Düsseldorf - Schalke:Provozierter Nervenkitzel

Während die Fortuna zur Abwechslung eine Führung ins Ziel bringt, bleibt der FC Schalke beim 1:2 in Düsseldorf auch im zehnten Liga-Spiel in Serie sieglos - ein trauriger Klubrekord.

Wenn Mannschaften ein Problem damit haben, Führungen über die Zeit zu bringen, dann sollten sie mit der Führung möglichst lange warten. Die Spieler von Fortuna Düsseldorf, die in dieser Saison schon neun Mal Guthaben verspielt und so 22 Punkte hergegeben haben, hatten es am Mittwochabend gegen Schalke 04 trotz Feldüberlegenheit nicht eilig mit der Führung, sie überließen den Gästen vom FC Schalke 04 sogar das erste Tor des Spiels. Ab der 53. Minute liefen die Düsseldorfer einem 0:1-Rückstand hinterher, schöpften aus diesem provozierten Nervenkitzel aber offenbar eine solche Kraft, dass sie das Spiel binnen 15 Minuten drehten und am Ende tatsächlich 2:1 (0:0) gewannen. Das war ein wichtiger Schritt im Kampf um den Klassenerhalt. Schalke bleibt in der Liga in zehn Spielen klubhistorisch sieglos, hat aber zumindest keine Furcht mehr vor dem Abstieg.

Am Sonntag hatten die Düsseldorfer in Köln in den letzten fünf Minuten noch eine 2:0-Führung verspielt, woraufhin es dem Trainer Uwe Rösler wichtig war, dieses Problem noch am selben Abend "zu Bett zu bringen". In England, wo der Thüringer einen relevanten Teil seines Lebens verbracht hat, ist das ein geflügeltes Wort, und zumindest gegen die schlingernden Schalke entfaltete diese Maßnahme am Mittwochabend offenbar eine therapeutische Wirkung. Zunächst taten sich die Düsseldorfer noch schwer, und die Schalker wussten offenbar gar nicht mehr, dass sie überhaupt noch Tore schießen können. Ein einziger Treffer in zuvor sechs Spielen und der verletzungsbedingte Ausfall ihrer drei besten Torschützen Suat Serdar (7 Saisontreffer), Amine Harit (6) und Benito Raman (4) hatten die Mannschaft in tiefe Zweifel gestürzt. Das erste Tor seit zweieinhalb Monaten erzielte wieder Weston McKennie. Durch das 1:1 von Rouwen Hennings (63.) und das 2:1 von Kenan Karaman (68.) verlor der Treffer allerdings schnell wieder seine Wirkung.

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