Der österreichische Ski-Langläufer Johannes Dürr ist in Innsbruck festgenommen worden. Das bestätigte sein Anwalt Michael Lehner dem Sportinformationsdienst am Dienstagnachmittag. "Ich bin selber überrascht", sagte Lehner: "Vorrangig ist, dass wir Johannes Dürr sehr viel zu verdanken haben." Nach Informationen des Standards, der Kronen-Zeitung und ARD-Journalist Hajo Seppelt wird wegen des Verdachts des Sportbetruges und wegen Verstößen gegen das Anti-Doping-Gesetz ermittelt.
"Im Zuge der Doping-Ermittlungen hat sich nun auch ein Verdacht gegen einen weiteren Langläufer ergeben, der zuvor selbst aufgrund seiner Angaben die Ermittlungen in Deutschland gegen den Sportmediziner aus Erfurt in Gang gebracht hat", sagte Hansjörg Mayr, Sprecher der Staatsanwaltschaft Innsbruck, auf Anfrage, ohne aber den Namen zu nennen.
Die SZ-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von X Corp. angereichert
Um Ihre Daten zu schützen, wurde er nicht ohne Ihre Zustimmung geladen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von X Corp. angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie untersz.de/datenschutz.
Die neuen Ermittlungsergebnisse hätten es erforderlich gemacht, den Langläufer festzunehmen. Welcher Verdacht gegen Dürr genau erhoben wird, wollte Mayr nicht sagen. Innerhalb von 48 Stunden muss darüber entschieden werden, ob bei Gericht die Verhängung der Untersuchungshaft beantragt oder er wieder entlassen wird.
Dürr gilt als Kronzeuge und hat mit seinen Aussagen im ARD-Film "Die Gier nach Gold - Der Weg in die Dopingfalle" die Zerschlagung des Dopingnetzwerkes um den Erfurter Sportarzt Mark S. ausgelöst.
Der 2014 überführte Dürr hatte Doping mit Epo und Wachstumshormonen sowie Eigenblutdoping eingeräumt und erklärt, dass der Sprung an die Weltspitze ohne den Missbrauch nicht möglich gewesen sei.