ich sehe die Gefahr, dass unsere Kinder immer dümmer und letztlich auch unglücklicher werden. Weil sie falschen Vorbildern hinterher eifern, die eine glattgeleckte Glamour-Welt vorheucheln."

Er habe sich während eines Trainingslagers mal anonym bei Instagram angemeldet, "um zu schauen, was dort abgeht": "Und wenn ich diese ganzen kleinen Instagram-Gangster sehe mit ihren Goldketten ... Im echten Leben muss Mami kommen, wenn es ein Problem gibt." Wagner ist im vergangenen Winter FC Bayern nach China gewechselt. Der Umzug sei seiner Familie zunächst schwer gefallen: "Meine Tochter ist bereits acht und hat mich gefragt, warum ich noch mehr Geld verdienen möchte. Ich hätte doch bereits schon einen Porsche." Er betont, dass es ihm wichtig sei, dass sich seine Familie nicht groß mit dem Fußball beschäftigt. "Ich finde das immer ein wenig befremdlich, wenn Kollegen das ganze Wohnzimmer wie ein Fußball-Museum dekorieren. Müllmänner haben schließlich auch keine besonders gut geleerte Tonne dort rumstehen."

Volleyball-EM: Die deutschen Volleyballer sind bei der Europameisterschaft im Viertelfinale ausgeschieden. Das Team von Bundestrainer Andrea Giani verlor in Apeldoorn gegen Weltmeister Polen mit 0:3 (19:25, 21:25, 18:25).

Nach der schwachen Gruppenphase mit drei Niederlagen aus fünf Spielen hatte die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) im Achtelfinale zu ihrer Form gefunden und Co-Gastgeber Niederlande mit 3:1 bezwungen. Gegen die vom früheren Bundestrainer Vital Heynen betreuten Polen reichte es jedoch trotz einer ansprechenden Leistung nicht.

Das DVV-Team war bei dem Turnier, das erstmals in vier Ländern ausgetragen wird, mit dem klaren Ziel angetreten, die zweite EM-Medaille nach 2017 zu gewinnen. Vor zwei Jahren hatte die Mannschaft Silber geholt. Mit dem Einzug in die Runde der letzten Acht löste die Mannschaft aber zumindest das Ticket für die EM 2021.

DFB, Nations League: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft muss in der Nations League möglicherweise doch nicht aus der höchsten Spielklasse absteigen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur berät das UEFA-Exekutivkomitee bei seiner Sitzung am Dienstag im slowenischen Ljubljana über eine Reform des erst im Vorjahr eingeführten Wettbewerbs. Demnach soll die A-Liga für die kommende Runde im Herbst 2020 von zwölf auf 16 Mannschaften aufgestockt werden. Deutschland würde dann wie Polen, Kroatien und Island trotz sportlichen Scheiterns nicht in die B-Liga absteigen. Die Auswahl von Bundestrainer Joachim Löw hatte im Vorjahr in ihrer Gruppe hinter den Niederlanden und Frankreich sieglos den letzten Platz belegt.

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