Es ist ein Duell mit Tradition: Die erste Partie zwischen Deutschland und Spanien hat laut den Annalen des Deutschen Fußball-Bundes am 12. Mai 1935 in Köln stattgefunden, Deutschland verlor 1:2. Bei einem Turnier standen sich beide Nationen erstmals 1966 bei der WM in England gegenüber. Lothar Emmerich (Bildmitte) und Uwe Seeler trafen in der Vorrunde für Deutschland. Für die Spanier war das Turnier damit beendet, Deutschland zog ins Finale ein. Dort unterlagen sie dem Gastgeber - auch dank des Wembley-Tores, über das noch Jahrzehnte später diskutiert werden sollte.
Nächstes Turnier, wieder ist Deutschland stärker: Bei der Europameisterschaft 1976 heißt es im Hinspiel des Viertelfinales 1:1, im Rückspiel treffen Uli Hoeneß (links) und Klaus Toppmöller zum 2:0-Sieg. Wieder ist Spanien ausgeschieden, wieder zieht die DFB-Elf ins Finale ein - und scheitert dort an der Tschechoslowakei, weil Hoeneß einen Elfmeter in den Abendhimmel schießt.
Angetrieben von Hans-Peter Briegel (links) schießt Deutschland das Gastgeberland der WM 1982 aus dem Turnier: Pierre Littbarski und Klaus Fischer treffen beim 2:1-Sieg in der zweiten Finalrunde. Weil Spanien gegen England nicht über ein 0:0 hinauskommt, ist das Turnier für das Team um Carlos Alonso Santillana nach der Gruppenphase zuende. Die DFB-Elf kommt weiter und scheitert erneut erst im Finale: 1:3 gegen Italien.
Europameisterschaft 1984, Finalrunde, Gruppe zwei: Deutschland braucht nach einem 0:0 gegen Portugal und einem 2:1 gegen Rumänien einen Sieg, um das Halbfinale zu erreichen. Im entscheidenden Spiel gegen Spanien hält Toni Schumacher in der 44. Minute einen Elfmeter von Francisco Jose Carrasco, doch es reicht trotzdem nicht: Maceda trifft per Kopfball in der Schlussminute zum 1:0 für Spanien. Diesmal ist Deutschland ausgeschieden und Spanien zieht ins Finale ein, wo es mit 0:2 an Frankreich scheitert.
Wiedersehen bei der EM 1988 in Deutschland: Diesmal benötigt Spanien nach einem Sieg gegen Dänemark (3:2) und einer Pleite gegen Italien (0:1) zwei Punkte in der Vorrunde. Doch Deutschland hat in Jürgen Klinsmann (Bildmitte) und Rudi Völler zwei herausragende Stürmer im Kader: Völler erzielt zwei Tore, Klinsmann bereitet eines vor. Dank des 2:0-Erfolgs steht die DFB-Elf im Halbfinale, wo sie an den Niederlanden scheitert. Die Spanier fahren als Gruppendritter nach Hause.
Ja, das ist Stefan Effenberg (rechts) im Nationaltrikot. Und ja: das ist Deutschland bei der WM 1994. Beide Auftritte werden von deutschen Fußballfans gerne verleugnet, was daran liegt dass a) die Mannschaft von Berti Vogts im Viertelfinale an Bulgarien scheiterte (1:2) und b) Stefan Effenberg jenen Fans nach dem dritten Vorrundenspiel gegen Südkorea den Stinkefinger zeigte und vorzeitig abreisen musste. Im Vorrundenspiel gegen Spanien durfte der "Tiger" jedoch noch mitmachen und seinen Teil zum 1:1 beitragen - Klinsmann traf für die DFB-Elf. Den Spaniern erging es in der Folge übrigens kaum besser, sie scheiterten im Viertelfinale an Italien (1:2).
Auch Mehmet Scholl hat eine Nationalmannschaftskarriere vorzuweisen, wenn auch eine kurze. Die Spanier werden sich trotzdem an ihn erinnern: In einem Freundschaftsspiel im August 2000 anlässlich des 100-jährigen Bestehens des DFB gewann Deutschland mit 4:1 - und Scholl schoss zwei Tore. Die übrigen Treffer erzielte Alexander Zickler, für die Spanier traf Raul. Drei Jahre später ...
... revanchierte sich Spanien für die Testspiel-Blamage und gewann im Februar 2003 in Palma de Mallorca durch zwei Raul-Tore und einen Treffer von Guti mit 3:1. Den einzigen deutschen Treffer markierte Fredi Bobic. In dieser Szene kämpft Miroslav Klose (links) um den Ball.
Ein für die deutsche Elf traumatisches traumatisches Aufeinandertreffen gab es im Endspiel der EM 2008 in Österreich. Die Mannschaft von Joachim Löw war chancenlos. Fernando Torres (links) lief Philipp Lahm (rechts) davon, überrumpelte Jens Lehmann und schoss das Siegtor zum 1:0.
Mittelfeldstrategen unter sich: Xabi Alonso im Duell mit Toni Kroos (re.). Beide spielten für den FC Bayern und Real Madrid. Bei der WM 2010 in Südafrika konnten sich die Spanier jedoch abermals durchsetzen. Erneut endete das Spiel im Halbfinale 1:0 zugunsten der Spanier, die später im Finale gegen die Niederlande Weltmeister wurden. Kroos vergab die einzige echte Torchance der Deutschen, während Carles Puyol eine Ecke wuchtig mit dem Kopf verwandelte.
Vier Jahre später gab es dann wieder einen Sieg für die deutsche Nationalmannschaft. Nach dem WM-Sieg 2014, ging das Länderspieljahr für Deutschland mit einem 1:0 in Vigo siegreich zu Ende. Diesmal gelang Toni Kroos (re.) der entscheidende Treffer per Fernschuss. Und wie es schüttete, damals in Vigo! Insgesamt hat Deutschland gegen Spanien eine ausgeglichene Bilanz vorzuweisen: In 22 Partien gab es neun Siege, sechs Unentschieden und sieben Niederlagen.